Pilzgeruchs-Beschreibungen - Open Thread

Es gibt 110 Antworten in diesem Thema, welches 19.434 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Südwald.

  • Hallo zusammen


    Echt ein interessanter Thread hier. Da ich heute wieder Hallimasche gefunden und gesammelt habe und gerade das Thema hier gefunden habe, möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben.

    Im Allgemeinen nehme ich Gerüche meiner Meinung nach relativ gut war und sie passen oft zumindest ungefähr zu den Beschreibungen. Was für mich aber irgendwie nicht so richtig passen will, ist die Geruchsbeschreibung vom Hallimasch. Meistens wird der Geruch als pilzig oder unspezifisch beschrieben. Für mich riecht er aber irgendwie gummiartig, ähnlich wie ein Kondom (Latex). Leider habe ich diese Beschreibung bisher nirgendwo gelesen. Nimmt das sonst noch wer so war, oder wie würdet ihr den Geruch beschreiben?


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo,


    "nasshuhnii" ist der Ranzige Trichterling Clitocype phaeophthalma. Der riecht wie zum Rupfen im Wassereimer gebrühte Hühner.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Guten Abend,

    mir ist gerade ein krasser Pilzgeruch eingefallen:

    Cortinarius camphoratus.

    Damals im Wald am Pilz fand ich den Geruch interessant und keinesfalls widerlich.


    "Unser" PSV empfahl, den Fruchtkörper über Nacht in einer geschlossenen Dose in den Kühlschrank zu packen.

    Am nächsten Morgen daran schnüffelnd wäre ich beinahe aus den Pantinen gekippt!

    :giggle:


    Eine weitere Cortinarie, die einen eindeutigen und einprägsamen Geruch hat, ist für mich

    Cortinarius flexipes .


    Heute bei der Pilzrunde kamen mir weiße Büschelraslinge unter, der Geruch ist sehr markant.

    Jetzt muss ich wohl auf die Blüte des Lerchenspornes warten, um diesen Geruch quasi rückwärts zu überprüfen.


    In Geruchserinnerungen schwelgend

    grüßt

    Marion

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
    100 Pilz-Chips (die vom Anfang) warten auf's Setzen

  • Hi Marion


    Also Cortinarius camphoratus finde ich eigentlich schon im Wald stinkend. Wenn er aber über Nacht liegt, ist es am nächsten Tag schon nochmal eine andere Liga.


    Bei Cortinarius flexipes war ich auch ziemlich erstaunt. Als ich an ihm gerochen habe, fand ich mich gleich in meiner Erinnerung wider und zwar bei meiner Grossmutter auf der Terrasse. Sie hatte immer alles voller Geranien und ich war wirklich erstaunt, dass ich den Geruch noch so gut im Kopf hatte und dass der Pilz wirklich genauso roch.


    Einen Pilz habe ich noch, der mich fast aus den Socken gehaut hat. Als ich die Geruchsprobe gemacht habe, dachte ich zuerst, der Pilz ist schon verfault oder sonst etwas stimmt damit nicht. Ich wollte aber dennoch mit dem Schlüssel herausfinden, was es sein könnte. Ich kam dann zum Striegeligen Rübling - Gymnopus hariolorum und war wirklich erstaunt, als ich als Geruchsbeschreibung "an fauligen Kohl erinnernd" gelesen habe. ^^


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Gerade wird wieder ein Geruch diskutiert, der vom gelben Knolli.


    "Kartoffelkellerartig"


    Meiner Nase nach riecht der graue Wulstling auch in diese Richtung.


    Wie riecht denn Amanita pantherina?

    ==Gnolm14

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


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  • Servus,

    heute bekam ich einen Pilz gezeigt, den ich vorher selbst noch nie bestimmt hatte.


    Die Hutoberseite roch extrem stark nach frisch aufgeschnittener Freiland-Salatgurke,

    (die Lamellen übrigens kaum),

    wobei mir sofort der


    Gurkenschnitzling

    Macrocystidia cucumis


    in den Sinn kam.


    Der Pilz hatte freiwillig ausgesport (hautfarben!).

    Im Gerhardt steht der aber bei den Weißsporern.


    Kann die Sporenpulverfarbe tatsächlich so variieren?

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
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  • Hi,


    Der letzte Gurkenschnitzling, den ich habe aussporen lassen hatte auch etwas rosa Sporenpulver. Das sind keine reinen Weißsporer. Aber es ist üblich den blassen Farbton noch zu den Hellsporern zu zählen, analog zu Lepista, einigen Clitocybe etc…


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Heute bei der Pilzrunde kamen mir weiße Büschelraslinge unter, der Geruch ist sehr markant.

