Russula melliolens

  • Hallo Täublingsfreunde,


    letztes Jahr hatte ich ja schon einmal eine Gegenüberstellung zweier R. melliolens Funde HIER gezeigt.

    Gestern hatte ich nun das Glück wieder so ein Exemplar zu finden und das möchte ich euch hier zeigen. Einen Vergleich der mikroskopischen Merkmale mit denen aus dem letztem Jahr ist also durchaus interessant. Gefunden nahe am Rand eines Mischwaldes, bestehend aus Buchen, Fichten, Lärchen und vereinzelt auch Eichen, nur diesmal etwas schmächtiger und durch Schneckenfrass fast keine Lamellenfragmente für einen Sporenabwurf übrig. Dennoch lieferten diese Überbleibsel genügent Sporenmaterial um die Sporen auszumessen etc. und sogar noch die SpP-Farbe festzustellen.


    Die Hauptmerkmale dieses sehr farbvariablen Täublings sind unter anderem ein sichtbares gilben oder bräunen von Stiel und Hut, der evtl. schon vorhandene Honiggeruch (am Exsikkat), dann die multi-septierten Pileozystiden, aber vor allem die grossen netzigen und kugelrunden Sporen deren Ornament-Warzenhöhe fast gegen Null geht und somit wie punktiert erscheint.


    Hier erstmal die Fundmerkmale:


    R21-018 melliolens

    07.08.2021 - 13:38

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    Eingestufte Art: melliolens

    Anz. Exemplare: 1

    Haupt Baumpopulation: Buche

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    SPORENPULVER, Ib, IIa,

    GESCHMACK, mild,

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    FUNDORT, Mischwald, Laubwald, Waldrand, Laubschicht, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Kiefer (Pinus), Lärche (Larix), Eiche

    EXEMPLARE, mittel, einzeln,

    HUT GRÖSSE, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, rötlich-braun,

    HUT OBERFLÄCHE, gebuckelt, matt, seidig, klebrig/speckig,

    HUT MITTE, dunkler, br/gr/sw

    HUT RAND, glatt - nicht gerieft,

    PEELING, 1/3 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

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    LAMELLEN, spröde, weiss bis creme,

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    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, rostig, fleckend,

    STIEL KONSISTENZ, fest, voll, wattig,

    STIEL VERLETZUNG, ins cremeliche, ins bräunliche,

    GERUCH, neutral, schwach, Bonbons, später Honig,

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    Chemie:

    FeSo4, nur schwach rosa,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: ++ hell dann dunkler, Lam: ++ hell dann dunkler,

    PHENOL (gepr.),

    KOH (gepr.),

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    Sonst. Angaben: Stiel am nächsten Tag leichter Honiggeruch

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    Die Bilder zum Fund:

    1) bei Kiefer, Buche


    2) Hutdurchmesser kaum 5cm


    3) Hut leicht fettig/klebrig, matt dennoch leicht seidig glänzend


    4) Stiel Frasstellen gilbend, die Basis rostbraun fleckend


    5) Lamellen tja..., abgefressen, das kann ja heiter werden, aber unten sind ja noch 5 Lamellenfragmente!


    6) Die Huthaut bis zu 1/3 abziehbar, darunter weisslich


    7) SV, Dermatozystiden nur sehr schwach angefärbt, aber vorhanden


    8) KF, irgendwelche Inkrustierungen keine festgestellt


    9) Kongo, multiseptierte Pileozystiden bis zu 8 mµ Breite


    10) Kongo, DZ hier mit elf mal septiert, Oehrling nannte das mal "sieht aus wie Büroklammern", Recht hat er!


    11) Kongo, Huthaut Haare nach oben verjüngt aber stumpf endend


    12) Melzer, mein Lamellen-Not-Präparat war nun durch den spärlich gewonnenen Sporenabwurf hinfällig


    13) Wasser, die Sporenform ist fast rundlich


    14) Melzer, eine gewisse Warzenhöhe ist nicht feststellbar


    15) Melzer, das Ornament durchweg netzig mit feinen Verbindungen, ein letzter Zweifel schwindet


    16) Messprotokoll aus 36 Messdaten


    Wenn es jemandem weitergeholfen hat, freue ich mich.

    Bis demnächst wieder


    claus