Hallo zusammen,
letzten Samstag war ich auf einer größeren Tour in der Gegend von Haltern unterwegs. Konkret ging es vom Bahnhof Sythen einmal durch das ganze NSG Borkenberge, dann am Hullerner Stausee entlang bis in die Westruper Heide und dann mit dem Bus zurück nach Haltern Bahnhof. Am Ende steckten 22 km in meinen Beinen und einige Pilze in meinem Sammelbehälter.
1. Ein Kartoffelbovist mit rötender Peridie und warzigen Sporen von 10-13 µm, also Scleroderma cepa
2. Thekopsora areolata ex Prunus padus
3. Marasmius oreades
4. Puccinia jaceaea ex Centaurea jacea agg.
5. Puccinia taraxaci ex Taraxacum sect. Ruderalia
6. Russula exalbicans
7. Geopora arenicola mit Pyrenomycetenbefall
8. Lycoperdon utriforme
9. Peronospora verbenae ex Verbena officinalis
10. Ein Täubling unter Pinus, Betula und Qercus. Lamellen auf der Zunge ganz leicht scharf, ansonsten aber mildschmeckend. Guajak negativ, Eisensulfat trivial. Sporenpulver IIb. Insgesamt sehe ich hier eine Griseinae und würde das ganze gerne als R. parazurea ablegen, nur sehen die Haare auf der Huthaut anders aus als bei Marxmüller dargestellt.
11. Ein Porling an Laubholz :-\ Sporen messen (9.7+-0.8) µm x (2.9+-0.2) µm, Q=3.3+-0.4, bzw. (7.9-11.5) µm x (2.4-3.2) µm, Q=2.7-4.4. Im Mikroskop habe ich der Röhrenschicht nur Skeletthyphen entlocken können, entsprechend ist unklar, ob Schnallen an den generativen Hyphen vorhanden sind. Schlüsseln wird dann leider schwer, aber ich hoffe einfach mal, daß die Porlingsfreunde auch so eine Idee haben. Auffällig ist am getrockneten Exemplar ein gewisser Rosahauch in den Poren. Mit KOH und Melzer ist makroskopisch keine auffällige Farbreaktion an Poren und Trama erkennbar.
12. Am Bahnhof in Haltern hatte der RE42 etwas Verspätung, so daß ich in einer Parkanlage direkt an Bahnhof noch eine Runde drehen konnte. Als ich schon fast die Hoffnung auf Pilze aufgegeben hatte dann doch noch ein recht estfleischiger Röhrling. Mit den abgestutzten Poren tendiere ich zu Xerocomellus porosporus. Direkte Begleitbäume waren exotische Nadelbäume, es gab aber auch Fagus, Tilia und Quercus in einiger Entfernung.
Das Blauen in Hut und oberer Stielhälfte wurde nach dem Foto noch etwas stärker
Huthaut
Röhren
Sporen (13.6+-1.2) µm x (5.2+-0.2) µm, Q=2.6+-0.2, (12.4-17.3) µm x (4.8-5.7) µm, Q=2.3-3.3
Björn