    Jetzt muss ich wohl auf die Blüte des Lerchenspornes warten, um diesen Geruch quasi rückwärts zu überprüfen.

    Die Hoffnung hatte ich auch lange, aber als ich dann einen Lerchensporn hatte*, hat der für mich nach nichts gerochen, was ich hätte assoziieren können (vielleicht lag auch die Begegnung mit dem Pilz schon zu lange zurück).


    Und Blattwanzen versuche ich auch immer ganz vorsichtig zu ärgern, um irgendwann dem Blattwanzengeruch auf die Spur zu kommen. Bisher aber vergeblich.


    * Ah, der muss blühen? Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau, evtl. habe ich einfach nur die zerriebene Pflanze beschnuppert.

  • ibex


    Was für mich aber irgendwie nicht so richtig passen will, ist die Geruchsbeschreibung vom Hallimasch. Meistens wird der Geruch als pilzig oder unspezifisch beschrieben. Für mich riecht er aber irgendwie gummiartig, ähnlich wie ein Kondom (Latex).

    Da der Wald übervölkert ist von Hallimaschen und ich mir Junge für die Pfanne mitnahm, kann ich mitteilen, dass ich auch sowas im Ansatz "Latexartiges" rieche zusätzlich zum üblichen "pilzig-angenehm".


    LG Marion

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


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  • Die Hoffnung hatte ich auch lange, aber als ich dann einen Lerchensporn hatte*, hat der für mich nach nichts gerochen, was ich hätte assoziieren können (vielleicht lag auch die Begegnung mit dem Pilz schon zu lange zurück).

    Die letzten Jahre habe ich zur Morchelzeit an so manchem Lerchensporn geschnuppert. Aber da war auch für mich nichts, was an den Weißen Büschelrasling erinnert hätte. Ich hab es mit Blüte, Blättern und Wurzel, gerieben und ungerieben, versucht.


    LG Phillip

  • Hallo Marion

    Da der Wald übervölkert ist von Hallimaschen und ich mir Junge für die Pfanne mitnahm, kann ich mitteilen, dass ich auch sowas im Ansatz "Latexartiges" rieche zusätzlich zum üblichen "pilzig-angenehm".

    Danke für die Rückmeldung. Freut mich, dass du das auch ein bisschen so wahrnimmst. :thumbup:


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Heute hatte ich wieder einen Pilzfund, der mir Nasenzerbrechen bereitet:


    Volvariella pusilla spec.


    Der Geruch ist so besonders:

    - angenehm, nicht aufdringlich

    - nach Blütenseife / Weichspüler.


    Der Pilz war einer in einer Gruppe,

    kleine, weiß-leuchtende Fruchtkörper,

    mit tief eingesenkter Scheide (wie viele Lappen habe ich nicht gezählt).


    Der Hut feinfilzig-wollig.


    Die Geruchsbeschreibungen der kleinen Scheidlinge im Netz passen überhaupt nicht zu meiner Geruchswahrnehmung.


    :gkopfkratz:

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


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  • Hallo Marion (und/oder Marcus?),


    den hatte ich noch nicht, finde das aber äußerst interessant. Ich hoffe darauf, ihn mal zu finden und beschnuppern zu können.


    Etwas abseits des Themas: frischer Majoran hat für mich auch eine deutliche Waschmittel-Komponente, die auch mein Reisebegleiter wahrnehmen konnte. Wäre er nicht mit einem Schild versehen gewesen, wäre mein Arbeitsname "Seifenkraut" gewesen (wobei ich schon weiß, dass das ganz anders aussieht).


    LG, Craterelle

  • Hallo Zusammen


    Ich hatte mir in diesem Zusammenhang einmal dieses Video angesehen, vielleicht kennt ihr es ja alle:


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    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo.

    Habe Schwefelporlinge bisher an Weide, Birke, Buche und Apfel gefunden, Gummi war da nie zu riechen.

    War der Fruchtkörper vielleicht doch schon etwas älter/trockener? So manche Art entwickelt dann ziemlich markante Gerüche, die im jungen frischen Zustand so nicht zu riechen sind.


    LG

    Daniel

  • Hatte heute eine "Erleuchtung": Ich habe Paprikapulver (rosenscharf) auf geschmolzenen Käse gestreut und es roch wie frische Pfifferlinge! Interessanterweise hat man das nicht, wenn man am Paprikapulver direkt riecht. Scheint mit der Feuchtigkeit des Käses zusammenzuhängen.

  • Hallo zusammen,


    was für ein wunderbarer Thread! 😃


    Der letzte Beitrag ist ja schon recht alt, aber weil ich das Thema Pilzgerüche so liebe, führe ich ihn trotzdem weiter.


