ähnlich Ochsenzunge - fistulina hepatica

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  • Tach zusammen! Diesen Pilz habe ich über die Jahre folgenlos hin und wieder gegessen, er scheint mir der Ochsenzunge am ähnlichsten und bei der sind keine giftigen Doppelgänger bekannt. Nun möchte ich aber doch mal sicher gehen und bitte um euer geschätztes Urteil. Danke im Voraus, Gruss, Sigi

  • Diesen Pilz habe ich über die Jahre folgenlos hin und wieder gegessen, er scheint mir der Ochsenzunge am ähnlichsten

    Hallo, es handelt sich glücklicherweise um (je nach Substrat oft) ungiftigen Schwefelporling. Er ist dem Leberreischling (auch Ochenzunge) in etwa so ähnlich wie dem tödlich giftigen Zimtfarbenen Weichporling....
    Der Schwefelporling kann Giftstoffe aus dem Substrat aufnehmen. Du hattest vermutlich doppelt Glück damit, die prinzipiell ungiftige Art zu sammeln und dann noch von ungiftigen Hölzern.

    Etwas ohne genaue Kenntnis einfach zu essen, weil es bereits einmal oder öfter vertragen wurde, ist auch keine besonders clevere Idee, sofern es auch akkumulierende Gifte bei den Pilzen gibt.


    Ich würde für die Zukunft generell dazu raten, mit einer anderen Einstellung Speisepilze zu sammeln.


    Herzlich


    Lukas

  • Hallo Lukas,

    Der Schwefelporling kann Giftstoffe aus dem Substrat aufnehmen. Du hattest vermutlich doppelt Glück damit, die prinzipiell ungiftige Art zu sammeln und dann noch von ungiftigen Hölzern.

    hast Du mir für diese Aussage eine Quellenangabe, wo dies nachgewiesen wurde und auch untersucht wurde, welche?


    beste Grüße,

    Andreas

  • Danke, Lukas! Den Zimtfarbenen Bösewicht hätte ich auch genommen!
    Ich werde in Zukunft deinen guten Rat befolgen und im Zweifel hier nachfragen.
    Andreas: In Wikipedia steht etwas zum Substrat. Mein Pilz übernimmt Giftstoffe z.B.
    von Eiben und Robinien.
    Und jetzt kommen sie in die Pfanne. Schliesslich möchte ich nicht umsonst in
    Shorts in die Brennesseln gegangen sein. Seid gegrüsst, Sigi .














  • Hallo Sigi,


    ja, das steht da in Wikipedia, aber bezeichnenderweise ist es nicht mit einer Quelle hinterlegt.

    Prof. Stadler von der Uni Braunschweig hält es für ausgeschlossen, dass der Pilz Taxin oder Toxalbumine aus EIbe bzw. Robinie aufnehmen kann.

    Meines Wissens gibt es auch keinen nachgewiesenen Fall einer solchen Vergiftung.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich lasse meine Funde an Robinie trotzdem lieber am Baum.


    dass der Pilz Taxin oder Toxalbumine aus EIbe bzw. Robinie aufnehmen kann.

    Aus der Elbe wäre ich mir da nicht so sicher :giggle: .


    VG Jörg

  • Hallo zusammen!

    Auch wenn sie keine Giftstoffe aufnehmen finde ich, dass die Pilze von unterschiedlichen Bäumen unterschiedlich schmecken, zumindest bei bisherigen Selbsttests. ==Pilz27

    Der Schwefelporling von Kirsche schmeckt meinem Mann nicht gut, der von Eiche schmeckte uns beiden nicht, der von Weide geerntet schmeckt uns beiden. Aber das ist natürlich kein wissenschaftlicher Beweis.

  • Hallo Lukas,

    Der Schwefelporling kann Giftstoffe aus dem Substrat aufnehmen. Du hattest vermutlich doppelt Glück damit, die prinzipiell ungiftige Art zu sammeln und dann noch von ungiftigen Hölzern.

    hast Du mir für diese Aussage eine Quellenangabe, wo dies nachgewiesen wurde und auch untersucht wurde, welche?

    Hallo Andreas,


    nein, natürlich nicht. Das ist dieses "Erfahrungswissen", das beharrlich behauptet wird bzw. das man dann für den PSV lernt. Ich hätte um ganz genau zu sein wohl ein "möglicherweise" ergänzen sollen. Aber ich mache das ja nicht mit akademischer Präzision, sondern berate im besten Wissen für den Konsumenten. Ist die These denn mittlerweite falsifiziert? Hast du da was zur Hand? Wäre ja super, wenn man die problemlos von Robinie ernten könnte.


    Grüße


    Lukas

  • Alles klar. Habe ich wohl überlesen. Dann rate ich jetzt bei der Korbkontrolle dazu, die Schwefelporlinge substratunabhängig zu verspeisen?

    Gilt das eigentlich auch für alle anderen Speisepilze an Holz?


    Grüße


    Lukas

  • Hallo Tuppie


    Ein wissenschaftlicher Beweis ist das nicht, aber zumindest schon mal der Anfang.

    Probiert habe ich ihn selbst schon von Eiche - naja, geht so - und von Weide - durchaus lecker. Das deckt sich also schon mal mit deinen Beobachtungen. Es wäre durchaus interessant, was andere da schon für Erfahrungen gemacht haben.



    @all


    Was die mögliche Aufnahme von Toxinen angeht, es ist weder das eine, noch das andere bewiesen. Ich halte es dennoch für ratsam, Fruchtkörper von toxischen Wirten zu meiden. Er ist ja sowieso viel öfter an anderen Hölzern zu finden, bei denen potentiell keine Gefahr ausgeht.



