Hallo,
Täublinge makroskopisch zu bestimmen, ist nur bei viel Erfahrung und oft mit Unsicherheit behaftet. Im Mikroskopieforum hat Bernd Miggel einen bei Buchen gefundenen Täubling eingestellt, bei dem auch nach mikroskopischer Untersuchung eine Bestimmung bis jetzt gescheitert ist.
Makroskopisch könnte man einen Rotstieligen Ledertäubling vermuten.
Mikroskopisch könnten die Sporen passen:
Sie sind relativ groß, rundlich und besitzen ein isoliert hochwarziges, deutlich amyloides Ornament.
Maße (aus 32 repräsentativen Sporen mit 95-prozentigem Vertrauensintervall hochgerechnet):
Lav x Bav = 8,8-8,9 x 7,7-8,0 µm; Qav = 1,11-1,14; Vav = 266-297 µm3; Warzen bis 1,2 µm hoch.
Mit Länge L, Breite B, Schlankheitsgrad Q = L / B; V = Volumen; av = Index für Mittelwert (average).
Dann kommen die Überraschungen:
Ein Huthautfragment mit Karbolfuchsin wird angefärbt und danach mit schwacher Salzsäure ausgewaschen. Säureresistente Inkrustierungen bleiben an den entsprechenden Huthautelementen als rote Überzüge oder Tropfen sichtbar. Im Bild erkennt man zahlreiche Pileozystiden und Primordialhyphen mit säureresistenten Inkrustierungen.
Das schließt eine Bestimmung als R. olivacea aus.
Zusätzlich finden sich auch noch "merkwürdige" dickwandige, dornenartige Elemente in der Huthaut - in den Bildern auf der rechten Seite.
Irgendwie will da nichts zueinander passen. Vielleicht hat jemand eine Idee?
Freundliche Grüße
Peter
PS: Originalbeitrag mit mehr Text und Bildern siehe: Interessante Pilzfunde 23 - Unsichere Täublingsart