Heute einmal Täublinge

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.964 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo,


    ich möchte Euch einmal eine Übersicht meiner Täublingsfunde von heute zeigen. Die bunten Gesellen haben in meinen Parkanlagen ganz klar das Kommando übernommen. Einige Arten habe ich bestimmen können, andere nicht.


    Häufig sah es dort so aus. In diesem Fall sind es Frauentäublinge (Russula cyanoxantha).



    Weitere Massenvorkommen gab es vom Stinktäubling (Russula foetens).



    Der Fleischviolette Heringstäubling (Russula graveolens) war auch zu sehen.



    Viel seltener zeigte sich der Taubentäubling (Russula grisea).



    Sein schmächtiger Bruder, der Papageientäubling (Russula ionochlora) war nur mit einem Exemplar vorhanden.



    Vom Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans) gab es nur noch alte Exemplare zu sehen.



    Bei diesen gelben Gesellen gehe ich vom Sonnentäubling (Russula solaris) aus.



    Gefreut habe ich mich über diese beiden, jungen Gefelderten Grüntäublinge (Russula virescens). Diese hatte ich schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen.



    Nun kommen die, welche ich nicht zuordnen kann. Nummer 1 war unter Eichen zu finden.



    Nr.2 sieht fast wie R. vesca aus, war auch mild aber hat keine verkürzte Huthaut. Vorkommen unter Hainbuchen.



    Bei Nr.3 dachte ich von weitem erst an Schwarztäublinge aber die sind braun und riechen nach gar nichts. Vorkommen unter Eichen.



    Nr.4 wächst auch unter Eichen und sagt mir ebenfalls nichts.



    Ebenso wie diese hübchen Teile als Nr.5.



    Nr.6 kommt am selben Standort vor.



    Nummer 7 ähnelt von der Hutfarbe Russula violeipes, ist aber eher schmächtig gebaut. Fundort unter Eiche und Hainbuche.



    Der letzte Unbekannte, Nummer 8, wächst wieder unter Eichen.



    Ich hoffe dass Euch die kleine Zusammenstellung gefällt und vielleicht hat der eine oder andere sogar eine Idee für meine Unbekannten. Gegen Einwände für meine grob bestimmten Tauben habe ich auch nichts. Ich bin bei denen ja nicht sonderlich bewandert.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg,

    hier meine Ideen. Wie immer nicht als Bestimmung ("der isses!"), sondern als erste Idee anhand der vorliegenden Fotos und als Ausgangspunkt, um Diskussionen in Gang zu setzen. Die bei Täublingen notwendige Bestimmungsarbeit kann ich dir leider nicht abnehmen.

    Nr. 1: Frauentäubling gut möglich

    Nr. 2: Russula foetens sehr unwahrscheinlich, dabei handelt es sich um einen Nadelwaldpilz; selbst R. subfoetens nur bei entsprechendem Geruch und tendenziell schleimiger Huthaut; der Optik auf dem Foto nach eher nicht

    Nr. 3: R. graveolens sehr unwahrscheinlich, da keine gelben Lamellen, die er in diesem Reifezustand haben müsste; wahrscheinlich erfolgte die Blitzdiagnose aufgrund eines vorhandenen Fischgeruchs - den hat R. violacea/pelargonia auch, den ich hier eher vermuten würde

    Nr. 4: R. grisea schon möglich, aber in Parkanlagen in deiner Gegend wächst auch R. columbicolor, den man checken müsste

    Nr. 5: R. ionochlora möglich, aber eher noch R. parazurea - hier ist zur Unterscheidung der beiden exaktes Bestimmen nach Programm notwendig

    Nr. 6: das umgedrehte Exemplar ist nicht dickblättrig, daher R. nigricans eher unwahrscheinlich

    Nr. 7: R. solaris: sehr gut möglich - typische "Spiegelei"-Optik vorhanden

    Nr. 8: R. virescens gut möglich, Foto ist aus zu großer Entfernung aufgenommen, daher Restunsicherheit

    Dann die Folgenummern der nicht Benannten:

    Nr. 1: könnte R. graveolens sein, aber R. atropurpurea auch nicht ganz aus der Welt; mild oder scharf? Sporenpulverfarbe?

