Filzröhrlinge...

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.298 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von matthias0.

  • Ahoi.


    Ich hätte da so ein paar allseits beliebte Filzröhrlinge von heute...

    Ich würde mal meine Vermutungen dazu schreiben und wäre über Input der Filzröhrlings-Fans dankbar.



    1. Kollektion. Baumpartner nicht zuzuordnen, zu viel Auswahl.





    Meine Bestimmung: Hortiboletus engelii, auch wenn mal wieder die karottenroten Punkte fehlen.

    Konfidenzniveau: 79%


    2. Kollektion. Baumpartner unbekannt.





    Knubbelige Hüte, ziemlich klein, ausgeprägtes Blauen. Leichtes Röten im Hut.

    Meine Bestimmung: Hortiboletus bubalinus

    Konfidenzniveau: 93%


    3. "Kollektion" - Einzelfruchtkörper






    Ähnliches Verfärbungsverhalten wie bei den H. bubalinus in Koll. 2. Etwas dezenter aber FK ist auch älter und angegammelt. Aber auch kein Röten im Hut.

    Keine karottenroten Punkte

    Meine Bestimmung: H. bubalinus

    Kondifenzniveau: 51%


    4. Kollektion. Baumpartner vermutlich Linde.





    Karottenrote Punkte beim großen FK vorhanden. Aber schnelles, starkes Blauen auch, was H. engelii bei mir eigentlich nie macht.

    Tendenz H. bubalinus

    Konfidenzniveau: 50%


    5. Kollektion - Baumpartner vmtl. Linde.





    Keine karottenroten Punkte. Ausblassender Hutrand. Ähnliches Verfärbungsverhalten wie bei meinen als H. bubalinus bestimmten. Winzige rötliche Zone unterm Hut zu erahnen.

    Bestimmung: H. bubalinus

    Konfidenzniveau: 89%



    So und jetzt dürfen die Filzröhrlingsfans mich korrigieren. ^^


    LG,

    Schupfi

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  • Hi Andreas,


    super, das freut mich gerade total. Ich werde da trotzdem regelmäßig nochmal hinschauen und sicher das ein oder andere mal noch auf dem Schlauch stehen, aber dann hoffe ich, dass ich so langsam mein H. bubalinus Konzept entwickeln kann. Bei sehr jungen Fruchtkörpern ist's finde ich einfacher als bei etwas älteren, dann gleichen sich H. bubalinus und H. engelii etwas weiter an.


    LG,

    Schupfi

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  • Hi Michael,


    das ist gar nix wissenschaftliches oder so, sondern sollte nur beschreiben wie sicher oder unsicher ich mir mit der Bestimmung bin. Je höher der Wert, desto sicherer bin ich mir, dass ich richtig liege. :saint: Der Gegenspieler von H. bubalinus wäre H. engelii, der aber eben scheinbar weniger und langsamer blaut und häufiger karottenrote Punkte in der Stielbasis zeigt (aber nicht immer). Der dritte im Bunde, H. rubellus, blaut an den Poren auch ganz gerne mal und im Fleisch auch etwas mehr (langsamer), aber der hat jung schon ein etwas anderes Farbspektrum im Hut.


    Das Konfidenzniveau fällt bei mir bedingt durch mehrere Faktoren, z.B.:

    - Funderfahrung

    - Alter des Fundes

    - Schwierigkeit der Abgrenzung in der Gattung/Gruppe


    Ich habe hier bisher immer nur Hortiboletus engelii oder H. rubellus gefunden, von daher fehlt mir noch ein wenig die Vorstellung von der Variationsbreite von H. bubalinus, der hier vermutlich mehrheitlich zu sehen ist. Und Filzröhrlinge können generell ziemlich gemein sein, was die Bestimmung angeht. Ich hatte zum Beispiel noch eine 6. Kollektion, die ich gar nicht erst eingestellt habe, weil ich mir da noch nicht mal sicher war, ob das überhaupt ein Hortiboletus oder nicht vlt. sogar ein Xerocomellus ist. Mittlerweile denke ich aber, dass auch das H. bubalinus war, aber mit geringem Konfidenzniveau. :saint:


    LG.

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  • Hallo,


    man sollte vielleicht nicht die Xerocomellus-Arten völlig vergessen, wie z.B. X. cisalpinus. Gerüchten zufolge soll ja sogar gelegentlich noch hie und da dieser ominöse X. chrysenteron gefunden werden .....


    Etwas ausgeblasste H. rubellus kann ich nicht mehr von H. engelii trennen, und wenn die molekularen Daten nichts gegenteiliges aussagen würden (tun sie das?), dann würde ich die für bestenfalls Varietäten zueinander halten.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hi.

    man sollte vielleicht nicht die Xerocomellus-Arten völlig vergessen, wie z.B. X. cisalpinus.

    Genau der wäre bei der letzten nicht eingestellten Kollektion noch im Feld der Verdächtigen gelandet.


