Pilzsubstrat aus China - Bedenken?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.098 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • Hallo Pilzforum,


    Ich bin in Bayern ansässig und kalkuliere gerade die Rentabilität eines Austernpilzgeschäftes. Ich habe bei meiner Recherche verschiedene bereits beimpfte Substratbeutel aus China für einen sehr geringen Preis pro Stück gefunden.

    Hat hier jemand Erfahrung mit diesen Substraten? Sind die (oft sehr hoch klingenden) Angaben zur Ernte realistisch? Wie ist die Qualität? Gibt es Probleme mit Schimmel oder Probleme mit der Fruchtkörper nach längerer Transportzeit? Irgendwelche weiteren Bedenken?


    Wenn du zufälligerweise einen vertrauenswürdigen Lieferanten für Substrate kennst, würde ich mich freuen mit diesem sprechen zu können.


    Liebe Grüße :)

  • Hallo Smint!

    Ich muss gestehen, bei so niedrigen Preisen, von denen Du sprichst, hätte ich erst einmal Qualitätsbedenken, was das Substrat anbelangt. Wer weiß schon, was da alles drin ist?


    Ich habe einen Bericht gesehen über einen Mann, der in seiner Stadt mit Lastenbikes den täglich anfallenden Kaffeesatz aus diversen Bars und Cafes abholt, daraus seine Substrate macht und es selbst mit Austernbrut (woher er die hatte, weiß ich nicht mehr) beimpft.

    Die geernteten Austern hat er dann an die ansässigen Restaurants und Privatpersonen verkauft. Das schien gut zu funktionieren.


    OK, durch Corona gibt es nicht ganz so viel Kaffeesatz, aber irgendwann ist ja auch mal wieder 16.30 Uhr nach Corona, und dann geht das Leben wieder geordnetere Bahnen, man wird sich mit dem Virus arrangieren. Aber jetzt ist die Zeit, mit den Cafes und Bars ins Gespräch zu kommen. Er bringt leere Eimer zu den Lieferanten und holt die vollen Eimer wieder ab.


    Googel mal nach ein paar passenden Schlagworten, dann werden sich schon ein paar Infos auftun.

    Außerdem gab es das Startup Bunkerpilze aus Kassel, vielleicht stehen die Dir mit ein paar Informationen zur Seite?

  • Hallo Smint,

    zur Qualität der Ware aus China kann ich nichts sagen, hätte aber die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, das Zeug um die halbe Welt zu fahren?

    Klingt jetzt wie die alte Öko-Leier, ist sie vielleicht auch, ist aber definitiv nicht böse gemeint....😉

    Viel Erfolg!

    VG Jan

  • Moin,

    also China ist bei Zuchtpilzen wohl als Produzent und als Verbraucher weltweit Marktführer. Wie in so vielen anderen Branchen auch. Teilweise wird der Export durch Übernahme der Versandkosten staatlich gefördert. So ähnlich wie z. B. die Hühnerreste aus der EU gefördert werden aus den Agrarfonds 1) beim Erzeuger, 2) beim Verarbeiter, 3) beim Export. Das kann den Preis erklären. Selbst wenn da Kaffeesatz dabei ist, der ist ökologisch sicher unbedenklicher als "vorläufig zugelassene Impfstoffe".

    Das Argument mit dem durch die Welt schippern stimmt zwar, aber welche Garantie gibt es, dass in heimischen Substraten nicht auch Sojareste aus Brasilien, Ölpalmreste aus Indonesien und Torf aus Osteuropa dabei ist?


    Letzendlich liegt es wohl auch an der eigenen Erfahrung und am berühmten grünen Daumen.


    LG, Bernd