Douglasien und ihre Pilzpartner

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.271 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kersten.

  • Liebe Pilzfreunde :)


    Wenn ich mich auf meinen Wanderrungen ausserhalb der Pilzsaison nach neuen Pilzgebieten umschaue habe ich mich schon oft gefragt ob diese Douglasienwälder die bei uns öfters vorkommen geeignete Suchgebiete sein könnten.


    Je nachdem nach was ich Ausschau halte suche ich halt immer bei Birken, Tannen, Fichten, Buchen, Eichen, Eschen oder auf Wiesen.


    Es gibt bei uns einige Douglasienbestände mit schönem moosigen Boden. Ich habe mich schon oft gefragt ob dort auch z.B. Pfifferlinge oder Flockis oder Fichtensteinpilze oder Ähnliches wachsen könnten.


    Habt ihr Erfahrungen? Gibt es Pilze welche gewöhnlich bei Douglasien vorkommen? Habt ihr Pilzstellen die in Douglasienbeständen sind oder sind Douglasien eher nicht so das Suchgebiet..? ;)


    Danke :)


    Liebe Grüsse,

    Kersten

  • Hallo Kersten,

    Meiner Erfahrung nach ist im Douglasienwald eher tote Hose.

    Ich muss hier durch Douglasienwald um in den Buchenwald zu kommen und fand dort nie irgendwelche Mykorrhizapilze.

    Streuverzehrer (Trichterlinge , Erdsterne u.s.w.) kommen allerdings vor.

    Douglasien bilden zwar auch eifrig Mykorrhiza , warum da keine Fruchtkörper wachsen weiss ich auch nicht.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Douglasien sind in Nordamerika heimisch. Dort haben sie eine funktionierende Mykorrhizaanbindung; es gibt sogar eine ganze Menge relativ spezifisch auf Douglasien ausgerichtete Pilzarten. Die kommen nur bei uns nicht bzw. allenfalls adventiv hier und da mal vor.

    Douglasien in Europäischen Wäldern sind Fremdkörper, die zwar durchaus auch hiesige Pilze an ihre Wurzeln locken, aber die Verbindungen sind offensichtlich eher schwach ausgeprägt - so bilden die mit Douglasien assoziierten heimischen Arten (Meistens Allrounder wie Boletus edulis, Imleria badia etc.) entweder gar keine oder nur sehr wenige Fruchtkörper. Es wirkt so, als bekämen die von den Douglasien nicht das was sie bräuchten, jedenfalls nichtr genug um fruchtkörper bilden zu können.
    Heißt also: Reine Douglasienpflanzungen (die sind immer angepflanzt, natürliche Douglasienwälder gibt es in Europa nicht) sind nichts anderes als Agrarwüsten. Klar findet man da einige Zersetzer, aber die gesamte natürliche Bodenökologie aus Pilzen, Bakterien, Insekten, Schleimpilzen, Pflanzen und weiteren Einzellern in ihrer Vielfalt geht dort zugrunde. Das dauert selbst nach Entfernen der Schädlinge (=Douglasien) auch eine ganze Zeit, bis sich eine tragfähige Ökologie wieder in dem betroffenen Gebiet ansiedelt. Also ein echter Wald hat es dort schwer.


    Wenn ich irgendwo zahlreiche Douglasien sehe, gehe ich woanders hin. Weil wenn ich leblose Agrarwüsten angucken will, kann ich mich auch auf ein Maisfeld stellen.

    Wenn's um den kulinarischen Aspekt geht: Man kann da schon ab und an Massenvorkommen von einzelnen, duchaus schmackhaften zersetzern finden, wie zB Parasole oder Violette Rötelritterlinge.



    LG; Pablo.