Simocybe?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.730 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von CH-Andy.

  • Hi.


    Sorry für die Bildqualität aber ich hatte im Wald heute mein Makro-Objektiv vergessen und musste mir mit Zwischenring behelfen. Zudem war es zappenduster und hohe ISO mag meine Cam nicht so sehr.


    Ich würde die hier bei Simocybe verorten. Fundort auf Laubholzstückchen neben großem vermorschtem Stamm. Liege ich da richtig? Hatte ich bisher erst einmal.



    Hut feinfilzig




    Gut 3cm hoch, Hutdurchmesser knapp 1cm.


    Hier noch ein zweites Exemplar, das 2 Meter daneben wuchs. Leider nur ein Handyschnappschuss, die Kamera-Bilder sind nix geworden von dem.

    Beide Exemplare haben extrem viel Myzelfilz(?) im Holzstückchen.


    Die sind denke ich leider noch recht jung von daher vermute ich, werde ich keinen Abwurf bekommen. Ich könnt's aber beim zweiten Exemplar versuchen.


    Wenn ich bei Simocybe richtig bin, habe ich jetzt gelesen, dass ich wohl die Pileozystiden angucken müsste, die bei S. sumptuosa kopfig sein sollen und bei S. cenctulus (den ich vermute) nicht. Ist das das relevante Merkmal zur Unterscheidung oder sollte ich was anderes angucken? Da ich nur zwei Exemplare habe, bin ich etwas vorsichtig hier. ^^


    Danke.


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi


    Der ist halt noch sehr jung, schwer zu sagen ob es eine Simocybe ist, aber gut möglich.

    Wenn es eine Simocybe ist, sollte ein Blick auf die Zystiden die Frage zwischen sumptuosa und centunculus klären.


    S. sumptuosa müsste irgendwie solche Pileos haben:


    Und die Cheilos wären ebenfalls kopfig:


    Gruss Raphael

  • Hi Raphael,


    vielen Dank für die Vergleichsbilder. Der kleine Pilzhut ist trotz befeuchten und abdecken ohne Sporenabwurf weggetrocknet. Ich gucke mal ob ich da nachher noch was vernünftiges rausgeschnibbelt bekomme aus dem winzigen Ding. Den zweiten Pilz habe ich mit dem Holz einfach in meine improvisierte Feuchtkammer gestellt und er ist auch ein wenig weitergewachsen über Nacht. Ist immer ganz praktisch, wenn sich die Pilze mit Substrat abtransportieren lassen. Oft kriegt man die da noch zum Ausreifen.

    Sporenreif ist der aber denke ich immer noch nicht, ich lasse den mal noch ein zwei Tage da drin bevor ich den köpfe, falls ich den aktuellen ergebnislos zerschnibbele.


    LG.

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  • So nach dem dritten Schnitt an dem was mitlerweile ein Exsikat darstellt, habe ich's dünn genug bekommen.


    Für mein Daherhalten sind die Pileos nicht so kopfig wie bei Raphael.




    Wenn's also eine Simocybe ist, dann wohl eher S. centunculus.

    Hoffen wir mal, dass der andere FK weiterwächst und noch sporenreif wird. Sieht bisher ganz gut aus.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Servus Schupfi!


    Puh, so kleine, eingetrocknete Pilzchen sind auch echt undankbar zu präparieren!

    Guck auf jeden Fall mal nach ein paar Sproren (damit kommt man auch schon ein Stück weiter), und bei den Zystiden muss man extrem sauber arbeiten, also sowohl beim Huthautschnitt als auch an den Lamellen. Lamelle geht bei solchen Pilzchen aber noch etwas einfacher, weil man eine rauszupfen kann und dann gezielt die Lamellenschneide abtrennen und angucken. Huthaut... Ist natürlich Übungssache aus dem Exsikkat, aber es ist schwierig, das so hinzubekommen, daß man tatsächlich die oberste Deckschicht ordentlich sieht und nicht nur Hyphengefuddel hat.


