Tignousa 14.08.2021

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.856 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ditte.

  • Hallo zusammen


    Am Samstag war ich wieder in den Bergen und habe ein paar schöne Sachen gefunden.

    Über allfällige Korrekturen würde ich mich freuen.


    Ziel des Tages war das rot markierte Gebiet im mittleren Val d'Anniviers.


    Zunächst drei Rötlinge. Diese wuchsen alle im gleichen Habitat, einer feuchten Alpwiese auf 2350m, dazwischen hier und da Zwergweiden:





    Dann zwei Risspilze, wo ich auf den Rat von Ditte hoffe:




    Dann gab es auf einer Alpwiese noch einen schwierigen Rötelritterling:


    So, und zum Abschluss noch ein Saftling von einer Bergwiese:


    Viele Grüsse

    Raphael

  • Hallo Werner


    Ja habe ich, war mild.

    Die Lamellen waren ablösbar und im Mikroskop sah man die feinen Warzen etwas besser als auf den Fotos.

    Ich denke schon dass es eine Lepista ist.


    Gruss Raphael

  • Dann bleibt eigentlich nur L. caespitosa.

    L. densifolia hatte ich mal, da sind die Lamellen aber deutlicher herablaufend, der ganze Fruchtkörper hatte einen fleischfarbenen Schein und die wuchsen vor allem im Hexenring im montanen Nadelwald.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Servus Raphael,


    wieder ein Haufen schöner alpiner Schwammerln!


    Bei E. sericatum würde ich zumindest mal ein cf. dranmachen. Mit so kegeligen Hüten und schwarzbrauner Hutmitte hatte ich den noch nie.

    Allerdings habe ich auch nur 6 Kollektionen aus dem Flachland, kann ja sein, dass er alpin ein bisserl anders ausschaut. Eine Alternative wüsste ich auch nicht.


    Grüße

    Hias

  • Hallo Hias


    Ja das stimmt, drum kam ich ja bei Gröger erst auf E. bipelle. Das beschreibt Noordeloos recht passend zu meinem Fund:

    "Pileus 25-40 mm broad, conical at first then expanding to convex usually with small umbo

    and straight margin, weakly hygrophanous, when moist dark brown to blackish brown, not

    distinctly translucently striate or shortly so at margin only, slightly pallescent on drying,

    smooth, glabrous."


    Ich weiss nicht ob es inzwischen molekulare Untersuchungen in der Gruppe gibt, habe nur gesehen dass E. bipelle in der Mycobank zu E. sericatum gestellt wird.

    Die Farben sind ja wohl bei Entoloma nicht so konstant wie früher angenommen (siehe E. callirhodon, das offenbar mit E. serrulatum identisch ist).

    Denkbar, dass aufgrund anderer Bodenbeschaffenheit die Farbe dunkler ist.


    Gruss Raphael

  • Hallo Raphael,

    Ditte kann dir hier zwar besser antworten, aber bei deinem zweiten Risspilz kommt mir spontan Inocybe cincinnata in den Sinn; die starke KOH-Reaktion und die teils braun gefärbten Zystiden würden zumindest passen.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Servus Raphael,


    Kokkonen (2015) hat E. bipelle in der Tat mit E. sericatum synonymisiert, hauptsächlich aufgrund der ITS-Sequenzen. Sie hat aber auch andere Loci (u.a. RPB2) untersucht, wo bei dieser Artengruppe durchaus Unterschiede festzustellen waren. Wenn man sich deine und die Fotos in FE5a von E. bipelle anschaut und mit "klassischen" Sericatum-Kollektionen aus nicht-akrtisch-alpinen Habitaten vergleicht, dann muss man doch sagen, dass sie morphologisch ziemlich stark auseinanderdriften, nicht nur farblich, sondern auch im Habitus, ganz abgesehen von der unterschiedlichen Ökologie.


    Wer weiß, ob bei dieser Synonymisierung schon das letzte Wort gesprochen ist:/


    Grüße

    Hias

  • Hi Raphael und Matthias, also zur Mallocybe: Nach den beiden Zystiden zu schließen, die ich erkennen kann, ist das sicher nicht die Art, die unter "dulcamara" läuft. Den Holotyp von solidipes haben wir gerade angefragt. Solange, bis ich die untersucht habe, kann ich zu der nichts sagen. Bitte tu die auch zum Bündel, das du zum Saisonende mal schickst.

    Zur zweiten Art, ja, Matthias, das denk ich auch, dass die zur cincinnata-Gruppe zu rechnen ist. Sie ssieht recht angetrocknet aus, vermutlich also nicht mehr so, wie sie eigentlich aussah. Die Sporen sind sehr eigentümlich breit und rundlich.... Inocybe tigrina ist das auf gar keinen Fall, die hat ganz andere Sporen und auch die Zystiden sind nicht lanzettlich.

    Herzlich, Ditte