Inocybe furfurea?

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  • Liebe Pilzfreunde,

    zugegeben, der Fruchtkörper war schon etwas ramponiert (es wuchs noch ein zweiter daneben, dem das Schicksal noch schlimmer mitgespielt hatte), aber da es die erste Inocybe dieses Jahres war, die ich gefunden habe und mich die Gattung(en) wirklich interessieren, habe ich sie (sozusagen um die Inocybe-Saison einzuläuten) mitgenommen. Ich war auch nicht auf Pilze eingestellt, weshalb ich nur schlechte Handyfotos habe, aber mal schauen.

    Eigentlich denke ich, dass der Pilz Inocybe furfurea sein muss, aber bei Risspilzen frage ich besser noch einmal nach.

    Der Pilz wuchs am Rand eines Feldweges direkt an einer Eiche. Der Streifen zwischen Asphalt und Grün ist geschottert, weshalb der Stiel des Pilze wohl durch die vorbeifahrenden Autos in Mitleidenschaft geraten ist.

    Der Pilz war ca 2-3 cm breit und ca. 3cm hoch.

    Das Zentrum des Pilzhutes war noch dunkler, als es jetzt auf den Fotos den Anschein hat. Der Stiel war an der Basis verdickt. Kaulozystiden waren im oberen Stielbereich zahlreich, im unteren nur etwas verkümmert an einer Stelle.

    Eine KOH-Reaktion der Zystidenwände gab es eigentlich nicht.

    Die Sporengröße war zwischen 7,5-10,8 (wobei die meisten so um die 8,5 waren) X 4,6-5,4.

    Einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen.

    Schon einmal vielen Dank und liebe Grüße

    Matthias

    Pleurozystiden

    Kaulozystiden

  • Hallo,


    hmm, also makroskopisch wäre mir da der Hut zu glatt. Der scheint mir bis zum Rand hin nicht schuppig zu sein, und nur witterungsbedingt so aufgebrochen. Ansonsten ist den Bildern ja nicht viel zu entnehmen, und die Mikromerkmale finde ich auch eher banal und auf wahrscheinlich etliche Risspilze zutreffend.

    Insofern kann natürlich sein, es spricht nichts wirklich dagegen (außer der glatten Hutoberfläche), aber auch nichts zwingend dafür, meiner Ansicht nach.


    Anbei Bilder einer Kollektion von I. furfurea aus Jena, hier noch als rufotacta beschriftet.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    vielen Dank für deine Einschätzung und deine Vergleichsbilder. Der Fruchtkörper ist tatsächlich nicht sehr aussagekräftig, aber wenn ich mir deine Bilder so anschaue, denke ich, dass meine Bestimmung tatsächlich nicht so richtig hinhaut.

    Vorhin bin ich nochmal zu der Fundstelle gefahren (ist mehr oder weniger um die Ecke), um zu schauen, ob noch weitere Fruchtkörper zu finden sind. Und tatsächlich waren dort noch einige, die ich das erste Mal übersehen hatte. Zwei habe ich nochmal mitgenommen und makroskopisch haben sie - denke ich - nicht viel mit Inocybe furfurea zu tun.

    Ich gehe davon aus, dass es dieselbe Art sein muss (wuchs haargenau an derselben Stelle), aber diesmal ist die Zystidenform manchmal recht unterschiedlich; ich hänge noch ein paar Bilder an. Die Sporen waren diesmal so zwischen 6,5-8 lang.

    Tja, Risspilze sind nunmal schwierig. Am ehesten würde ich jetzt zu Inocybe glabripes tendieren, aber wahrscheinlich ist es etwas ganz anderes.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Von der Huthautstruktur ist das aber nun schon näher an dem dran, was Andreas zeigt.

    Das, was mir Ditte mal als Inocybe furfurea bestimmt hatte, sieht makroskopisch ähnlich, aber mikroskopisch etwas anders aus - wobei ich das auch nicht wirklich abschätzen kann mangels Erfahrung / Formenkenntnis.






    Aber man könnte ja mal Ditte direkt anfragen, ob sie bei deinem Fund irgendeine Einschätzung abgeben kann?



    LG; Pablo.

  • Hi, allerseits, also das wird so nix. Andreas sagte es ja schon ähnlich: An dem obigen Pilz ist praktisch alles ramponiert, was möglich ist, denn den Stiel sieht man auch nicht mehr richtig. Wenn also so ein Exemplar nicht wirklich eindeutige Mikromerkmale hat, dann kann man das vergessen. Und was den zweiten Pilz angeht, das ist auch zum einen auch nur ein Exemplar, und dann sieht der auch irgendwie merkwürdig aus, und seine Zystiden passen nicht zu denen des oberen Fruchtkörpers.

    Ich weiß auch nicht wie sicher die Aussage der Mittelwerte zu nehmen ist. Glabripes hat im Durchschnitt kleinere Sporen und die Zystiden sind im Schnitt ziemlich kurz, ich weiß nicht wie lang deine waren. Aber selbst, wenn ich das wüsste, würde ich hier passen. ICH würde die Pilze der Natur zurückgeben und auf eine schöne Kollektion warten, die aussagekräftige Merkmale hat.:)

  • Hallo Pablo und Ditte,

    vielen Dank auch an euch für eure Anmerkungen und Einschätzungen. Die Bilder, Pablo sind super, die merke ich mir schon einmal für etwaige weitere Funde vor. Ja, im Nachhinein merke ich nun auch, dass dem Bestimmungsunternehmen nicht viel Aussicht auf Erfolg beschert war. Ich war auch überrascht über die Mikroaufnahmen des zweiten Pilzes. Die Zystiden sind wirklich sehr anders. Nun, ich warte tatsächlich lieber mal ab, bis ich hoffnungsvollere Bestimmungsanfragen sende :).

    Liebe Grüße

    Matthias