Hallo zusammen
Die letzten Tage habe ich viele kleine Ausflüge gemacht, nie viel gefunden, aber in Summe macht es dann doch Spass.
Der viele Regen bot mir die seltene Gelegenheit, auch mal an den sandigen, trockenen Sonnenhängen in ärmlichen Kiefern-/Fichtenbeständen zu suchen.
Etwa hier:
Die hier fühlten sich dort so richtig wohl:
Am Strassenrand dann diese freudige Überraschung:
In der Höhe war sonst nicht viel los, also fuhr ich wieder ein Stück Richtung Tal.
Dort fand ich hier am Strassenrand ein paar Risspilze (übrigens am anderen Strassenrand die Alnicola cf. badiofusca aus einem anderen Thread).
Standort: Im Kies direkt neben der Strasse, bei ein paar Fichten und Birken.
Sporen: 9.3-11.6 x 5.2-6.1 µm, Avg 10.3x5.6 µ, Q = 1.72-2.19
Sporenform sehr variabel.
Cheilozystiden keulig, teilweise gegliedert.
Bei M. dulcamara scheint es sich um einen Artenkomplex zu handeln. Weiss jemand ob das inzwischen untersucht wurde? Vielleicht Ditte ?
Dann ein ganz übler Zeitgenosse, der mich zwei Abende und einige Gläser Grappa gekostet hat. Ich konnte es immerhin auf zwei Kandidaten eingrenzen:
Die Hüte scheinen ansatzweise gerieft, der grosse ist leider schon etwas trocken. Dummerweise ist gerade das ein Kriterium bei Voto et al.
Sporen um 8-9 x 4.5-5 µm, recht variabl in der Form, Keimporus gut sichtbar.
Die Cheilozystiden haben mich lange zum Narren gehalten. Anfangs sah ich immer nur die vielen Parazystiden.
Irgendwann merkte ich endlich, dass es auch einzelne echte Cheilozystiden gibt.
Pleurozystiden etwa zu 50% so kopfig wie im zweiten Bild.
Was gibt es sonst zu sagen: Schnallen vorhanden, Velum faserig, flüchtig, Geruch unauffällig.
Sie wuchsen terrestrisch am Wegrand neben einer Weide, auf nackter, feuchter Erde.
In der Nähe Kiefern und Fichten.
Die Entscheidung zwischen Ps. fatua und Ps. marquana fällt mir schwer, weil letztere erst kürzlich beschrieben wurde und mir die Original-Beschreibung fehlt.
Ich bin mal so frech und frage Matthias , ob er da vielleicht helfen kann.
Dann gab es am Freitag/Samstag einen Ausflug in die Westschweiz. Auch dort gab es Pilze:
Auf dem gleichen Haufen diese hier, leider schon etwas alt:
Dann noch ein völlig trivialer Helmling, der mich an der Nase herumgeführt hat:
Der wuchs eben nicht auf Fichtenzapfen wie es sich gehört, sondern (scheinbar) auf alten Blättern, vermutlich von Pestwurz.
Geruch nitrös.
Sporen passen aber zu M. plumipes.
Zystiden ebenfalls.
Einziges störendes Element: Sowohl in der HDS wie auch an den Stielhyphen konnte ohne viel Mühe ich einzelne Schnallen finden.
Gruss Raphael