    Nr. 2: R. vesca gut möglich; Sporenpulverfarbe?

    Nr. 3: könnte R. heterophylla sein

    Nr. 4: R. graveolens möglich, aber auch R. melliolens nicht unmöglich; Geruch? Sporenpulverfarbe?

    Nr. 5: R. graveolens möglich; Geruch? Sporenpulverfarbe?

    Nr. 6: ohne Mikroskop und Chemie keine Idee

    Nr. 7: ohne Mikroskop und Chemie schwer zu sagen, nicht mal die Sektion erkenne ich, da die Sporenpulverfarbe unbekannt ist; falls Griseinae - R. faustiana nicht unmöglich

    Nr. 8: ein Heringstäubling ist nicht unmöglich, aber auch R. carpini oder gar so was wie R. maculata/decipiens; Geschmack? Sporenpulverfarbe?

    FG

    Oehrling

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  • Hallo Oehrling,


    danke für deinen Versuch hier Ordnung herein zu bekommen.


    1. Frauentäubling ist sicher, da nichtsplitternde Lamellen.

    2. Die stinken schon gewaltig und hatten am Mittwoch im jungen Zustand auch eine schleimige Huthaut. Das sollte zumindest einer aus der Gruppe sein.

    3. Da habe ich mich wohl vom Geruch und der Tatsache, dass R. graveolens dort vorkommt, täuschen lassen.

    4. R. grisea ist mir von diesem Standort bestätigt worden

    5. Den muß ich noch einmal überprüfen. Diese ganze Gruppe ist aber auch gräßlich zu bestimmen.

    6. Zumindest der Schwarztäubling sollte stimmen. Von Leichen sollte ich die Finger lassen.

    7. Endlich mal einer der von mir bestimmt wurde.

    8. Russula virescens ist sicher und der Standort bekannt. Die sind halt noch sehr klein.


    Die Unbekannten kann ich ja , soweit noch vorhanden, mit deinen Vorschlägen vergleichen.


    Mein Fazit: Ich muß mir schnellstens Chemiekalien versorgen. Damit komme ich bestimmt weiter.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg,

    am Anfang ist es wichtiger, dass du Täublinge, die auf die Art bestimmt werden sollten, regelmäßig beschnupperst und kostest und Sporenabwürfe nimmst. So lässt sich ohne Chemikalien schon viel machen. Umgekehrt helfen dir Chemikalien nicht wirklich weiter, wenn du das aus welchen Gründen auch immer nicht machst.

    Was schade wäre, denn die Täublinge, die du an deinen Fundorten hast, sehen immer interessant und bestimmenswert aus.

    FG

    Oehrling

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  • Hi Jörg.


    Schöne Funde, Danke fürs Zeigen!


    Mitbestimmen brauche ich hier als Russula-Laie nicht wirklich aber ich würde vermuten, dass Oehrling hier ein Bild verwechselt hat?

    Nr. 3: könnte R. heterophylla sein

    Der Hutrand scheint ja höckerig gerieft zu sein und er sieht auch schleimig aus?

    Ich hätte gedacht, das wäre was aus der Ecke der Kammtäublinge.


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi,

    für mich ist auf diesem Bild Pilzschleim schwer vom Schneckenschleim unterscheidbar, da sind ja wohl einige Schnecken drüber hinweggefegt. Du hast ohne Frage recht mit der Hutrandriefung beim umgedrehten Exemplar, das kann einen dann schon in Richtung Kammtäubling pushen, andererseits wurde aber auch geschrieben, dass die Pilze nach nichts gerochen hätten, was dann eher gegen einen Kammtäubling spricht. Wie auch immer, ohne Geschmacksprobe, Sporenpulverfarbe oder gar Eisensulfatprobe werden wir dieses Rätsel nicht lösen.

    FG

    Oehrling

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