Hallo zusammen
Heute gab es nur eine kurze Runde im montanen Nadelwald, nahe bei Crans-Montana.
Da schmelzen gerade die letzten Schneereste. Nachdem es keinen Frost und viel Regen gab, ist da jetzt richtig viel los.
Die grosse Vielfalt noch nicht, aber man muss trotzdem schauen wo man hintritt.
Pilztechnisch fühlt man sich mindestens einen Monat zurückversetzt:
Strobilurus esculentus in rauhen Massen, ich hätte mich satt essen können.
Mycena plumipes in gleicher Masse wild durchmischt, beim Sammeln hätte man also an jedem Fruchtkörper schnuppern müssen.
Die ersehnten Lorcheln liessen sich leider nicht blicken. Aber dafür dieser Trichterling, nach dem ich schon eine Weile Ausschau halte:
Rhizocybe pruinosa (früher Clitocybe pruinosa oder radicellata)
Typisch: Die weissen, kräftigen Mycelstränge und natürlich das frühe Auftreten im montanen Nadelwald
Es regnet jede Nacht, darum ist die mehlige Hutoberfläche wohl schlecht ausgeprägt. Oben link am kleinen FK kann man es aber erkennen.
Sporen bis 7 µm, was sie klar von der Schwesterart Rh. vermicularis unterscheidet.
Die zweite hier vorkommende Art, Rhizocybe vermicularis, habe ich letztes Jahr in der gleichen Gegend gefunden:
Hier sind die Sporen deutlich kürzer. Leider habe ich damals keinen Sporenabwurf gemacht.
Zu Hause im Garten fand ich dann tatsächlich Gold:
Conocybe aurea, das Gold-Samthäubchen.
Natürlich musste das auch unters Mikroskop, obwohl die Farbe eigentlich kaum Zweifel offen lässt:
Sporen in KOH
Cheilozystiden
HDS mit Pileozystiden
Lecythiforme Kaulozystiden
Lg, Raphael