Mir unbekannter Röhrling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.113 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Malker.

  • Hi, hab das gute Stück unter einer Rotbuche im Moos gefunden. Geruch säuerlich. Sonstige Pilze in der Umgebung waren Gallenröhrlinge.

    Hätte im ersten Moment auf den Düsterröhrling getippt. Aber der Stil ist ja eigentlich ohne Netz.

    Danke schon Mal für das Interesse.

    LG

  • Hi Malker,


    den würde ich schon auch Gallenröhrling nennen.

    Ist halt schon etwas älter, der gute. Aber mit dem Stielnetz, den groben Poren und seinen Kollegen in der Nachbarschaft erscheint mir das sicher.


    LG Michael

  • Hi.


    Das ist einer der Filzröhrlinge. Oberstes Gebot der Filzröhrlingsbestimmung lautet: Schnittbilder!

    So ist's erstmal Xerocomus spec. wobei Xerocomus ferrugineus momentan wahrscheinlicher erscheint.


    Das am Stiel ist kein echtes Netz, sondern eher ein "Pseudonetz".


    LG.

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  • Hi Schupfi,


    ich glaube dir das aufgrund deiner Expertise sofort, wüsste aber gerne, woran du "Pseudonetz" und Filzröhrling fest machst. Am filzigen Hut? Könnte das bei einem alten Exemplar nicht auch Schimmel sein? Und was ist ein Pseudonetz?


    Danke schonmal.


    LG Michael

  • Hi.

    Am filzigen Hut? Könnte das bei einem alten Exemplar nicht auch Schimmel sein? Und was ist ein Pseudonetz?

    Ich glaube tatsächlich, dass der ziemlich filzige Hut bei den "Ziegenlippen" (Xerocomus) ein ganz guter Hinweis ist, sofern der Filz nicht wetter-/altersbedingt abgetragen ist. Schimmel ist bei den Filzern eigentlich am ehesten an den Poren zu sehen. Wenn die Hutoberseite befallen ist, ist's meist schon am ganzen Pilz gut zu erkennen. Und das Pseudonetz ist auf den Bildern oben gut zu sehen, das machen meines Wissens nach nur die Xerocomusse - ist aber auch optional, also nicht immer so deutlich wie hier zu sehen. Bei anderen Filzern ist mir das noch nicht begegnet, wäre also demnach schon eine eher ungewöhnliche Abweichung (sag niemals nie bei Filzröhrlingen ;) ).


    LG,

    Schupfi

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  • Hi,


    vielen Dank für die Erläuterungen. Ich finde es einigermaßen unverschämt von den Teilen, ein Netz vorzutäuschen, habe ich doch gelernt, dass dieses eine sehr hohe Bestimmungsrelevanz hat :gaufsmaul:.


    Dass Schimmelbefall meist an den Röhrenbeginnt, ist natürlich schlüssig. Und dass die Farbe der Röhren bei alten Galliern von Rosa nach dunkelbraun wechselt auch. Ich nehme also meine vorlaute Fehlbestimmung mit Bedauern zurück :grotwerd:.


    LG Michael

  • Servus beinand',

    ich find die langgezogene Netzzeichnung am Stiel, wenn vorhanden, sogar ein gutes Merkmal für die Ziegenlippen. Früher wurden solche Fruchtkörper, glaub ich, mal X. lanatus genannt. Ich kenn das nur von den Ziegenlippen im engeren Sinn und hab das bei Xerocomellus noch nie gesehen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo,


    ja, das sehe ich auch so mit den netzartigen Stielrippen. Das gibt's nur bei Xerocomus s. str., also den Ziegenlippen.


    Der Fruchtkörper scheint nicht ganz in Ordnung zu sein, weil die Röhrenschicht ungewöhnlich dünn ausgebildet ist. Was übrigens ebenfalls gegen einen Gallenröhrling spricht.


    beste Grüße,

    Andreas