Nabelingsartiges aus den Borkenbergen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.106 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    bei meiner Runde durch die Borkenberge habe ich diese kleinen brauen Pilze gefunden. Der Standort war am Wegrand, der Boden ist sandig, sauer und mager. Fruchtkörper sind leicht genabelt, Lamellen weiß und herablaufend. Der Stiel ist vollkommen glatt. Sporenpulver weiß, inamyloid, Sporen messen um die (7-8) µm x (6-7) µm. Basidien sind in der Mehrzahl zweisporig, daneben sind aber auch einsporige Basidien vorhanden. Die Basidien scheinen keine Basalschnalle zu haben. Auffällig sind relativ lange und breite Hyphen in der Lamellentrama. Ob diese Schnallen haben, ist nicht ganz klar. Tendenziell eher nicht, aber an einer Septe war klar ein kleiner Nippel auf einer Seite erkennbar (der allerdings einfach abstand und nicht mit der anderen Seite der Septe verbunden war). Echte Zystiden scheinen zwar nicht vorhanden zu sein, es schauen aber immer mal wieder Hyphen aus den Lamellenflächen heraus.


    Wenn ich im Gröger den Omphalina und Arrhenia Schlüssel nehme, lande ich bei Teilschlüssel d. Ohne Schnallen gibt es dort nur zwei Arten, die beide nicht passen, die Arten mit Schnallen passen aber auch nicht so recht. Im Teilschlüssel e der graue Nabelinge gibt es dann Lichenomphalia velutina, die aber einen flaumigen Stiel hat, also auch nicht paßt. Im Teilschlüssel f ist auch nichts Passendes dabei. Hat jemand von Euch eine Idee?


    Sporen

    Huthaut

    Lamelle

    Hier der oben erwähnte Nippel an der Septe


    Björn

  • Hallo Björn,


    ich halte das eher für eine Mycena. Teste doch mal die Lamellentrama auf Dextrinoidität.

    Falls nicht dextrinoid, könnte ich mir vorstellen, dass es eine Phloemana ist, wobei da die Cheilos nicht passen glaube ich.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Björn,


    der Schlüssel im Gröger nennt zwei Arten ohne Schnallen: Omphalina atrovelutina und Omphalina praticola. Die erste passt makroskopisch und mikroskopisch nicht zu Deinem Fund, aber was passt denn bei Omphalina praticola nicht? Wenn ich die von Dir genannten Merkmale und die Mikrofotos mit den Angaben in OestZPilz_6_0131-0134.pdf vergleiche, dann sehe ich eine sehr weitgehende Übereinstimmung.


    LG Ingo

  • Hallo zusammen,


    die Lamellentrama hat sich als nicht dextrinoid erwiesen. Phloeomana würde ich ausschließen wollen, da paßt keine der Arten wirklich gut.


    Omphalina praticola hatte ich zunächst ausgeschlossen, weil im Gröger von bräunlichen Lamellen die Rede ist, die bei mir aber klar weiß sind. Jetzt habe ich aber mit dem von dir verlinkten Artikel und deiner Beschreibung eines NRW-Fundes hier im Forum verglichen und denke, daß das in der Tat ganz gut passen könnte. Zumindest scheint es aktuell keine wesentlich bessere Alternative zu geben :D Ich werde die verbleibenden Fruchtkörper jetzt einfach mal trocknen und und als Omphalina cf. praticola abheften.


    Björn

  • Hallo,


    war diese Art nicht letzthin erst mal Gegenstand einer längeren Diskussion hier?


    beste Grüße,

    Andreas