    Simocybe centunculus (s.l.) hat ziemlcih ähnliche Cheilos wie Simocybe sumptuosa, aber in der HDS wird der Unterschied schon sehr deutlich. Aber S. sumptuosa hat auch größere Sporen.

    ich stelle das mal rasch gegenüber, wobei meine Simocybe centunculus eigentlich wohl Simoybe geraniolens heißen muss - weil die frischen Fruchtkörper krass geraniös rochen. Das wäre allerdings das einzige morphologische Trennmerkmal gegenüber S. centunculus.


    Alora...

    Simocybe geraniolens (= centunculus s.l.):






    Dem gegenüber Simocybe sumptuosa:





    Im Idealfall, bei einigermaßen typisch ausgeprägten Kollektionen unterscheiden die sich auch makroskopisch: S. sumptuosa bildet tendenziell größere, kräftigere Fruchtkörper, die gerne auch etwas heller und gelblicher gefärbt sind, mit weniger dunklen Oliv- und Grautönen.



    Lg; Pablo.

  • Hi Pablo.


    Super vielen Dank auch dir für die tollen Vergleichsdokus. Gut möglich, dass ich da letztlich einfach nur Hyphengedöns angeguckt habe. So viel Material ist nicht mehr da um da noch einen Versuch zu starten, aber ich hoffe die Nummer 2 wächst und gedeiht weiter. Sporen waren leider auch noch nicht zu sehen.


    Makroskopisch ist es in jedem Fall arg nah an deiner Simocybe sumptuosa dran. Ich mache da nochmal Bilder von meinem Nachwuchs, bevor es ans eingemachte geht.


    LG,

    Schupfi

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  • Hi.


    Also so richtig ähnliche Strukturen habe ich auch dem restlichen Pilz nicht finden können, das mag aber auch an meinem Unvermögen liegen.


    Mittlerweile sieht der erste Fruchtkörper so aus:




    Die welligen Lamellen mögen vlt. an den suboptimalen Wuchsbedingungen im Wohnzimmer liegen. Ich glaube eine Nacht gebe ich ihm noch bevor ich ihn köpfe und nochmal einen Abwurf versuche. Vlt. ist's ja auch gar keine Simocybe...


    LG,

    Schupfi

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  • Hi.


    Also so richtig klar komme ich mit meinem Pilz leider nicht. Ich habe ihn nun zerschnibbelt, da ich morgen keine Zeit mehr habe und ab übermorgen weg bin.

    Sporen finde ich leider nur vereinzelt, ein Sporenabwurf wäre sicher nix geworden.


    Für den Huthautschnitt bin ich zu doof glaube ich. Ich vermute ich habe da immer nur Hyphengefuddel im Bild und keine Pileos.


    Cheilos geht etwas besser. Was ich sagen kann ist, dass die bei weitem nicht so dicht stehen wie bei euren Vergleichsbildern. Vereinzelt finde ich aber solche kopfigen Cheilos:




    Immer mal wieder sehe ich aber auch solche "Geißeln" an den Cheilos, die Ludwig auch für S. centunculus beschreibt. Kann S. sumptuosa das auch haben?




    Sporen finde ich wie gesagt nur vereinzelt.



    Sporen aus den Präparaten:


    Gemessen habe ich jetzt nur 5 weil schwer zu finden mit meiner doofen Mikro-Cam.

    6,4-7,8x4,6-5,2


    Ich tendiere nun also zu S. centunculus, bin mir aber gar nicht sicher...


    LG.

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  • Ich schubse nochmal hoch.


    Peter Specht war hier ja mal im Auwald unterwegs und hatte einen Tintlings-Artikel zu Clitocybe americana verfasst. Ich denke mittlerweile, dass der Pilz hier im Thread C. americana war.

    Hatte ich die Woche vermutlich auch wieder in der Hand, aber nicht mitgenommen - hatte mich aber an diesen Thread erinnert.


    LG.

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  • Danke Schupfi

    Es gibt einfacheres als Clitocybe zu mikroskopieren bzw. Die geben einfach nicht so viel her.

    Makroskopisch wird ja im Schlüssel auch viel gefragt; unter anderem Geruch und Hygrophanität.


    Ich kannte diese Art auf jeden Fall noch nicht.

    BG Andy