Zwei milde rote Täublinge

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  • Liebe Pilzfreunde,

    ich habe mich mal an der Täublingsbestimmung versucht und wollte euch fragen, ob das, was ich herausgefunden habe, stimmen könnte.

    Hier der erste Täubling.

    Gefunden habe ich ihn auf einem Grünstreifen, der mit Eichen und einer Buche bewachsen war.

    Sporenpulver war 3a - 3b. Geruchlich konnte ich nicht viel feststellen. Geschmacklich - wie gesagt - mild.

    Die Huthaut ließ sich bis zur Mitte abziehen.

    Bei meinen chemischen Experimenten war die ausbleibende Phenolreaktion überraschend (für mich)

    Habe noch Sporen (falls die Maße wichtig sind, kann ich die noch ausmessen) und Huthaut mikroskopiert. (Aber ohne Sulfovanillin oder Karbolfuchsin - die man wohl braucht)

    Alles zusammengenommen komme ich hier auf

    Russula velenovskyi

    Hier Handyaufnahmen (hatte leider keine Kamera dabei)

    hier leider verwackelt, aber ich füge es doch ein, denn dieser Fruchtkörper hatte eine viele tiefer-rote Farbe


    Den zweiten Pilz habe ich heute bei einer Vennwanderung gefunden. Er wuchs unter Kiefern (auch Birken waren etwas weiter weg).

    Ebenfalls mild und geruchlich etwas fruchtig. Die Huthaut ließ sich wieder bis zur Mitte abziehen.

    Die FeSO4-Reaktion war recht schwach (ein leichtes grau-rosa), die Guajak-Reaktion war sehr langsam.

    Das Sporenpulver war 3b.

    Hier komme ich auf den Apfeltäubling - Russula paludosa.

    Schon einmal vielen Dank fürs Draufschauen,

    liebe Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    Bei Nr. 1 kommt rein optisch R. nitida in Frage. Sowohl Sporenpulverfarbe als auch Form der Dermatozystiden passen, auch die Kannelierung (kammartige Riefung am Hutrand). Das Sporenornament lässt sich anhand der vorliegenden Fotos nicht beurteilen. Es gibt aber ein großes Problem: ohne Birke keine nitida (übrigens auch keine velenovskyi). Hast du vielleicht eine Birke übersehen? Zur Phenolreaktion: die dauert ein paar Minuten - hast du ihr so viel Zeit gegeben?


    Bei Nr. 2 fehlt mir noch die Angaben der Größe. Mir kommt der Pilz relativ kleinwüchsig vor - den Apfeltäubling kenne ich dagegen als derb und fleischig. Klar sind die Farben Apfeltäubling-like. Stutzig machen mich aber die Dermatozystiden mit abrupter apikaler Erweiterung ("Tennisschläger"), die habe ich so beim Apfeltäubling noch nicht gesehen.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,

    ich danke dir für deine Anmerkungen. Ich merke schon, dass Täublingsbestimmung so kompliziert ist, wie ich mir das vorgestellt habe.^^

    Tja, zu dem ersten Täubling:

    Der wuchs auf einer Grünfläche, auf der nur vier Bäume standen: 3 Eichen und eine Buche. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, eine Birke übersehen zu haben. Bei der Phenolreaktion passierte tatsächlich nichts: auch nach 20 Minuten gab es keine Veränderungen.


    Und der zweite Täubling... Die Fruchtkörper wirkten schon recht stämmig und groß: so in der Breite um die 7-8cm und ca.16cm in der Höhe. Der Stiel war allerdings schon recht lappig geworden und innen wattig porös.

    Liebe Grüße

    Matthias