Rotkappen

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  • Hi.


    Heute konnte ich drei bzw. 4 Rotkappen finden aber eine habe ich nicht weiter untersucht. Ich habe mich noch nicht groß in die Unterscheidung der Rotkappen eingearbeitet gehabt, aber jetzt mal nachgelesen.


    1. Begleitbaum muss eigentlich Birke sein, sonst war da nur noch Lärche. Also Birkenrotkappe - Leccinum versipelle?

    Habitat ist bei allen Funden ähnlich - sandiger, kiesiger Boden - Tagebaugebiet.

    Habitat erster Fund:





    Frischer Schnitt:


    Nach knapp 10 Minuten - ganz leichtes Blauen in der Stielbasis - ansonsten überwiegend im Hut schwärzend. Es war aber auch ein älteres Modell und durfte dann im Baum aussporen:



    Fund 2:

    Jetzt kommen Pappel und Birke als Partner in Frage. Also Pappel- und Birkenrotkappe. Ich wäre wegen der schwarzen Stielschuppen aber wieder bei der Birkenrotkappe?

    Die habe ich mitgenommen zum Trocknen. Meine Oma mag die und sie kann nicht mehr in den Wald.



    Frischer Schnitt - leichtes Röten:


    Nach 5 Minuten. Schwärzend, Stielbasis wieder blau.


    Nach 40 Minuten:


    Pilz 3:

    Der war etwas putzig gewachsen (deshalb sieht das Schnittbild etwas komisch aus) und leider schon etwas angetrocknet. Als Bäume kommen Pappeln und Birken in Frage.

    Ich denke entweder an einen etwas dürren Pappelraufuß wegen dem Blauen in der Stielbasis (außen am Stiel in echt war das besser zu sehen) und dem rissigen Hut bin mir aber nicht sehr sicher.

    Den konnte ich leider nicht weiter beobachten, musste zurück und habe ihn in den Baum gehängt zum Aussporen.





    Danke fürs Anschauen.


    LG,

    Schupfi

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  • Servus Schupfi,


    Nr. 2 ist Leccinum versipelle s.str. für mich.

    Nr. 1 ist für mich schon abweichend, wenn die Farben passen. Das könnte in die Richtung dessen gehen, was Redeuilh als Leccinum callitrichum beschrieben hat. Die schwarzschuppigen Rotkappen brauchen eine aktuelle Revision anhand einer Multigenanalyse. Im Moment ist da einiges ungeklärt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Eric,


    bei Nummer 3 denke ich nicht an eine Rotkappe oder einen Pappel-Raufuß. Für die sollte es da viel mehr Fleischverfärbung geben, so wie ich hier für Leccinum duriusculum einmal gezeigt habe.


    VG Jörg

  • Hi alle.

    Nr. 1 ist für mich schon abweichend, wenn die Farben passen. Das könnte in die Richtung dessen gehen, was Redeuilh als Leccinum callitrichum beschrieben hat. Die schwarzschuppigen Rotkappen brauchen eine aktuelle Revision anhand einer Multigenanalyse. Im Moment ist da einiges ungeklärt.

    Ok, da musste ich mal schauen, Danke für den Hinweis.

    Leccinum Versipelle - one species or five? ;(

    Leccinum Versipelle - one species or five? - ScienceDirect


    Dann muss ich mal schauen ob ich am Standort mal junge Exemplare finde, ob die auch so blass sind. Die helle Hutfarbe hat mich am Anfang durchaus irritiert, aber durch den Schnitt war dann klar, dass es eine Rotkappe sein muss. Hier war ein Thread der meinem Fund recht nahe kommt, da meinte Jürgen, dass die normale L. versipelle im Alter auch so daherkommen kann.

    Also nach jungen Exemplaren suchen. Multigenanalyse klingt natürlich teuer - ich hoffe mal da finden sich noch günstigere Bestimmungsmerkmale...

    bei Nummer 3 denke ich nicht an eine Rotkappe oder einen Pappel-Raufuß. Für die sollte es da viel mehr Fleischverfärbung geben, so wie ich hier für Leccinum duriusculum einmal gezeigt habe.

