Allerlei der letzten Wochen

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  • Hallo zusammen, da meine Motivation mich nochmal mit vergangenen Funden zu beschäftigen mit der Zeit rapide abnimmt und die Funde in einem Ordner, den ich nie mehr ansehn werde zu vergammeln drohen habe ich mich mal aufgerafft doch noch mal ein bisserl was rauszubekommen. Nicht immer mit Erfolg, aber vielleicht fällt ja dem ein oder anderen noch was dazu ein?


    1) vor ca 8Wochen, damals nach viel Regen, am Wegesrand bei Buche, Hainbuche und Eiche, ein kleiner großer Scheidling (Volvopluteus gloiocephalus)?



    2) ebenfalls Wegesrand bei Weisstanne und Eiche: brennender Rübling (Gymnopus peronatus)? Geschmack im Vergleich zu den Milchlingen weiter unten allerdings nur leicht scharf?




    3) bei Eichen in einem Park Anfang Juni, damals sehr feucht, von Ferne dachte ich an Lyophyllum decastes, die Konstistenz war jedoch sehr brüchig, Stiel hohl, Geruch stark nach Mehl. Der Sporenabwurf enthüllte einen Rötling. Das wars für mich. Der Rest ist Raten: vielliecht Entoloma lividoalbum






    4) Milchlinge unter Eiche, sehr magerer Sandboden, Geschmack ordentlich scharf (7/10) , Lamellen in Stielnähe teils queraderig, das kann aber vermutlich bei einigen Arten mal vorkommen. Milch weiss, keine Farbänderung nach 10min. Der seltene "queraderige Milchling (Lac. acerrimus)" wirds wohl eher nicht sein. Jemand noch eine Idee?



    Kollektion 2 ein paar Meter weiter:




    5) unter Hainbuche im Park, den traue ich mich mal als Hainbuchenmilchling (Lac. circellatus) anzusprechen:



    6) ein Stäubling mit schön gelber Peridie- oder ist das evtl ein Befall? im Park auf Sandboden.





    7) Haare an Geum urbanum, wohl kein pilzlicher Ursprung, aber was dann? sehr stabil, wer handarbeitet kennt vielleit diese Stopfwatte...



    8) im Erlenbruch am Moorrand, eigentlich nur Erlen in der Umgebung, Ahorn würde ich aber doch nicht ausschliessen, aufgrund solitärem Wachstum in unverzweigten EinzelFK und apothecienfreiem langem Stiel: Xylaria longipes




    9) zu guter Letzt eine Gruppe wunderschöner Risspilze unter Buche und Eiche auf Sandboden am Wegesrand (Kalkeinfluss möglich), Geruch für mich nach Karokaffee (habe ich aber seit meiner Kindheit nicht mehr getrunken daher bin ich nicht wirklich sicher, jedenfalls nicht unangenehm), hier hab würde ich den von Matthias hier ebenfalls angefragten (ich erlaube mir das mal zu verlinken, da bisher noch keine Antwort kam) kegeligen Risspilz (Pseudosperma rimosum) in Erwägung ziehen.






    Danke fürs Anschaun und eine schöne Restwoche

    Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi, Ingo!


    Die 1) ist schon eine Volvariella, nicht Volvopluteus, weil Huthaut filzig - schuppig, nicht schmierig - glatt.

    Ich denke, das gehört so in die Ecke um Volvariella murinella (Mausgrauer Scheidling) oder V. caesiocincta. Aber von der Gattung habe ich kaum eine Ahnung und bin froh, wenn ich einen Wolligen Scheidling von einer Querflöte unterscheiden kann. :gzwinkern:

    Bei 2) bist du meiner Ansicht nach schon richtig. Der scharfe Geschmack braucht ein wenig, um sich zu entfalten, da muss man schon einige Sekunden lang drauf rumkauen. Ein gutes merkmal ist aber auch der essigartige Geruch - wobei bei unserer letzten vereinsexkursion das Fazit war, daß "Ameisensäure" noch näher dran ist.

    Entoloma lividoalbum wäre für die 3) eine überzeugende Bestimmung aus meiner Sicht, wenn die Fruchtkörper mehlartig gerochen haben.

    4) könnte meiner Ansicht nach schon Lactarius acerrimus sein. Die Grübchen am Stiel können auch mal fehlen, und die Fruchtkörper ziemlich blass ausfallen. Die Lamellen sehen aber schon stark danach aus.



    Lg; Pablo.

  • Hallo Ingo,


    Nummer drei würde ich auch als Weißstieligen Rötling und Nummer vier ebenfalls als Lactarius acerrimus (vor allem Kollektion 2) bezeichnen. Mich wunder nur dass Du letzterem nur 7 von 10 Schärfepunkten gibst. Für mich ist der neben dem Haselmilchling der schärfste von allen.


    VG Jörg

  • Servus Pablo und Jörg, danke für eure Anmerkungen! Volvariella also, wieder was gelernt:) jedenfalls ein sehr schöner Pilz den ich leider aus Zeitmangel und ohne Transportgefäß nur mal eben geknipst aber nicht mitgenommen und näher betrachtet habe.


    Zur Schärfebeurteilung- ich war wohl etwas zu schisserd, nach den letztjährigen Täublingserfahrungen wo mir teils stundenlang die Goschn gebrannt hat, habe ich diesmal nur winzigste Stücklein und nur recht kurz probiert, daher möglicherweise die Schärfe unterschätzt :gpfeiffen: ich muss mich also mal neu kalibrieren. Oder mir zur Sicherheit ein Fläschchen Milch mitnehmen und wieder mehr als homöopathische Dosen probieren :gplemplem:


    buenas noches,

    Ingo