2 Milchlinge

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.323 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von соииу.

  • Hallo zusammen,


    im Süden Münchens konnte ich heute 2 neue Milchlinge ausmachen. Der Boden ist kalkhaltig und oberflächlich durch Fichten angesäuert.

    (1) Eichenmilchling (L. quietus)


    Hutoberfläche: Dirchmesser 40-50 mm, nussbraun mit konzentrischem Muster, das vor allem am Rand deutlich ist. Der Hutrand ist jung eingerollt, die Mitte eingedrückt (Omega-förmig).

    Lamellen: hellbraun/cremefarben, kurz am Stirl herablaufend angewachsen, mit Zwischenlamellen.

    Stiel: Farblich gleicht er dem Hut, hohl.

    Milch: Weiß, später gelblich, zunächst mild, später leicht bitterlich. Der bittere Geschmack verliert sich nach dem Kochen nicht vollständig.

    Geruch: Blattwanze oder Stabheuschrecke.


    (2) Lactarius spec.

    Hut: 20-40 mm Durchmesser, hellbraun, z.T. dunkler oder rötlich verfärbt, mittig eingedrückt (auch im Jungstadium).

    Lamellen: cremefarben, dicht, mit zahlreichen Zwischenlamellen, angewachsen, aber nur geringfügig am Stiel hinablaufend.

    Stiel: cremefarben, hohl, recht brüchig.

    Milch: Weiß, zunächst astringent, nach 10-20 Sekunden sehr scharf.

    Geruch: mild, angenehm “pilzig”.


    Vielen Dank für Eure Antworten!


  • Nachtrag zum Standort von (1):

    Ich fand 4 Exemplare an einem Waldweg, in unmittelbarer Nähe waren Fichte, Birke, Hasel, Sauerkirsche, Pappel, sowie eine große Eiche angesiedelt.


    Nachtrag zu (2): Sie wuchsen gesellig in Gruppen von 10-30 Fruchtkörpern auf Moos und alten Baumstümpfen.

  • GriasDi Conny,

    der Eichenmilchling ist klar.

    Den finde ich oft an einer einsamen Eiche im Nadelwald.

    Hast Du bei Nr.2 getestet, ob sich die Milch beim eintrocknen z.B. am Taschentuch gelblich verfärbt? Welcher Mykorrhizapartner kommt da infrage?

    Bei der Schärfe gibt's da nicht viel.

    Für den unverändert weißmilchenden L. rufus ist mir der zu glatt und die Schärfe sollte sofort da sein.

    Eine Option wär L. decipiens, der Scharfe Schwefelmilchling, bei dem sich die Milch gelblich verfärbt beim trocknen.

    Den hab ich allerdings im Münchner Raum noch nicht gehabt.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Der Standort von 2 ist von Fichten dominiert, allerdings finden sich überall eingestreute junge Laubbäume (Birke, Eiche, Hainbuche und Pappel). Sehr häufig ist er an Wegrändern. Im Wald konnte ich keine Verfärbung der Milch feststellen, nun zuhause aber doch eine blasse Gelbfärbung. Ich denke L. decipiens passt. Sie treten massenhaft zwischen Martinsried/Großhadern und Neuried auf.