Hexen! Aber welcher Boden?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.620 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Guten Abend zusammen.

    Da ich nun diverse Aussagen über die bevorzugten Bodenverhältnisse von Hexenröhrlingen gelesen habe, wollte ich mal die Experten in der Runde nach den ganz persönlichen Einschätzungen und Erfahrungen befragen. Sollte ich nach kalkhaltigen oder doch nach sauren Böden Ausschau halten? Wie sieht es mit dem Nährstoffgehalt aus? War bislang (dieses Jahr) nur in nährstoffarmen, sauren Nadelwäldern mit Fichten oder Laubwäldern mit Eichen und Rotbuchen unterwegs, leider ohne Erfolg.

    Sollte ich doch in kalkhaltigeren Wäldern suchen oder bin ich dieses Jahr einfach zu früh? Und wenn, sollte ich es dieses WE nochmal probieren oder ist noch ein bisschen Regen von Nöten bis sich die Biester zeigen? In den Wald fahre ich wohl sowieso, würde dann aber eine weitere Strecke in Betracht ziehen.


    In welcher Boden-Baum-Konstellation hattet ihr die meisten Funde?

    Über Tipps würde ich mich sehr freuen. [offtopic]

    ==Lehrer[/offtopic]


    Vielen lieben Dank im vorraus!

    Gruß

  • Hallo,

    Also hier : Rotbuche - kalkarm -> Flockenhexen.

    Die ersten kommen gerade.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Servus,

    ich bin hier um München auf Kalk. Also entweder direkt auf der Schotterebene oder auf den Moränen. Deshalb ist hier der Netzstielige Hexenröhrling häufig. Zu finden bei fast allen Baumen die Ektomykorrhizen machen. Buche, Eiche, Hainbuche, Birke, Linde, auch Fichte.

    Dem Flockenstieligen reicht es dann schon, wenn der Boden nur oberflächig sauer ist. Da reicht schon die mehrjährige Nadelstreu eines Fichtenwaldes aus. In jungen nach Kahlschlag wiederaufgeforsteten Fichtenwäldern gibt's dann einen Flocki-Massenaspekt, obwohl man direkt auf dem Kalkschotter ist.

    Im Münchner Norden gibt's dann in den Resten des ehemaligen sog. Lohwaldgürtels Waldstellen wo Nexen und Fockis direkt durcheinanderwachsen. Und zwar immer dann, wenn irgendwo im eigentlich Eichen-Linden-Kiefern-dominierten Mischwald ein paar Fichten beisammen stehen. Da ist dann gleich eine ganz andere Bodenvegetation. Der grasige krautige Boden verwandelt sich in krautarme Böden mit Polytrichummoos.

    Etwas nördlicher geht's dann ins Tertiärhügellamd über. Da schauts dann komplett anders aus. Da gibt's dann gar keine kalkliebenden Arten mehr.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo,


    ich kann nur von meinen eigenen Funden schreiben und die sehen so aus:


    Boden sauer: Flocki, Fundorte: Eiche, Rotbuche, Fichte, Kiefer, Hainbuche

    Boden neutral bis leicht kalkhaltig: Flocki, Netzhexe, Fundorte: Rotbuche, Linde, Eiche, Espe, Hainbuche

    Boden kalkhaltig: Netzhexe, Fundorte: Linde, Eiche, Hainbuche


    Netzhexen kenne ich nur aus Parks, parkähnlichen Flächen, Straßenrändern oder Gärten.

    Flockis kommen nach meiner Erfahrung im Flachland meist im Laubwald, in bergigerem Gelände eher im Nadelwald vor.


    VG Jörg

  • Hallo fungi,

    in unserer Gegend sind die typischsten Fundstellen:

    Flocki: Fichtenwald mit Moosuntergrund und Heidelbeerwuchs, da wo auch die Fichtensteinpilze wachsen, im Vollherbst dann auch im Laubwald, auch wieder da wo Steinpilze wachsen

    Netzi: Parkanlagen, Friedhöfe, Waldwegränder, Straßenrandstreifen

    Glattstieliger HR: wie Netzi, hat ganz ähnliche Standortansprüche, ist aber seltener

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hier in Münster sieht es etwa so aus:


    im Moment wirken die Wälder nach gut einer Woche Trockenheit fast pilzleer, aber die Netzhexen florieren in der Stadt, gesehen am Bahndamm, Straßenrand, Vorgarten, meistens unter Laubbäumen wie Birke, Buche, Linde. Im Wald kenne ich sie hier kaum, aber z.B. an Schieferhängen im Sauerland schon.

    Den Flockenstieligen würde ich im Moment gar nicht erwarten, sondern - wie oben schon jemand sagte - etwa ort- und zeitähnlich zum Steinpilz, etwa auf der Hohen Ward (trockener Kiefernwald mit Laubwaldeinsprengseln, sandiger Geestrücken - auch dort eher direkt am Weg).

    hexenstielige Grüße
    Thorsten

  • Moin zusammen,


    wenn jetzt mal den einigermaßen bekannten Glattstieligen (queletii) ausnimmt, gibts ja noch als Verwechslungskandidaten mendax und xanthopus, die sich anscheinend immer mehr ausbreiten. Ich glaube, wegen der bisherigen Seltenheit gibts noch wenig bis keine Erfahrung bzgl. der Genießbarkeit dieser Arten. Auch beim Netzi ist man sich ja nicht so ganz einig, ob man den essen kann.

    Den Flockenstieligen würde ich im Moment gar nicht erwarten

    Ich habe letzte Woche schon eine gute Handvoll gehabt, die sind also auch schon am Start.


    Beste Grüße

    Harald