    Und dir, Sigi, würde ich eine etwas weniger sorglose Herangehensweise in puncto (Speise)Pilze ans Herz legen.




    LG Matthias

    98 Chipse vor APÄ 2023

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    ./. 10 Chipse Meldebüah 2024

    = 83 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Hi.

    Hinweise auf potentielle Unverträglichkeiten sollten ja sowieso dazugehören, er ist ja nicht auf der Positivliste. Von daher eigentlich alles beim Alten, wenn man ihn denn freigibt. Die Studie, die letztes Jahr dazu gestartet wurde, ist meines Wissens nach noch nicht veröffentlicht.


    LG.

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  • Hinweise auf potentielle Unverträglichkeiten sollten ja sowieso dazugehören, er ist ja nicht auf der Positivliste. Von daher eigentlich alles beim Alten, wenn man ihn denn freigibt. Die Studie, die letztes Jahr dazu gestartet wurde, ist meines Wissens nach noch nicht veröffentlicht.

    Moin,


    weshalb ist der denn nicht auf der Positivliste? Ich habe da den Zusammenhang gesehen. Mir sind andere "Unverträglichkeiten" mit gegartem SchwePo auch nicht bekannt geworden abgesehen von der Aufnahme von Gerbstoffen aus verschiedenen Baumsubstraten (Weide, Eiche, Buche), womit sich dann ein adstringierendes Mundgefühl einstellen kann. Asthmatiker habe ich weiterhin vor Salicylsäure aus Weidenholz gewarnt. Eine gewisse Logik hatte das bislang für mich, dass, wenn Gerbstoffe, dann auch andere potentiell gefährlliche Stoffe aufgenommen werden könnten.


    Grüße


    Lukas

  • Hallo,


    also nee, ich wollte weder sagen dass das eine nachgewiesenermaßen falsch noch das andere nachgewiesenermaßen richtig wäre an Hypothesen ob der Aufnahme von giftigen Inhaltsstoffen. Ich habe auch noch gelernt und auch so in meinen Kursen weitergegeben, dass Schwefelporlinge von Eibe giftig sein können. Es scheint dafür aber nicht nur keine Beweise zu geben, sondern eben auch die Meinung eines seit Jahrzehnten an Inhaltsstoffen in Pilzen forschenden Mykologen, dass dies eigentlich aufgrund des Stoffwechsels nicht sein kann. Ganz klare eindeutige Untersuchungen dazu kenne ich aber nicht. Daher mein Nachfragen nach der Quelle, was halt der leisen Hoffnung geschuldet ist, dass es vielleicht doch eine wissenschaftlich haltbare Untersuchung dazu gäbe.


    In der Pilzberatung bin ich lieber vorsichtig und würde den Leuten erklären, dass die Forschung sich da nicht einig ist, ob Schwefelporlinge von Eibe nicht vielleicht doch giftig sein könnten. Und das wir über jeden gut dokumentierten Fall dankbar sind und sie mögen doch bitte genau mitschreiben wie es Ihnen so geht wenn sie den Pilz trotzdem verspeisen möchten. Komischerweise sind die Leute in ähnlich gelagerten Fällen plötzlich gar nicht mehr sooooo wissbegierig und verzichten lieber auf Selbstversuche *ggg*.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hi.


    So ganz konsequent stringent ist die ganze "Unverträglichkeits"-Geschichte glaube ich eh nicht. Irgendeiner verträgt immer irgendwas nicht, aber die Ursachenfindung ist wohl schwierig, weil so viele Faktoren mit reinspielen. Letztlich werden da vermutlich DGfM-Toxikologen die Fallberichte auswerten und dann bei gehäuftem Auftreten von Unverträglichkeiten bei einer Art Alarm schlagen. So würde ich zumindest vermuten. Wo da der "Grenzwert" liegt, weiß ich aber auch nicht. Müsste man wohl am besten direkt beim DGfM Toxikologen anfragen, aber vlt. weiß das ja auch jemand im Forum.


    LG.

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  • Hallo Gemeinde, kann man wohl sagen! Ich hätte nicht gedacht, dass sich mein Post zu einem

    solchen Thread entwickelt. Vorkommen April-Mai lese ich, war also Mitte Juni schon etwas spät dran.

    Und tatsächlich war der Pilz zwar geniessbar, aber nichts zum Hurra-Schreien. Ich hatte nur die

    äusseren Hälftenin in halb und halb Olivenöl und Butter geschnippelt, kleingehackte Zehe Knoblauch und Thynian dran. Anstatt wie andere Plize Flüssigkeit abzugeben, wurde die Geschichte so trocken,dass ich 2x ein Schlückchen Wasser angoss. Dann noch Pfeffer und Salz, ein wenig süsse Sahne.

    Aber wie gesagt, nichts Dolles. Nächstes Jahr (so Gott will) geh ich da schon im April gucken...

    Gruss, Sigi. .

  • Hallo Sigi,


    ja, ich denke der war deutlich zu alt. Der schmeckt nur wenn er wirklich so jung und frisch ist dass er beim Durchschneiden schon zu tropfen anfängt. Und eigentlich schmeckt er mit einer würzigen Panade im heißen Fett ausgebacken am besten. Also ganz genau genommen schmeckt die Panade ohne den Pilz mindestens genauso gut .... 8o


    beste Grüße,

    Andreas