Pilze im Fokus ...

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 6.290 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    im Moment findet sich viel gewöhnliches. Zeit die Kamera und das neue Stativ auszuprobieren und mit Fotostacking zu experimentieren. Hier ein paar Funde von dieser Woche ...


    Als Erstes: Mycena renati, schon oft bei mir gefunden und immer wieder schön anzusehen ... (man beachte auch den grünen Belag am Holz):


    Unter Hainbuchen der Hainbuchenrauhfuss - Leccinum carpini


    Weiter gabs eine Russula, die sich rasch bestimmen ließ: Russula densifolia, der dichtblättrige Täubling. Rötet langsam und schlägt dann um ...


    Hier sehe ich Coprinus disseminatus ...


    Als nächstes Amanita gemmata ... sehr häufig in unseren Fichtenwäldern hier:


    Dann entzückten mich mehrere Perlpilze - Amanita rubescens:



    Die grauen Wulstlinge erspare ich euch ... zahlreich, konnte man sich totschmeißen mit.

    Dafür aber umso schöner: Panus conchatus - der Laubholzknäueling, hier auf Buche:


    Weiter ging es mit einem Frauentäubling - Russula cyanoxantha, milder Geschmack und deutlich biegsame, schmierige Lamellen ...


    Zwischendrin gabs unter Buchen noch einen Risspilz ... vielleicht der Strohgelbe ... einen Geruch konnte ich allerdings nicht feststellen, war aber auch nicht mehr taufrisch ... Bestimmung steht aus ... er hatte jedenfalls eine knollige Basis, das kann man auf dem Bild nicht erkennen.


    Dann ein Seitling, denn ich schon immer mal bestimmen wollte, aber immer liegen ließ ... mach ich mich morgen mal dran, der sport gerade aus (und dunkel wie mir scheint). Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich ... Hüte ziemlich klein, 3cm, deutlich gestielt.


    dann gabs noch einen grauen Scheidenstreifling:


    Hier würde ich Coltricia perennis, den gezonten Dauerporling vermuten:


    Dann noch eine sehr zerbrechliche Russula (2FK), die mich gerade noch in der Bestimmung beschäftigt ...

    SPP muss ich noch abwarten, sport gerade aus.

    In der Nähe: Buche, Eiche, Lärche ...

    4-5cm großer Hut, purpur, zur Mitte gelbbraun werdend. Hutrand stark gerieft. Lamellen stark brüchig, Stiel ebenso. Stiel rosalich überhaucht und hohl.

    Geschmack mild. Guajak negativ (gelblich-braun), FESo4 ebenso keine Reaktion nach einer Minute.

    Hutdeckschicht mit zahlreichen inkrustierten Primordialhyphen, Hyphen 4µm, aller 20 bis 25µm septiert.

    Sporen und SPP gibts dann morgen ...



    HDS in Kongorot/SDS


    Sporen auf der HDS, nicht gemessen, mache ich morgen in aller Ruhe am Sporenabwurf:


    Inkrustierte Primordialhyphen in Karbolfuchsin - gewaschen mit Lactoglycerol:


    Zudem gab es noch etliches an Eichhasen und Klapperschwamm ... habe neue Standorte endeckt:


    An einer Stelle standen beide beisammen ... toll


    LG Sebastian

  • Schöne Funde,


    leider sind viele Fotos überbelichtet, oder du magst es so!



    LG, Chris

    ...........................:snail:

    Meine Bilder dürfen außerhalb des Pilzforums.eu nicht veröffentlicht werden, die private Nutzung ist okay!

    Mehr Bilder auf

    Instagram: #FeierabendPilz

  • Hallo Sebastian,

    bei dem rosavioletten Täubling tippe ich auch auf R. l. Die Fotos von der Huthaut sind Spitze.

    Das Sporenornament sollte streng isoliert und das Sporenpulver 1a sein, dann wäre die Art klar.

