Hallo miteinander
Schon oft bin ich an diesem Wald vorbei gefahren und dachte mir: Der sieht interessant aus, den muss ich mal abgehen.
Nur, irgendwie kam immer etwas dazwischen...
Gestern war es dann soweit. Raus aus dem Auto, gleich mal hinein.
Erster Eindruck: hält innen, was er außen verspricht.
Sauer, wie eigentlich überall hier; viel Moos, Fichten dominiert, aber keine Monokultur. Immer irgendwelche anderen Bäume untergemischt. Buchen, Eichen, Birken, Pappeln,...
Weißtanne, Kiefer,...
Stellenweise auch Fünfnadelige Kiefern, ein Zeichen, dass auch Elfenbeinröhrlinge zu finden sind. Diese sind hier ja generell nicht so selten, aber dennoch freue ich mich jedes Mal wieder darüber. Ein kleines Baby durfte ich sogar finden, nur hielt es sich selbst nicht für fotogen genug, sodass ich kein Bild davon machen durfte...
Was gab es noch? Wie zu erwarten, jede Menge Wulstlinge, allen voran Graue und Narzissengelbe. Ein paar wenige Perlpilze und noch weitere.
Hier einige Bilder der Funde von gestern. Es ist sogar ein PersEr dabei. Den zweiten hatte ich nicht mehr fotografiert, weil mir der Regen zu stark wurde.
Einer der vielen Grauen Wulstlinge (Amanita excelsa s.l.), eigentlich nix besonderes, aber Wuchsanomalien finde ich dann doch immer interessant.
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Auch, wenn es sie hier gefühlt tausendfach gibt, finde ich sie doch immer wieder schön.
2 Amanita gemmata (Narzissengelber Wulstling)
Gleich daneben, wäre versehentlich fast drauf getreten.
3 Limax cinereo-niger (Allgegenwärtiger Konkurrenzling)
Auch wieder nix besonderes, gehört aber einfach dazu.
4 Calocera viscosa (Zwergerlfeuer/Klebriger Hörnling)
Sieht so unscheinbar aus, bei genauer Betrachtung aber wunderschön.
5 Ceratiomyxa fruticulosa var. porioides (Weißes Netzpolster)
6 im Übergang vom Plasmodium
Den kenne ich aus meinen anderen Wäldern nur von sehr wenigen Stellen, hier steht er überall.
7 Monotropa hypopitys (Fichtenspargel)
Ein schöner Flocki (Neoboletus erythropus) am Wegesrand.
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Je weiter ich zum hinteren Teil des Waldes ich kam, desto interessanter wurden nun die Funde.
9 Butyriboletus subappendiculatus (Nadelwald-Anhängselröhrling)
Die Farben sind ein bisschen verfälscht wiedergegeben, hier passt es besser
Teilweise in großen Mengen vorkommend, er sieht besser aus, als er schmeckt (schmecken soll, hab noch keine Kostprobe durchgeführt; warum auch? ).
10 Caloboletus calopus (Schönfußröhrling)
Nur ein kleines Stück weiter, wie immer an bemooster Böschung neben einem Forstweg.
11 Cantharellus friesii (Samtpfifferling)
Hier sind die tatsächlichen Farben auch nicht gut getroffen, nichtsdestotrotz stand er schön da.
12 Amanita cf fulva (Fuchsiger Scheidenstreifling)
Und nun zum Highlight des Tages. Plötzlich, ganz ohne Vorwarnung standen die beiden vor mir. Mitten auf dem Weg, als würden sie sicher gehen zu wollen, dass sie auch ja nicht übersehen werden. Zwar nicht mehr die schönsten, aber trotzdem eine Riesenfreude und PersEr für mich.
13 Neoboletus pseudosulphureus (Falscher Schwefelröhrling, Gelber Flockenstiel-Hexenröhrling)
Ein Schnittbild wäre noch schön gewesen, doch daran dachte ich in der Aufregung gar nicht mehr.
Der zweite PersEr wäre Oligoporus guttulatus (Getropfter Saftporling) gewesen. Doch leider kann ich den jetzt nicht zeigen. Wenn ich wieder hinkomme, muss ich schauen, ob ich den wieder finde. Der sah schon interessant aus.
Des weiteren standen noch jede Menge Steinpilze rum, doch alle schon im fortgeschrittenen Stadium der Verwesung. Täublinge waren noch ein paar. Aber mit R. cyanoxantha (Frauen-), ochroleuca (Ocker-) und rosea (Harter Zinnobertäubling) nur spärlich vertreten.
Der aktuelle OEPR Pilz war auch dabei, aber dahingehend werde ich mich nicht weiter äußern.
So, dann bedanke ich mich fürs Mitkommen. Ich bin natürlich offen für jeden Verbesserungsvorschlag, sollte ich eurer Meinung nach etwas fehlbestimmt haben.
Bis zum nächsten Mal dann.
LG Matthias