    Ja ich denke die Nummer 3 ist zu alt/vertrocknet für eine ordentliche Bestimmung. Ich hatte den Pappelraufuß bisher nur einmal in sehr jung, der sah schon mehr nach deinen Exemplaren aus als mein vertrocknetes Ding bei dem wohl auch die Verfärbung nicht mehr viel hergibt. :)


    LG.

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  • Hallo Christoph


    ich vermute doch, dass es sich bei Nr. 1 und 2 um ein und dieselbe Sippe handelt. Der unterschiedliche Aspekt der Huthaut dürfte ausschließlich auf den unterschiedlichen Reifegrad der jeweiligen Fruchtkörper zurückzuführen sein. Es spricht einiges dafür, dass der junge Frkp. Nr. 2 ein paar Tage später auch solche Schuppen auf dem Hut gehabt hätte, hätte Schupfnudel ihn weiterwachsen lassen... (kein Vorwurf).


    Wie man das dann nennt, L. versipelle ss. str. oder L. callitrichum, lasse ich mal offen.


    Grüße, Jürgen

  • Hi Jürgen.


    Ich denke da hast du Recht. Fruchtkörper 1 wuchs ganz alleine. Aber beim zweiten (ca. 1km weiter also anderer Standort) stand ein paar Meter weiter noch dieses ältere Modell, das ich nicht entnommen habe. Da kann man eine ähnliche Hutanatomie erahnen:



    Und hier noch eine Nahaufnahme vom Hut des zweiten Pilzes, da du das bei Pilzepilze damals erwähnt hattest - der Hutfilz ist durchaus üppig:



    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Salve allerseits!


    Bei dem dritten Pilz wäre vielleicht interessant, ob die Poren tatsächlich so gelblich sind, oder ob das a) eine pathophysiologische zersetzungserscheinung oder b) ein Bildartefakt ist?
    Weil wenn gelb, dann wäre das wohl ein Leccinelllum aus der Gruppe um pseudoscabrum s.l. (vgl. Hahn "Die Gattung Leccinum s.l. in Europa" in Myc. Bav. 2020).

    Leccinum pseudoscabrum s.l. mit "blauen Flecken" im unteren Stielbereich hatte ich jedenfalls auch schon in der Hand.

    Wenn Poren aber nicht physiologisch gelb, dann eine der am Stiel blauenden Arten in der Nähe von Leccinum scabrum - das dürfte aber taxonomisch noch ein ziemliches Minenfeld sein.



    LG; Pablo.

  • Hi Pablo.


    Ich denke das sind Alterserscheinungen, der war doch schon ziemlich angetrocknet.



    Hainbuchen kann ich am Standort ausschließen, so dass das denke ich nicht der gemeine Hainbuchenröhrling sein kann. Den Artikel von Christoph habe ich leider nicht, aber ich denke mal ähnliche Arten sind dann auch an Hainbuche gebunden?


    Ich lasse den erstmal als Leccinum spec. im Album und hoffe auf frischere Exemplare, die dann hoffentlich irgendeine Merkmalskombination aufweisen, die sich einigermaßen zuordnen lässt. :kaffee:


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Leccinum (Leccinellum) pseudoscabrum kann auch mit anderen Betulaceae (also mit Hasel und Birken, kommt aber selten vor) - falls das nicht eigene Arten sind.

    Für die Art im strengen Sinne würde aber die Hutoberfläche nicht passen. Und weil Poren eben nicht gelb, sind die ohnehin raus.

    Also am besten so wie du vorschlägst: Auf frischere Fruchtkörper warten. :thumbup:



    LG; Pablo.

  • Hallo Zusammen,

    Leccinum callitrichum ist mir mal vor knapp 20 Jahren in Oberfranken über den Weg gelaufen in Standortgemeinschafft mit Leccinum cyaneobasileucum in einem Kiefernwald mit einzelnen Birken. Natürlich ohne Kamera und später zuhause ein paar Bilder gemacht,

    viele Grüsse

    Matthias