    FG

    Oehrling


    Edit: Aber ob dein Guajak noch richtig tut? R. l. ist nämlich nicht Guajak-negativ. Vorschlag: schmiere dein Guajak auf irgendeinen Schwärz- oder Weißtäubling, den du findest. Wenn das nicht innerhalb einer Sekunde blauschwarz wird, ist es kaputtgegangen, und dann brauchst du neues.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Dann ein Seitling, denn ich schon immer mal bestimmen wollte, aber immer liegen ließ ... mach ich mich morgen mal dran, der sport gerade aus (und dunkel wie mir scheint). Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich ... Hüte ziemlich klein, 3cm, deutlich gestielt.

    Sehe ich da Lamellen, die schon ein bisschen braun werden? Dann sollte es ein Crepidotus sein. Wenn es ein Weißsporer ist, kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht.

    Auf jeden Fall mikroskopierpflichtig.


    Beste Grüße

    Harald

  • Hallo Claus, hallo Oehrling,


    der Schlüssel von Bresinsky in MXM führt mich zu Russula velutipes. Wäre jetzt auch nicht mein erster Gedanke gewesen. Der Schlüsselschritt "Stiel verfärbt sich mit SV (vor allem Exs.-Material, aber auch Frischpilze) außen und innen lebhaft rot." muss hier aber eindeutig bejaht werden. Die Reaktion flaut allerdings nach etwa 10min ab und die Farbe bleibt nicht erhalten. Vielleicht auch nochmal ein wichtiger Hinweis, weil diese kurzen Reaktionen ja scheinbar auch an anderen Russula außerhalb der Roseina vorkommen können (lt. MXM, dann eben mit nicht konstanter Rötung)


    Außen mit SV:


    Innen mit SV:


    Guajak habe ich gerade nochmals an R. densifolia getestet, den ich hier noch rumliegen hatte. Der schlägt sofort um, cyanoxantha, der hier auch noch liegt ebenfalls ziemlich flott. Vermute also, dass die Reaktion so passt. Also keine Reaktion für meine Russula. Zu Roseinae passt das ja durchaus.


    SPP war klar bei 1b


    Auch sind die Sporen scheinbar nicht ganz deutlich isoliert, sondern weisen Grate und Konnexive auf, wenn ich das richtig deute. Allerdings auch nicht sehr ausgeprägt.

    ERGÄNZUNG (noch vergessen): Sporen 7,2x6,2µm und Warzen bis 0,8µm



    Was meint ihr ...


    chris: Ui, das "viele" Bilder überbelichtet sind, überrascht mich jetzt. Welche meinst du konkret. Schwierig war für mich der "Gesäte". Da wanderte zusätzlich noch die Sonne und mit der Vielzahl an Schärfeebenen war es dann bei der Vielzahl an Fruchtkörpern nicht so leicht. Auch der Seitling ist sicher überbelichtet, den hatte ich aus der Hüfte mit dem Handy geschossen. Die anderen Bilder finde ich jetzt eigentlich ok. Hatte die Tiefen allerdings teilweise etwas aufgehellt, weil dann häufig die Details gewinnen. Vielleicht ist es das, was dich stört?

    Auch übe ich noch etwas. Bei der Amanita hatte ich die Belichtung z.B. manuell etwas reduziert. Finde, dass dies einigen Bildern gut tut, aber auch nicht unbedingt allen.


    zuehli: Crepidotus sieht gut aus, SPP ist definitiv dunkel (also braun und damit nicht weiß) ... der kommt jetzt als nächstes unters Mikro ... danke schonmal für die Richtung Harald


    LG Sebastian

  • Sooo, der Crepidotus sollte crepidotus applanatus sein (geschlüsselt mit Funga Nordica, 2012),


    Globose bzw. sphärische Sporen von 6x6µm und clavaten ca.40-50µm großen Cheilozystiden.



    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    jetzt lieferst du viele wichtige Informationen zu dem rosavioletten Täubling nach. Diese deuten nun tatsächlich auf R. velutipes. Guajak-negativ macht nun viel Sinn, genau so wie das nicht streng isolierte Sporenornament. Sporenpulver 1b statt 1a ebenso, und natürlich SV-positiv auf der Stielrinde. Das einzige, was mich noch ein wenig zwickt ist der rosa überhauchte Stiel, das kenne ich von R. velutipes aus eigener Anschauung nicht.

