Essbare Pilze nach Giftpilz berühren gefährlich?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.548 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Großstadtpilz.

  • Liebe Pilzfreunde,

    Ich habe mal eine typische Anfänger Frage: ist das berühren von Speisepilzen, direkt oder wenige Minuten nachdem man Giftpilze berührt hat, beim Verzehr der Speisepilze gefährlich?


    Ich war eben im Wald und habe einen Haufen Pfifferlinge gefunden. Wenige Minuten zuvor hatte ich einen zitronengelben rau Kopf mit der Hand zwecks Bestimmung in der Hand.


    vG

    GP

  • Hallo GP,

    das anfassen ist unproblematisch weil Pilze keine Kontaktgifte haben, sie würden nur durch essen in den Körper gelangen.

    Wenn man unbekannte Pilze zum nachbestimmen mitnimmt bitte nicht direkt zu den Speisepilzen in den Korb legen, besser in kleine Papierbeutel oder Alufolie verpacken um zu vehindern das Bruchstücke mit ins Essen gelangen können,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Ahoj, GP,


    Pilzgifte sind keine Kontaktgifte.

    Die Gifte müssen in den Verdauungstrakt.


    Somit bestünde höchstens Gefahr,

    wenn Du ein Stückchen des Giftpilzes übertragen hättest.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, GP!


    Nein, keine Sorge, das ist völlig unbedenklich.
    Man sollte Rauköpfe und Pfifferlinge getrennt sammeln, damit nicht Bruchstücke von potentiell giftigen (oder unbekannten) Pilzen im Sammelgut und nachher in der Pfanne landen. Das ist der einzige Grund, Sammelgut und Pilze zur Bestimmung separat zu transportieren.
    Nur durch den Kontakt kann keine ausreichende Menge an Gift übertragen werden, um zu irgednwelchen Auswirkungen zu führen. Das gilt für alle "giftigen" Pilze.
    Du kannst theoretisch eine Viertelstunde lang mit fünf frischen Grünen Knollis jonglieren, und danach ohne die Hände gewaschen zu haben, ein Brötchen essen.



    Lg; Pablo.

  • Hallo miteinander


    (...)

    Du kannst theoretisch eine Viertelstunde lang mit fünf frischen Grünen Knollis jonglieren, und danach ohne die Hände gewaschen zu haben, ein Brötchen essen.


    Das würde ich zu gerne sehen. Du hast nicht zufällig Zeit, morgen am Onlinetreffen teil zu nehmen, Pablo? :gfiesgrins:


    Spaß beiseite. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, sich nachher die Hände gründlich zu waschen. Egal, ob jetzt ein Giftpilz dabei war, oder nicht. Da sammelt man ja in der Regel nicht nur Schmutz/Sand mit auf, der dann zwischen den Zähnen schön zu knirschen beginnt.


    Es sind auch diverse Kontaminationen möglich, von denen ich nicht unbedingt zu viel zu mir nehmen möchte, auch, wenn das wohl eher noch unwahrscheinlich und in aller Regel auch eher wenig gefährlich sein mag. Mit dem mit Abstand am meisten propagierten Fuchsbandwurm möchte ich da nur ein Beispiel von vielen geben.


    LG Matthias

    98 Chipse vor APÄ 2023

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    ./. 10 Chipse Meldebüah 2024

    = 83 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Selbstverständlich: Schlechtes Beispiel, also bitte nicht nachmachen. Mit sauberen Händen essen ist immer die bessere Option. :thumbup:


    Wobei ich ehrlich gestehen muss, mich asymptotisch null vor Fuchsbandwurm zu fürchten. Die Wahrscheinlichkeit, daß das eine oder andere Ei an den Blaubeeren (oder am Nasch-Steinpilz oder Sauerampfer oder Brombeere etc.) klebt, die ich so nebenher im Wald zu verschnabulieren pflege, ist zwar vorhanden. Die Wahrscheinlichkeit, daß diese Eier aber meinen Magen-Darm-Trakt und anschließend meine Immunabwehr aushalten, ist minimal bis nicht existent. Ansonsten würden wir alle andauernd nach jedem Waldbesuch versterben, weil die Eier auch in der Luft sind, eingeatmet werden, sich in den Klamotten verfangen, am Sammelgut für's Mohrenkopf - Carpaccio, auf den Fingern kleben, mit denen man sich die Nase putzt usw.

    Ausgiebig in Fuchsdung herumzuprokeln wäre allerdings etwas ungünstig. Und: Hände waschen gehört unbedingt dazu.


    Heute abend muss ich passen, fürchte ich. Muss noch jonglieren üben.



    LG, Pablo.

  • Hallo Zusammen,

    vielen Dank für Eure zahlreichen und für mich sehr lehrreichen Beiträge, die mich (wie so vieles in diesem Forum) in der Sache mal wieder enorm weitergebracht haben!

    frank2507: Leider habe ich von dem Pilz, den ich für den zitronengelben Raukopf gehalten habe, kein Foto gemacht.
    Sollte mir mal wieder einer über den Weg laufen, dann werde ich es nachholen und versuchen, an dich zu denken!

    Viele Grüße
    GP