Welcher Bovist um die Jahreszeit?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sennepilz.

  • Hallo allerseits, auf einer ziemlich mageren Wiese habe ich diese Ostereier gefunden. Einen habe ich rausgepult, ob da nicht eventuell Lamellen kommen wollen, aber das sah wie ein Bovist im fortgeschrittenen Stadium aus. Enorm früh, wie ich finde, hier fangen gerade die Flieder an zu blühen.

    Nebenan gab es ein Nest von Marderhunden mit Jungvolk, die vermutlich erstmals in ihrem Leben einen komischen Zweibeiner gesehen haben.

    und der Flieder in Blüte

    LG, Bernd

  • Hallo


    Bei Vergrößerung dein Fund hat "Marmorierte" Oberfläche , na ja Bovista plumbea aber das ist Makroskopisch ( ohne Mikroskop ) nur spaß Bestimmung .

    Kleine Marder sind Top


    LG

  • Hallo beli, interessanter Vorschlag, gerade vom deutschen Namen her - Eierbovist - allerdings ist die frühe Zeit schon auffällig, und die waren so groß wie normale Hühnereier, 6 cm vielleicht. Wärmeexponiert in gewisser Weise, aber eigentlich an der Stelle schon leicht nach Norden geneigt. Das ist irgendwas aus der Moräne, in der geologischen Karte als Esker geführt, kann aber auch Binnendüne sein. Oben jedenfalls ganz mager und unten übergehend in dichte Bach-Kratzdistel-Bestände / Seggenried und Schwarzerlenbruch.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    bei mir in Norddeutschland erscheint der Hasen-Stäubling oder Hasenbovist (Lycoperdon utriforme) häufig schon früh im Jahr (ab Anfang Mai) und in weiteren Schüben dann bis zum Herbst. Er ist sehr typisch für magere bis mäßig magere Wiesen und Weiden und wird nicht selten auch recht groß (bis ca. 15 cm Durchmesser).


    Klasse Fotos von den jungen Marderhunden! Die Art kommt mittlerweile zwar auch in meiner Umgebung vor und selten sieht man auch mal ein überfahrenes Exemplar, einen Bau mit Jungen habe ich aber noch nicht entdeckt.


    LG Ingo

  • Hallo Ingo, den Hasenbovist habe ich gleich auf dem Hof (den dazu gehörigen, angrenzenden Wiesen) in mehreren, zum Teil sehr großen (bis 60 m, sieht man auch klasse auf Luftbildern) Hexenringen, da tut sich noch überhaupt nichts, außer dass jede Menge alte Gestalten rumliegen. Ansonsten ja, würde vom Biotop her passen, etwas klein, könnte man vielleicht auf eine im Entstehen befindliche Population schieben? Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, oder man wird später im Jahr sehen, was draus geworden sein wird.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    ich habe auch schon mal vor Jahren zu Pfingsten junge Riesenboviste gefunden. Die könnten also auch schon so früh.

    Allerdings hat Beli die marmorierte Oberfläche ins Spiel gebracht. Das paßt natürlich auf Bovista plumbea oder nigrescens.


    Die Marderhunde: ganz toll, dass Du die Gelegenheit hattest sowas niedliches zu beobachten! (Auch wenn die Marderhunde sicher auch bei Dir nicht heimisch sind?)


    LG Ulla

  • Hallo Ulla, die Marderhunde wurden während der Sowjetzeit importiert - blieb gewissermaßen im Land - und sind zügig verwildert. Die sind mittlerweile recht zahlreich und recht eingepasst, würde ich nicht als übermäßig problematische, invasive Art betrachten. Da leidet nichts drunter, was nicht auch mit Fuchs und Dachs Probleme hätte. So jung habe ich die aber auch das erste Mal gesehen, noch dazu ohne Aupasser zuhause, der die zurückpfeift. Kurioserweise passt das Biotop sogar, das ist ein kleiner Bestand von sibirischen Lärchen um einen alten, ewig nicht mehr genutzten Dorffriedhof herum.


    Riesenboviste habe ich auf dem Nachbarhof, die kenne ich eigentlich ganz gut aus allen Jahreszeiten.


    B. plumbea und nigrescens sind aber 2 Arten mit denen ich noch nie zu tun hatte. Spannend.


    LG, Bernd

  • Hallo !


    Wegen Bovist :


    In Beschreibung 123 pilzsuche stehen - wärmeliebend - hab grad nachschauen ? Das ist nicht richtig , zb. AMIS Mikroskopierte Funde sind aus Hochplatte ( Alpenrand Chiemgau ) ca 1500 m ü NHN , oben ist kein "wärmliebende" .


    Marmorierte ( oder wie kann man das nennen ? ) Oberfläche ( siehe Bild ) und besonderes Haut - Außenseite ist wie Eierschale , fragil - brüchig und Ablösbar ( siehe Bild ) , das alles passt an B. plumbea .


    Bernds Fund


    -


    Haut - Außenseite passt an Handkea utriformis nicht , zu Vergleichen


    H. utriformis - keine Eierschale Haut - nicht fragil - brüchig


    .


    Muss nicht sein das um B. plumbea gehet aber Makroskopisch ist gute Kandidat , auch große passt aber Wachszeit ist etwas ungewöhnlich .

    Wer weis was in Litauen komt noch in fragen ?


    LG

  • Hallo zusammen,


    Beli hat absolut Recht, die Außenseite passt nicht zu typischer Lycoperdon utriforme, allerdings hat die Art eine recht variable Außenseite, siehe hierzu die reich bebilderte Abhandlung von Lothar Krieglsteiner:


    Lycoperdon utriforme - Hasenstäubling - Seite 6


    Für Bovista plumbea sind die von Bernd gefundenen Exemplare grenzwertig groß, die recht ähnliche B. nigrescens passt da schon besser. An dem frühen Erscheinen möchte ich mich nicht stören, denn wie ich bei einer Kontrolle einer Magerwiese am heutigen Nachmittag feststellen musste, ist Bovista plumbea auch bei mir in Norddeutschland schon zu finden und sieht aktuell so aus:


    junge Fruchtkörper von Bovista plumbea am 23.05.21


    Bernd möchte ich bitten, einen der Fruchtkörper seines Fundes mit einer möglichst scharfen Klinge durchzuschneiden. Das würde die Bestimmung dann schon deutlich voranbringen, denn bei Lycoperdon utriforme findet sich eine Subgleba und bei Bovista plumbea oder B. nigrescens nicht. Ich halte im Moment beides für möglich und evtl. ist es auch eine andere hier noch nicht erwähnte Art.


    LG Ingo