kurzer Rundgang zum Moor

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.796 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo allerseits, nachdem nun die meisten Äcker gemäht sind, ist wieder der direkte Weg möglich und ich war mal kurz im Moor, insgesamt vielleicht 2 Stunden. Nicht übermäßig viele Pilze, aber deutlich mehr als ich in der Lage bin zu fotografieren. Also nur ein Auszug.


    1) Ein korallenförmiger, Polster bildender Pilz im Randwald (Birken, Erlen, Fichten, Faulbaum), der mich aber auch an Thelephora erinnert. Keine Ahnung, Beleg habe ich nicht mitgenommen, wäre aber sicher wiederzufinden.

    2) Gyrodon lividus bei Erlen und Birken, so über 100 qm über 50 Stück

    3) im Kalkflachmoor, ein Rübling? So ziemlich der einzige Pilz im Flachmoor, da hätte ich mehr erwartet.

    4) ebenda, Parnassia palustris

    5) ebenda, Succisa pratense

    6) auf einer Insel im Moor bei Fichte, Birke, ein sehr wuchtiger Täubling, ohne Geschmack, Geruch sehr spezifisch, wie irgendwas vom Baumarkt, nur was?


    7) Perlpilz

    8) irgendein Röhrling der von Schimmel, Hypomyces o.ä. befallen ist. wie ich finde sehr charakteristische Form mit dem übermäßig betonten Stiel - falls das nicht vom Befall herrührt. In mehreren Exemplaren.

    9) irgendein Pilz Modell Schlämmkreide, keine Ahnung, davon habe ich einen Beleg mitgenommen

    10) ein resupinater Porling

    11) dunkelbraun sporender Lamellenpilz, keine Ahnung

    12) Totentrompete, der war neu für mich

    uvam.

    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    Dein dunkelbraunsporender sollte der Tränende Saumpilz sein.

    Schon ältere Exemplare bei welchen die Tränen versiegt sind.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert, ja, das ergibt Sinn, danke. Den hatte ich neulich ganz in der Nähe, aber da waren es nur junge Exemplare. Am spannendsten finde ich aber Nr. 1


    LG, Bernd

  • kruenta

    Hat den Titel des Themas von „kurzer Rundagng zum Moor“ zu „kurzer Rundgang zum Moor“ geändert.
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    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

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  • Hallo zusammen,


    Ramaria stricta möchte ich bei Nr. 1 ausschließen. Die hat einen anderen Wuchs und fühlt sich außerdem im Buchenwald am Boden. Von der Fruchtkörperform her erinnert mich das ganze an Pterula, die ich aber selber noch nie gefunden habe.


    Björn

  • Hallo Bernd


    50 Stück Gyrodon lividus , das ist Traum für jeder Pilzsammler . Ich finde 1 Exemplar jeder 3 Jahre .


    Ramaria stricta zu vergleichen mit dein nr 1


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    Psathyrella pyrotricha zu vergleichen mit dein nr. 11


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    LG

  • Hallo beli, ich habe aber auch jede Menge Erlenbrüche (Grau- und Schwarz-, die Grünerle gibt es hier nicht) in der Nähe, dafür müsste G. lividus eigentlich viel häufiger zu finden sein. Vor ein paar Tagen hatte ich ein Einzelexemplar etwas älter, das war es bisher. Wenn man im Spätsommer oder frühen Herbst gezielt danach sucht, müsste man aber eigentlich immer fündig werden.


    An Ramaria glaube ich nicht, da wären die Äste und Zweige alle mehr oder weniger parallel. Hier geht es aber fast wie bei Flechten relativ weit auseinander und alles ziemlich schlank. Den Geruch zu prüfen, der Gedanke kam mir leider nicht, da werde ich wohl dieser Tage noch mal los müssen und einen Beleg einsammeln. Ich war eben nur auf die Schnelle unterwegs ohne Taschen und Beutel, nix für Beleg einpacken. (Der erwähnte Beleg Schlämmkreide landete auch nur in der Hosentasche, aber Kreidebrocken können das ab.) Auf einigen wenigen Bildern von Pterula, die man im Netz findet, gibt es auch diese bei mir auf einem Bild gut erkennbaren bräunlichen Spitzen (die auch für Ramaria untypisch wären)


    LG, Bernd

  • Hallo Björn

    Hallo zusammen,


    Ramaria stricta . Die hat einen anderen Wuchs und fühlt sich außerdem im Buchenwald am Boden.


    Björn

    Bist du siecher das R. stricta vorkommen nur am Boden ? Ich hebe gemeint das auch auf Stumpf oder Stamm , auch am Ast vorkommen , liege ich falsch ?

    LG

  • Hallo Bernd

    Nummer 1 ist eindeutig eine Pterula, wie Norbert und Björn bereits geschrieben haben.
    Nummer 3 ist wie Björn schrieb ein Rötling aus der UG Leptonia und höchstwahrscheinlich Entoloma mougeotii
    Nummer 6 ist wohl Russula foetens/subfoetens und auf Artebene nur mikroskopisch zu bestimmen. Es gibt auch noch weitere ähnliche Arten mit einer starken Aniskomponente im Geruch.
    Nummer 11 kann Psathyrella pyrotircha sein, könnte ich aber in dem Alter makroskopisch nicht vom Träneneden Saumpilz unterscheiden.

    LG karl

  • Hallo Karl, danke. Was käme denn bei Pterula noch in Frage, außer der multifida (die im letzten Jahr in Lettland als neue Art gefunden wurde, für Litauen finde ich dazu keine Angaben, also wohl keine Art der gattung erfasst). Da muss ich in jedem Fall einen Beleg holen.


    Für Entoloma habe ich den Band der hiesigen Funga, was allerdings nicht wirklich weiterhilft. Gerade bei den Leptonia gibt es keine Art mit mehr als 5 Funden und die fast alle im Park des botanischen Instituts (wo auch die wenigen hauptamtlichen Mykologen sitzen) und keinen Verweis auf Kalkflachmoore als Biotop, nirgends. Diese Art war da häufig, an 200 Stück bin ich bestimmt vorbei (eigentlich habe ich ja nach Bovista paludosa gesucht, die es hier geben soll - was wohl auch biotopmäßig eindeutig wäre, wenn Bovist im Kalkflachmoor, dann → B. paludosa).


    Von den Täublingen lasse ich ja eigentlich die Finger, da gab es ziemlich viel verschiedene. Aber diese Art war außergewöhnlich groß, so bis 15 cm.


    LG, Bernd