    Das allerbeste aber: dein Guajak ist nicht kaputt, sondern macht genau das was es soll.:)

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    du sprichst für mich in gewissen Rätseln sodass ich annehmen muss, dass du zu den Roseinae tendierst, echt?

    Für mich scheidet R. velutipes aus, siehe Bilder:


    R. velutipes, hat Ornament teilnetzig


    R. velutipes, die eosinreaktion bei mir am FRISCHPILZ


    und für mich R. velutipes keinen rötlich überlaufenen Stiel besitzt, R. minutula ist nur mit evtl. rötlichem Fleck beschrieben, passt aber soweit auch.


    Hier einen Hinweis bei GROEGER S. 554, NACH dem Abzweig zu den Roseinae


    Als was deutet man nun die Reaktion von Sebastians Pilz? eosinrot?, trübrot?, violett?

    Wird so ein Test nun am Frischpilz oder am Exsikkat, oder egal durchgeführt? Das SV Thema ist für mich wie Gummi! Letztes Jahr erst verzweifelt.


    Eine R. l. hat nach der Guajak-Tabelle auch keinerlei Reaktion, eine var carnicolor ein +

    Eine R. l. ist meines Erachtens mit ihren Gesamtmerkmalen inkl. SpP Farbe noch nicht aus dem Rennen und weiterhin mein Favorit.


    Liebe Grüsse

    claus

  • Hallo Oehrling ,hallo Claus, danke für eure Einschätzungen.


    Der Hinweis auf Gröger ist sehr interessant, habe gerade mal hineingeschaut. Das ich über den Schritt 5b auch zu den Lilaceas komme, finde ich jetzt mal richtig spannend. Mit Bresinsky (MXM) komme ich da nicht hin - es sei denn Bresinsky mein mit "Ohne die angegebene Reaktion in SV" das sie dann eben nicht rot sondern eben auch purpurn sein könne! Das fände ich aber wenig hilfreich!


    IUnabhängig von diesem Punkt würde ich die SV-Reaktion aber tatsächlich eher als purpurn bezeichnen. In MXM findet man aber bei R.lilacea keinerlei Hinweis auf irgendeine SV-Reaktion.


    Interessant fand ich unter Lilacea noch den Hinweis (MXM):

    "doch bald trockenen, matten, zu zwei Dritteln abziehbaren, fein punktierten Huthaut (Lupe!). Die Punkte können wie eine weißliche Bereifung aussehen"


    Hier mal ein Bild durchs Minimikroskop, hierbei handelt es sich wohl um Primordialhyphenbüschel (was aber auch kein Alleinstellungsmerkmal sein muss):


    Die Sporen würden bedingt zu R.lilacea passen, da Sie etwas kürzer ausfallen.


    Also, wo ist jetzt das stabile Trennkriterium. Teilweise werden Reaktionen auch unterschiedlich beschrieben. Claus schreibt Guajak lt. Tabelle (die hatte ich ja mal von dir bekommen) negativ, MXM schreibt langsam positiv, was hier definitiv zu verneinen wäre.


    Vom makroskopischen her wäre ich auch eher bei den Lilaceas gelandet. PUUUH ... und nun?


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    erst mal Daumen hoch für die klasse Arbeit und Dokumentation deines Fundes, egal was dabei rauskommt! :daumen:


    Nach dieser Heimlichtuerei mit R. (l.) lilacea würde ich sagen, lehnen wir uns entspannt zurück und warten auf die Entscheidung/Erklärung von Oehrling. Er hat garantiert die grössere Erfahrung zu den ganzen Kriterien dieses Fundes. Meine Tendenz kennst du ja, aber so langsam werde ich doch auch nervös.


    Danke nochmals für deine erstklassigen Mikrofotos und für das ganze Drumrum.


