Hallo,
ich habe heute aus den Fugen unserer alten, schattigen und feuchten Friedhofsmauer (Sandstein, Nordseite) drei kleine, kugelige Pilzköpfchen herausragen sehen.
Der größte Rote hat gewiss 5 mm Durchmesser.
Die Stelle hatte ich schon ein paar Mal besucht, zuletzt vor einigen Wochen, vor der aktuellen Monsunsaison.
Diese kräftig bunten Fruchtkörper wären mir bestimmt aufgefallen. Ich weiß auch, dass in den Fugenritzen jede Menge grüner, lepröser Flechten gedeihen.
Fundort
Genau aus diesen grünen Flechtenlagern scheinen diese Pilzeköpfchen herauszuwachsen, was doch kein Zufall sein kann.
Diese kugelförmigen Fruchtkörper besitzen kurze Stiele, wie er bei dem größten, roten erkennbar ist.
Bild 1 mit rötlichen Fruchtkörper
Die beiden anderen, eher orange gefärbten Fruchtkörper sitzen scheinbar direkt auf dem grau-grünen Flechtnlager auf:
Bild 2+3: kleinere, (noch) orangene Fruchkörper
Da wollte ich schon glauben, hier Dibaeis baeomyces, die rosafarbene Köpchenflechte gefunden zu haben!
Diese Art soll aber eher auf Magerrasen oder steinigen Böschungen vorkommen, mag sandigen/steinigen, kalkarmen Grund und ist nach Wirth in Kalkgebieten eher selten!
Die Region Neckar, wo ich sie gefunden haben will, wird im Verbreitungsgebiet gar nicht erwähnt.
Auch sollen die Apothecien kleiner als 5mm ausfallen! Hmm..
Also nochmal hin, diesmal mit Taschenlampe, zur Kontrolle!
Ich finde unweit des ersten Fundes sogar noch zwei weitere rote Fruchtkörper.
Mit Taschenlampe sind hier lange und ungemein dicke Stiele erkannbar, die gar nicht zu Dibaeis passen wollen!
Bild 4: großer Fruchtkörper und Winzling in der Tiefe - der muss mit!
Den Fruchtkörper aus Bild 4 löse ich heraus. Der gehört sicher das nicht zu der leprösen Flechte!!
Zuhase wird er fotografiert:
Bild 5 Pilz
Bild 6+7 Längsschnitt frisch und nach einigen Minuten
Mitlerweile ist der Längsschnitt grünlich verfärbt.
Was habe ich da gefunden?
LG, Martin