    Mikroskopisch geben die Hortiboleten wohl nicht allzu viele sichere Trennungsmerkmale her, so dass ich davon ausgegangen bin, dass da zusätzlich noch genetisch eine Begründung für die Trennung von H. bubalinus und H. engelii vorliegen sollte. Aber genau weiß ich das gerade auch nicht.


    LG.

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  • Hallo Schupfi,


    ich meinte aber die Trennung rubellus - engelii. Bubalinus ist für mich schon klar anders makroskopisch, auch wenn man alte Fruchtkörper oft nicht eindeutig zuordnen kann. Aber alte Schleierlinge oder Birkenpilze lassen sich auch oft nicht mehr bestimmen ....


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hi Andreas,


    ja, die meinte ich auch, nur geschrieben hab' ich's scheinbar nicht. :D

    Der Kaffee hat wohl noch nicht gewirkt und ich ich wurschtel hier nebenbei noch an anderen komischen Pilzen rum. :kaffee:


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Zur Häufigkeit dieser ganzen Filzer so der grobe Bestand aus meiner Umgebung:
    Stadtgebiet Mannheim und umliegende, anthropogen beeinflusste Gebiete: Hortiboletus engelii ist da die mit Abstand häufigste Art. Hortiboletus bubalinus ab und an mal, aber deutlich seltener. Hortiboletus rubellus ist auch in der näheren Umgebung der Stadt nicht gerade häufig, und der mag auch eher basisch beeinflusste Böden, wie es den Anschein hat.
    In den umgebenden Hügelländern, wo es richtigen Wald gibt, ist Xerocomellus chrysenteron schon die häufigste Art, knapp gefolgt von Xerocomellus pruinatus. Xerocomelluls cisalpinus findet sich lustigerweise immer mal wieder auch in stadtnahen Waldstücken, ansonsten im Odenwald und Pfälzer Wald sporadisch, wo die Böden sauer sind. Auf neutralen bis basischen Böden steht dafür häufiger Xerocomellus porosporus, in Kalklaubwäldern zur richtigen Zeit manchmal massenhaft (und immer wieder mal mit chrysenteron dazwischen).


    Ich habe auch den Eindruck, daß inzwischen vieles als bubalinus bestimmt wird, was eigentlich eher engelii heißen müsste, und ich stimme Andreas auch voll und ganz zu, daß Kollektionen aus nur alten, verblassten (manchmal auch durch Trockenheit) Fruchtkörpern oft unbestimmbar sind, also zumindest die trennung von rubellus und engelii wird dann nahezu unmöglich.



    Lg; Pablo.

  • Hi.


    Meine Erfahrungswerte bei den Filzern sind da leider nicht so konkret. Bodenökologie ist leider nicht so meine Königsdisziplin obwohl's ja oft ganz hilfreich wäre.

    Ich vermute aber hier in meinem Auwald ist's in vielen Ecken recht stickstoffhaltig. Dort dominiert H. engelii definitiv, den kann ich hier mit der Sense ernten, wobei H. rubellus sich auch immer mal wieder finden lässt und nicht wirklich selten ist. Der steht hier auch mal mitten in den Brennnesselfeldern. H. bubalinus habe ich im Auwald noch nicht gefunden. Vlt. mag der ja tendenziell so etwas offenere Parkähnliche Habitate lieber, die Funde waren alle auf einem Friedhof auf grasigen Stellen.


    Ansonsten kommt hier im Auwald X. porosporus häufiger vor (ziemlich oft mit Eiche) und ab und an mal X. cisalpinus, letzterer auch auf dem Friedhof.


    X. chrysenteron finde ich hier auch gar nicht. Den kenne ich persönlich eher aus so sauren "Maronen-Fichtensteinpilzwäldern" wo ich auch X. pruinatus öfters gefunden habe. In solchen Habitaten bin ich hier aber eigentlich gar nicht mehr unterwegs, da ich dafür ein ganzes Stückchen mit dem Auto fahren müsste. Und normalerweise sind die so früh im Jahr dann auch derbe trocken, dieser Monat ist eine ziemliche Ausnahme. An meinem vorherigen Wohnort war das etwas abwechslungsreicher, da wohnte ich direkt im Kalkhimmel wo ich dann z.B. schöne, seltene Cortinarien nicht bestimmen konnte und war in 25 Minuten im "Maronen-Fichtensteinpilz-Wald".


    So viel zu meinen Filzröhrlings-Erfahrungen.


    LG,

    Schupfi

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  • Etwas ausgeblasste H. rubellus kann ich nicht mehr von H. engelii trennen, und wenn die molekularen Daten nichts gegenteiliges aussagen würden (tun sie das?), dann würde ich die für bestenfalls Varietäten zueinander halten.

    Hàllo Àndreas,

    also X. communis var rubellus? :giggle:

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Etwas ausgeblasste H. rubellus kann ich nicht mehr von H. engelii trennen, und wenn die molekularen Daten nichts gegenteiliges aussagen würden (tun sie das?), dann würde ich die für bestenfalls Varietäten zueinander halten.

    Hàllo Àndreas,

    also X. communis var rubellus? :giggle:

    Viele Grüsse

    Matthias

    :haue::haue::haue::haue: böser böser Mátzê!!!