    Liebe Grüsse

    claus

  • Danke Claus :daumen:


    habe aber gerade noch festgestellt dass ich bei Gröger doch nicht zu R.lilacea komme, da ich dann bereits bei 4 abbiegen müsste 4b - 10 ...


    LG Sebastian

  • Hallo zusammen,

    puuuh ist der richtige Ausdruck für diesen Fund.

    Ich bin weit davon entfernt hier die Deutungshoheit übernehmen zu wollen. Der Pilz gehört Sebastian, er hat ihn vor sich, und damit gehört die Bestimmung auch ihm. Ich kann hier nur nochmal zusammenfassen, was man laut SARNARI zu beachten hat. Was man dagegen laut MXM zu beachten hat, könnt ihr ja wahrscheinlich selber nachlesen.

    Makroskopisch ist das in meinen Augen eher R. lilacea. Die Hutfarbe bei R. velutipes changiert typischerweise zwischen rot, orange und gelb (der Pilz heißt deutsch ja auch "Morgenrottäubling", was die Farbbreite gut wiedergibt). Dieser Pilz hier tut das dezidiert nicht, sondern changiert zwischen rosa, altrosa und rosabraun. Dann hat er auch noch einen rosa überhauchten Stiel (sehr typisch für lilacea, nach SARNARI nur extrem ausnahmsweise für velutipes).

    Extra erwähnt wurde die große Zerbrechlichkeit des Pilzes. Von lilacea kennt man das, aber von velutipes eher nicht, der ist als Pilz recht stabil.

    Von den Huthautelementen gibt es kaum Unterschiede, höchstens dass nach SARNARI die IPH bei lilacea etwas zugespitzt enden sollen (ist auf Sebastians Mikrobildern anscheinend der Fall). Das Sporenornament von lilacea ist im SARNARI isoliert gezeichnet, mit 1 bis 2 Gratverbindungen pro Spore, bei velutipes dagegen immer mit 10 bis 15 Verbindungslinien, also durchaus gratig. Das hier fotografierte Sporenornament bei diesem Fund spricht mMn eher für lilacea als für velutipes.

    Nun zu den Chemie-Reaktionen:

    R. velutipes: Guajak-negativ ("subnulla"), mit SV auf der Stielrinde leuchtend magentarot ("rosso porpora"), später vor allem am Exsiccat brillantviolett ("violetto brillante").

    R. lilacea: Guajak langsam positiv (da würde ich einem Farbumschlag nach grün nach etwa 15 Sekunden erwarten). Über SV-Reaktion steht da nichts.

    Zur Sporenpulverfarbe:

    R. velutipes: 1b, schnell nachdunkelnd bis 2; R. lilacea: nicht über 1b


    Um die Sache noch komplizierter zu machen: im SARNARI ist noch ein weiterer sehr ähnlicher Täubling beschrieben (R. subazurea), 3 - 4 cm groß und ebenfalls zerbrechlich. Sporenornament eher wie R. velutipes, Sporenpulver 1a bis 1b, Guajakreaktion langsam und schwach, selten ganz negativ. Mit SV auf der Stielrinde schmutzig rot ("rossastro sporco"). Von der Beschreibung des Habitats her scheint dies allerdings ein Mittelmeerpilz zu sein.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo zusammen,


    also Oehrling, vielen Dank (!) für die objektive Zusammenfassung der Daten. Im Grunde ist es das, was ich nach dem Studium der Schlüssel von Bresinsky und Gröger auch herausgearbeitet habe. Als zusätzlich Information bringst du für mich nochmal das Nachdunkeln der Sporen ins Spiel. Das konnte ich nicht beobachten: SPP auf Objektträger nach wie vor bei 1b.


    Problematik ist also, dass die makrochemischen Reaktionen nicht erwartungsgemäß zum makro- und mikroskopischen Bild passen.


    Weiter ist mir eingefallen, das ich euch bereits letztes Jahr im Juni eine R.velutipes präsentiert habe (auch lustig das heute nochmal zu lesen ... ich wusste ja nix, danke nochmal für eure Unterstützung):

    Russula spec.


