Unbekannte Mini-Röhrlinge

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.798 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    hier habe ich ein paar merkwürdige kleine Gesellen, die mir so noch nicht untergekommen sind:

    • Fundort: Münsterland, auf dem gemähten Streifen zwischen Mischwald (Eiche, Buche, etc.) und Straße/Feldweg.
    • Geruch: zumindest die leicht angematschte Dreiergruppe fast schon unverschämt stark lecker pilzig
    • Hut
      • Der größte ist im Durchmesser noch <4cm
      • sehr dunkel braun, leicht filzig
      • Fraßstellen fast so braun wie die Hutoberfläche
      • teils steinpilzartig mit hellerem Rand
    • Röhren
      • Gelb, auf Druck leicht blauend
      • auffallend gequetscht
    • Stiel
      • gelblich bräunlich, ohne ersichtliche Rottöne
      • auf Druck blauend
      • Netzzeichnung vermag ich keine zu erkennen, die ganz jungen scheinen unter der Lupe obenrum beflockt zu sein
      • auffallend bauchig gedrungen, unten deutlich spitz auslaufend
    • Fleisch im Schnitt
      • erst recht hell gelb, im Hut rötlich und Spitze mit wenigen roten Punkten, siehe Bild
      • nach wenigen Minuten mittelstark blauend (ohne Abb.)

    Mit der Pilzsammlerliteratur die ich hier habe komme ich nicht weit. Spaßeshalber mal die wichtigsten Merkmale bei 123pilze reingeklickt komme ich am ehesten bei Lanmaoa/Boletus/Leccinum fragrans (Goldröhrenschwamm, Starkriechender Röhrling) raus. Die schon etwas mitgenommen wirkende Dreiergruppe riecht auch tatsächlich auffallend stark, die anderen Exemplare aber weniger. Er wird als wärmeliebend beschrieben, was ja im Münsterland zumindest mal nicht völlig abwegig ist. Ist aber wohl auch ziemlich selten.


    Alternativ hätte ich noch den Eichenfilzröhrling (Hortiboletus engelii) in Betracht gezogen. Der Geruch ("Pilzig, etwas säuerlich bis neutral") passt für die frischen Exemplare und die rote Punktierung in der Stielspitze spräche wohl auch dafür. Die Röhren werden als "eckig" beschrieben – mag sein, dass meine wenn sie ausgewachsen sind dann auch so aussehen. Der wär aber wohl auch ziemlich selten.


    Über jegliche Form von Bestätigungen, Einsprüchen, Alternativorschlägen und sonstigen Hinweisen würde ich mich freuen!


    Grüße, Rhi



  • Keine rote Punkte in Stielbasisfleisch

    Hallo zusammen,

    also ich für meinen Teil sehe da welche auf dem letzten Foto. Ich hätte jetzt keine Probleme mit Hortiboletus engelii.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo beli,

    und die rote Punktierung in der Stielspitze spräche wohl auch dafür.

    da hast Du etwas überlesen und auf dem letzten Bild sind sie auch zu sehen. Daher bin ich wie Rhi bei H. engelii.


    VG Jörg

  • Hallo


    Ich hab das letzte Bild vergrößert und keine rote Punkte gesehen ??? na toll ., neue Brille oder neue Laptop ?


    @ Jörg

    Hallo beli,

    und die rote Punktierung in der Stielspitze spräche wohl auch dafür.

    da hast Du etwas überlesen und auf dem letzten Bild sind sie auch zu sehen. Daher bin ich wie Rhi bei H. engelii.


    VG Jörg

    rote Punktierung in der Stielspitze ? Rote Punkte sind bei H. engelii in Stielbasis ,


    LG

  • Hi.


    Schöne Doku und du hast dir ja schon gut Gedanken gemacht. :daumen:

    Ich wäre in der Tendenz auch bei H. engelii. Theoretisch können H. engelii und H. bubalinus aber auch mal durcheinander wachsen, das sollte man zumindest im Hinterkopf behalten.


    Die roten Punkte in der Stielbasis sind bei mir am Bildschirm übrigens auch deutlich zu sehen.



    LG,

    Schupfi

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  • Hallo

    rote Punktierung in der Stielspitze ? Rote Punkte sind bei H. engelii in Stielbasis ,


    Moment, ich dachte Stielspitze = Stielbasis (= unten). Habe ich das falsch verstanden?


    Rhi

    Stielbasis ist unten aber Stielspitze ist oben unten Hut aber egal an Peters Bild aus Beitrag nr. 9 ich sehe jetzt auch Karotten punkte


    LG

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Es gibt auch Berichte, nach denen vereinzelt wohl schon solche Pünktchen auch bei Hortiboletus bubalinus vorkommen dürfen.
    Habe ich selbst allerdings noch nie gesehen.
    Was oben auch für "nomale" Eichenfilzer (Hortiboletus engelii) spricht, ist das Farbspektrum der ganz jungen Hüte, die Struktur der Stieloberfläche, und das fehlende Blauen im Schnitt.



    LG; Pablo.

  • Hey, vielen Dank Euch allen für die Rückmeldungen!


    Dann lege ich den für mich erstmal unter H. engelii ab. Der stark riechende Drilling ist leider schon zu matschig als dass man den noch genauer untersuchen könnte, aber ich behalte mal H. bubalinus im Hinterkopf wenn sich an der Stelle noch was tut – leider wird da ziemlich regelmäßig gemäht, schlechte Chancen für voll ausgewachsene Examplare …

    Schöne Doku und du hast dir ja schon gut Gedanken gemacht. :daumen:

    Ist doch viel spannender erstmal selbst zu gucken wie weit man so kommt ;)


    Grüße, Rhi