Korallenmilchling vom Blutsee

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.149 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo zusammen,


    bei der Tour mit Oehrling, rudi und kuhmaul konnten wir nicht nur Täublinge finden, sondern auch ein paar Milchlinge.


    Neben zahlreichen Pfeffermilchlingen und einem Goldflüssigem Milchling auch diesen Korallenmilchling:




    (Foto's sind nicht vom Fundort)


    Vor Ort wurde er als Lactarius azonites bestimmt, dem erst einmal nichts entgegen stand.

    Die Milch schmeckte bitterlich, also kann man den Flügelsporigen Lactarius pterosporus ausschließen. Außerdem würde die Hutrunzelung fehlen.

    Nachdem ich mir die Sporen angeschaut hatte, kamen doch Zweifel. Das Ornament ist meiner Meinung nach viel zu kräftig ausgeprägt und zu hoch für das was man in der Literatur (Funga Nordica, Kibby) dazu an Abbildungen findet. Hat schon jemand L. azonites mikroskopiert und kann etwas zu den Sporen sagen?





    Eine weitere Geschmacksprobe, dieses mal des Fleisches, brachte einen ganz schön scharfen Geschmack, der noch Minuten lang im Mund brannte. Das in Verbindung mit dem Sporenbild in FN und dem gerippten Hutrand (s.Bild) führt mich eher zu Lactarius ruginosus. Aber darf dieser einen derartig hellen Stiel haben?

    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo,


    ja, das ist Lactarius ruginosus. Gar nicht so selten, und ein echter Doppelgänger zu L. azonites aufgrund der fleckig-steingrauen Hutoberfläche. Aber durch den gerippten Hutrand und vor allem die gratigen Sporen gut zu unterscheiden. Die Art hat ein fast so hohes Ornament wie der Flügelsporige. L. azonies dagegen hat das flachste Ornament dieser Gruppe und nur kurze Grate die nie halb um die Spore laufen.

    Aufpassen muss man, weil oft alle diese Arten durcheinander vorkommen können.


    kuhmaul: L. acris ist sofort von allen anderen Korallenmilchlingen unterscheidbar, weil seine Milch richtig krass pink verfärbt, und zwar auch wenn man sie abtropft (also ohne Kontakt zum Fleisch). Außerdem ist diese Art in feuchtem Zustand schmierig-schleimig, die anderen sind trocken.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Claus,

    weil L. acris Milch hat, die isoliert vom Fleisch in Sekundenschnelle bonbonrosa wird. Dieses Exemplar wurde - falls du dich erinnerst - vor Ort angekratzt, es trat eine weiße Milch aus, die auch erstmal weiß blieb.


    Hallo Thiemo,

    bei der Bestimmung als L. ruginosus würde ich mitgehen. Das Sporenornament ist in der Tat zu hoch für L. azonites. Der Stiel wird in FNE2 (Lactarius) so beschrieben: "Stem... coloured like the cap but paler, locally with whitish spots, whitish at the base and at the apex" (vgl. S. 236), also weitgehend weißlich. Hieraus lässt sich mMn kein Widerspruch zur Bestimmung unseres Pilzes als L. ruginosus herleiten.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo


    per Thiemos Bilder Lactarius ruginosus hat Makroskopische Ähnlichkeiten mit Lactarius acris .


    Thiemos Fund Lactarius ruginosus


    -


    Zu vergleichen Lactarius acris


    -


    -


    bei L. acris Milch ist weiß aber sofort rosa verfärbend


    -


    -


    LG

  • Servus beinand',

    typisch für L. acris ist, neben den Unterschieden in der Verfärbung, auch die auffällige gelbliche Stielbasis, die auf Beli's Bild schön zu sehen ist.

    An liabn Gruaß,

    Werner