Suillellus queletii

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  • Hallo zusammen,


    auf dem Rückweg vom Uedesheimer Rheinbogen habe ich einen kurzen Zwischenstop in Hösel eingelegt, weil ich dort noch die Blüte einer Pflanze, auf der ich vor kurzem einen falschen Mehltau gefunden habe, genauer untersuchen mußte. Die Gelegenheit habe ich dann genutzt um einen Wegrand direkt in Bahnhofsnähe zu begutachten, an dem im Sommer gerne Hexenröhrlinge wachsen. Und auch diesmal wurde ich fündig. Die Pilze wuchsen unter Tilia, weisen am Stiel kein Netz auf, der Röhrenboden ist gelb, das Fleisch blaut im Schnitt stark und ist im Stielbereich rötlich. Auffallend sind zumindest bei den jungen Exemplaren die warmen Hutfarben. Damit lande ich insgesamt bei Suillellus queletii. Geht ihr da mit?


    Junge Fruchtkörper

    Älterer Fruchtkörper unter dem gleichen Baum

    Mikrobilder stammen wenn nicht anders erwähnt vom alten Schlappen

    Sporen (11.5+-0.5) µm x (5.6+0.3) µm, Q=2.0+-0.1, (10.5-12.5) µm x (5.2-6.3) µm, Q=1.8-2.3

    Stieltrama in Wasser...

    ...und Melzer

    Röhren

    Pileipellis

    Stielaußenseite

    Huthaut des jungen Exemplars


    Björn

  • Hallo,


    ja, finde ich sehr eindeutig makroskopisch.

    Die Sporenmaße müssten eigentlich auch aussagekräftig sein für queletii, ich glaube der besonders gedrungene Sporen (Q-Wert). Das habe ich aber nicht überprüft.


    beste Grüße,

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Eine schöne Kollektion, Björn! :thumbup:

    Was die Sporen betrifft ist das tatsächlich so, wie Andreas schreibt: Die Sporen von S. queletii haben (bei ausgereiften Fruchtkörpern!) schon einen deutlich geringeren Quotienten als luridus und vor allem mendax. Das sieht man in einem guten Abwurf tatsächlich auch schon ohne es konkret auszumessen.

    Im vergleich mal queletii und mendax, wo man es in der Tat auf den ersten Blick sieht:



    Ist glaube ich klar, welcher hier welcher ist, oder? :gzwinkern:



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Eure Rückmeldungen zu meinem Fund. So im direkten Vergleich sehen die Sporen von mendax und queletii schon arg verschieden aus, wobei mendax laut Klofac/Krisai-Greilhuber-Schlüssel unter Fagus, Castanea und Quercus wächst und somit sowieso nicht in die engere Wahl gekommen ist.


    Björn

  • Hallo,


    also die ökologische Trennung über die Mykorrhizapartner würde ich mal noch nicht überbewerten, solange nicht mehr eindeutig geklärte Funde beider Arten vorliegen.

    Ansonsten sei wohl mendax mit Eiche und Buche vergesellschaftet, während luridus mit Linde und Birke Mykorrhiza macht. Zumindest letzteres stimmt in dieser Ausschließlichkeit ganz sicher nicht, denn ich habe in Jena jede Menge sicherer luridus im Kalk-Buchenwald, ohne Linde und schon gar nicht mit Birke.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Ansonsten sei wohl mendax mit Eiche und Buche vergesellschaftet, während luridus mit Linde und Birke Mykorrhiza macht. Zumindest letzteres stimmt in dieser Ausschließlichkeit ganz sicher nicht, denn ich habe in Jena jede Menge sicherer luridus im Kalk-Buchenwald, ohne Linde und schon gar nicht mit Birke.

    Servus beinand',

    genau so ist es in unseren Buchenwäldern auf den Jungmoränen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo allerseits,


    Gestern, neben einen Flocki habe ich diesen Pilz gefunden:



    Der hatte keinen Netz und keine Flocken. Riech wie ein Flocki.

    Im Fichtelgebirge gefunden, aber ich denke daneben waren nur alte Kiefern und junge Tannen.

    Leider habe ich keinen Mikroskop und der Pilz ist sehr alt, aber konnte es auch Suillellus quelltii sein?


    VG,

    Goran

  • Hallo,


    nein, das ist mit hoher Sicherheit ein alter Flocki. Es fehlen jegliche Rhabarbertöne im Stielfleisch, dein ein alter Suillellus haben müsste. Abgesehen von der Ökologie, die auch nicht passen würde.


    beste Grüße,

    Andreas