    Drauf gestoßen bin ich aus aktuellem Anlass, den ich zum Schluss schreibe.


    Zur Nebelkappe kann ich nur sagen, dass sie bei Zimmertemperatur nach Biermaische riechen bzw. nach Biertrester, oder wie man das nennt. Ich kenne diesen Geruch seit meiner Kindheit, da wir in der Nachbarschaft eine Brauerei hatten, vor der immer der Wagen eines Bauern stand, der mit diesen Brauresten seine Schweine gefüttert hat.

    Das muss ich mal versuchen zu überprüfen. Ist nur die Frage, wie ich an Biermaische rankomme :/ . Für mich riecht Nebelkappe nach blühendem Raps (und ich mag den Geruch nicht).


    Übrigens sind sich viele Pilzler einigermaßen einig über wahrgenommene Gerüche (logisch, Diskussion gibt's immer). Sag ich nur, weil gern behauptet wird, dass Gerüche von jedem anders wahrgenommen werden.

    Das trifft unter Profis eigentlich nur zu, wenn bestimmte Komponenten eines Geruchs von manchem nicht wahrgenommen werden.

    Ich habe neulich bei der Pilzausstellung einen Haufen Leute an einem Wohlriechenden Korkstacheling riechen lassen, der für mich nach Waldmeister riecht (wie auch der Laubholz-Harzporling). Sehr viele Leute hatten bei dieser Erwähnung ein Aha-Erlebnis, es gab aber auch viele, die etwas anderes wahrnahmen: Anis, Nelken, Pfefferminz, Vanille, und bestimmt noch einige mehr.


    Bei mehlig-gurkig denke ich, dass die irgendwie geruchstechnisch nahe beieinanderliegen müssen, auch wenn sie sich für mich nicht so anfühlen. Denn die können für mich relativ leicht ineinander umschlagen, und viele Pilze riechen für die eine Person so, und für die andere so. Das, was als "mehlig" beschrieben wird, riecht für mich eher ranzig, wie eingetrocknetes Öl am Rand einer Ölflasche.

    Wie riecht für Euch eigentlich Krause Glucke?

    Für mich riecht Krause Glucke sehr eigen, aber ich habe noch keine passende Assoziation gefunden. Liebstöckel ist es für mich nicht.


    Bei dem Violetten Rötelritterling hatte ich allerdings ein Aha-Erlebnis, als Pablo davon mal im Nachbarforum schrieb. Jahrelang war ich um eine passende Geruchsbeschreibung rumgeeiert, und für mich passt "Multivitaminsaft" wie die Faust aufs Auge.


    Und ein Geruchseindruck, den ich dringend noch loswerden muss, ist der vom Nadelholzröhrling: Mandarine.


    So, nun aber zu meinem aktuellen Anlass:


    Ich hatte heute folgenden Erstfund:



    Eigentlich wollte ich euch fragen, was das wohl für ein Pilz sein kann, der so intensiv nach Schwefelritterling riecht.


    Aber jetzt habe ich ihn wohl doch schon gefunden: Den Stinkenden Mehlschirmling (Cystolepiota bucknallii).


    Beste Grüße

    Sabine

  • Servus,


    da fällt mir jetzt der Lokomotiven-Raukopf ein. Gesehen habe ich ihn das erste Mal vor gut zwei Wochen auf der Pilzaustellung in München. Letztes Wochenende besuchte ich Wolfgang bei einem seiner Seminare. Dort lag dann plötzlich auch ein Exemplar davon auf dem Tisch. Das Schöne ist, dieser Pilz ist leicht an seinem besonderen Geruch erkennbar. "Heißes Blech". Beim ersten Mal riechen zuckte ich unwillkürlich zurück. Ich dachte, gleich verbrenne ich mir meine Nase. :grofl:


    Liebe Grüße Matthias

    98 Chipse vor APÄ 2023

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    ./. 10 Chipse Meldebüah 2024

    = 83 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Bittermandelgeruch bei Nelkenschwindlingen: Nehmt ihr den wahr? Mir ist es noch nie gelungen, ihn zu erschnuppern. Da ich mehrfach gelesen habe, dass der Geruch bei dieser Art durch Cyanwasserstoff (Blausäure) verursacht wird und ein recht großer Anteil Menschen diesen nicht wahrnehmen kann, habe ich überlegt, ob ich evtl. dazugehöre.


    Geht das jemandem ähnlich und falls ja: riecht ihr Bittermandel beim wohlriechenden Schneckling? Für den finde ich keine Angabe, ob es sich ebenfalls um Blausäure handelt oder um eine andere Substanz.