    Die R.velutipes von damals entsprach glasklar dem Bild, was in der Literatur gezeichnet wird. Die SV-Reaktion am Stiel war auch eindeutig rot. Der FK deutlich fester/stämmiger, Die Huthaut hatte die typischen Farben und der Stiel war weiß. Auch die Sporen zeigten sich erwartungsgemäß nahezu teilnetzig. Ich würde daher hier R.velutipes ausschließen. Von septierten Hyphen sehe ich im vorjährigen Fund auch nix, leider hatte ich aber nicht in Kongorot mikrokopiert damals, stand mir glaube ich noch nicht zur Verfügung damals.


    Bleibt die Frage was es ist. Ich habe die SV-Reaktion jetzt gerade nochmals ausprobiert. Beide Stiele reagieren nun nicht mehr auf SV oder wenn extremst schwach!! Das sollte ja am Exsikkat aber eigentlich gut funktionieren. Nichtsdestotrotz habe ich mir die klare, sofortige Verfärbung des Stiels mit SV für 10min ins purpurne ja nicht eingebildet (siehe Bilder oben). Sie war da. Auch die Guajakreaktion fällt nach wie vor negativ aus. Nach vielen Minuten eeeetwas grünlich am Fleisch! Insgesamt muss man die also als negativ bezeichnen. Das sollte lilacea eigentlich ausschließen, auch wenn alles andere dafür spricht. Die makrochemischen Reaktionen sollten nach Aussagen mir bekannter Mykologen im Grunde stabil und verlässlich sein.


    Romagnesi schreibt noch zu R.lilacea: "mais pas instantanement, parfois meme assezlente(mais bleu vif en 1 ou 2 minutes) , heißt: "aber nicht sofort, manchmal sogar ziemlich langsam (aber leuchtend blau in 1 oder 2 Minuten)" ... passt irgendwie auch nicht.


    subazurea würde ich auch ausschließen. Laut Gröger sollte bei dieser die HH nur wenig abziehbar sein. Hier war sie im Grunde vollständig abziehbar (was wiederrum für R.lilacea spräche).


    In der Gesamtschau würde ich hier irgendwie zu R.lilacea tendieren mit einem kleinen Fragezeichen dran ... ich finde einfach nichts passenderes, was alles erklärt.


    Romagnesi beschreibt auf Seite 538 noch eine Russula rhodiola (die wohl bei Sarnari nicht erwähnt wird und die Romagnesi wohl selbst nur einmal gefunden hat??). Aber da passt auch einiges nicht, fängt schon beim Stiel an .. nach Romagnesi: "Stiel 3 x 1 cm, [...] weiß, ohne jede Spur von Rosa, am Ende etwas angeschmutzt, mit bereifter Oberfläche, dann ganz deutlich runzelig."


    Trotzdem mache ich da jetzt mal einen Haken dran, eine gute Übung ... mal sehen, was es heute so gibt. (Vielleicht gucke ich mir R.zvarae nochmal an ... , ohne Guajakreaktion und glaube ich mit SV-Reaktion).


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    meiner Erfahrung nach lässt sich nicht jeder Täubling zu 100 % klären. Manchmal scheren 1 oder 2 Merkmale aus dem Gesamtbild aus und vermiesen die bombenfeste Bestimmung. In solchen Fällen muss man auch in Betracht ziehen, dass die Erhebung der Merkmale nicht perfekt verlief. Ich hatte z. B. mal 2 Täublingsstiele abgeschnitten und die rollten dann wohl durcheinander. Jedenfalls war dann der Stiel eines an sich Guajak-positiven Pilzes plötzlich Guajak-negativ, und umgekehrt natürlich auch.

    Als Wald-Wiesen-Hobbypilzler neige ich, das muss ich gestehen, dann dazu, der wahrscheinlicheren der Alternativen den Vorzug zu geben, und das wäre die, für die gewichtigsten der Merkmale passen. In deinem Fall würde ich eher zu R. lilacea neigen statt zu R. velutipes, denn R. velutipes kann einfach keinen rot überhauchten Stiel, und die Hutfarbe ist auch total unpassend für R. velutipes.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!