Gallertpilze

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 6.755 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Liebe Pilzfreunde,
    bei den Gallertpilzen, insbesondere Exidia galndulosa und plana fehlt mir noch immer die Klarheit, wie ohne Mikroskop unterscheiden. Leider kann ich auch nur begrenzt etwas zum Substrat sagen. Vielleicht gibt es ja auch wieder den ein oder anderen Experten, der das Substrat auf den Bildern erkennt.
    Gefunden habe ich alle Pilze an am Boden liegenden Ästen, wobei ich gemeint hatte, Buchenholz zu erkennen.
    Fundort wieder am 26.12.2009 am Gießübel, Winnenden-Höfen, WN, Baden-Württemberg.
    Falls jemand die auf dem ein oder anderen Bild zu erkennenden unschärferen Pilze benennen kann, bin ich natürlich nicht böse drum.


    Es grüßt
    Horst

  • Hallo Horst!


    Als ausdrücklicher Nicht-Experte tippe ich bei dem schwarzen Pilz (z.B. auf dem letzten Foto) auf den Warzigen Drüsling, Exidia plana. Auch Deine Vermutung mit dem Buchenholz (Rotbuche?) würde dazu passen, ebenso die Häufigkeit des Pilzes.


    Soweit ich weiß, ist Exidia glandulosa nur ein Synonym für Exidia plana und bezeichnet den gleichen Pilz?
    ( siehe auch: fm00100-warziger-Druesling.html )


    Liebe Grüße,
    Carolin

  • Hallo,
    ich kenne mich mit Bäumen besser aus als mit Pilzen, aber anhand von Fotos morscher Äste auf die Baumart zu schließen ist schwer, nur scheint nicht alles Buche zu sein, (1,2 u.4) ehr nicht.


    Aber nun zu den Pilzen, ist da nicht auch Judasohr zu sehen, einige schon gepflückt? Bild 3,5,6 u.7
    Mal hören was die Experten sagen.


    Gruß Dominik

  • Hallo Horst!


    Alles, was schwarz ist, ist Exdia plana (Warziger Drüsling), wobei sie auf dem letzten Bild im Jungstadium abgebildet sind. Sie fließen später zusammen und erinnern dann an hirnartige Strukturen (Bild1).
    Ihre Fruchtkörper liegen flach auf dem Substrat.


    Exidia truncata (Abgestutzter Drüsling) hat nur einen punktförmigen Anwuchs am Subsrat, seine lappigen, zungenförmigen, pseudobecherförmigen oder auch kreiselartigen Fruchtkörper liegen zum größten Teil nicht auf dem Substrat auf, sondern ragen meist seitlich über das Substrat hinaus. Ohne Probleme kann man deswegen die zwei verschieden gestalteten Seiten sehen: einmal die warzig glänzende, und zum anderen die schöne mattsamtig.


    Das mit der Synonymisierung von Exidia glandulosa ist nicht ganz so einfach. In früheren Zeiten hat man die zwei Arten durcheinandergebracht, deswegen gibt es
    1. Exidia glandulosa im Sinne von Bresadola, Jahn, Neuhoff, Ricken = Exidia plana
    2. Exidia glandulosa im Sinne von Donk, Kreisel = Exidia truncata


    Deswegen bei Anwendung des Namens "glandulosa" nie das Autorenzitat dazu vergessen!


    Zurück zu den Bildern:
    Alles, was braun ist, ist das Judasohr (siehe samtige Außenseite!).


    VG Ingo W


    Änderung: "mattfilzig" durch "mattsamtig" ersetzt.

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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  • Hallo Horst!


    Ich denke, das letztens von Jörg eingestellte Bild ist recht repräsentativ für die Art.
    gallertpilze-t-5489.html


    Zum einen siehst du die mattfilzige Außenseite (hier kann man jetzt schlecht Ober- oder Unterseite sagen, weil sich das von jung zu alt ändert: die glatte Seite ist bei jungen Frkn. zuerst oben, später kippen die Verhältnisse), zum anderen siehst du, dass die Frk. vom Substrat wegwachsen und nicht aufliegen.


    Schätze, dass kannst du bald selbst mal in natura anschauen, brauchst nur möglichst alte Eichen, am besten vom Waldrand, zu besuchen. Die untersten, meist mehr oder wenigen waagerechten, weit ausladenden Äste sind sehr oft tot und von der Art besiedelt.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,
    vielen Dank für die schnelle Antwort. Inzwischen habe ich auch im Kriegelsteiner, Die Großpilze Baden-Württembergs gesehen, was Du meinst.
    Wenn ich das richtig sehe, willst Du, daß ich auf unserem NABU-Grundstück am Sonnenberg eine Leiter nehme, um nach truncata zu fahnden.
    Gibt es in der Häufigkeit der Eichenbesiedlung Unterschiede zwische Stiel- und Traubeneiche? Im Kriegelsteiner sehe ich fast nur Stieleiche als Substrat, läßt man spec. beiseite. Die Überwiegt auch am Sonnenberg und da sind ein paar freistehende Bäume. Wenn ich das richtig sehe, ist März bis April die beste Zeit.


    Gruß
    Horst

  • Hallo Horst!


    Nein, ohne Leiter. Die alten Äste sind doch auch oft in erreichbarer Höhe, muss auch keine alte Eiche sein, sogar tote Jungeichen werden besiedelt. Aber die Äste sind halt noch ansitzend.


    Auf die genaue Eichenart habe ich da bisher nicht geachtet, aber bei mir wachsen auf jeden Fall in der überwiegenden Zahl Stieleichen, und die Pilzart ist doch recht häufig in meinen Gefilden, da könnte ich mir das schon vorstellen.


    Ich wünsche allen Lesern ein erfolgreiches neues Jahr, bleibt neugierig!


    VG Ingo W

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  • Hallo Horst!


    Ach, dann geh ´ doch besser in den Wald.
    So als richtiges Biotop könnte man es bezeichnen, wenn du an den Eichen auch Vuilleminia comedens (Rindensprenger) und Peniophora quercina (Eichen-Zystidenrindenpilz) siehst.


    VG Ingo W


    Zusatz: Die Äste müssen ja tot sein, und wenn die auf der Streuobstwiese Äste wegsägen, hört sich das nach "Pflege" an ("alles, was tot ist, muss weg!").

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  • Hallo Ingo,
    ich kann Dich beruhigen, die Pflege dort läuft unter meiner Regie und alles, wqas tot ist, darf auch bleiben, das heiß, an den Bäumen werden nur die jüngeren Bäume geschnitten um sie im Sinne nachwachsender streuobstbäume zu ziehen und an den älteren Bäumen gilt die Devise, nur das entfernen, was der Pflege im Weg ist, d.h. Vermeidung von Verletzungen, was wiederum Kopffreiheit bedeutet.
    Leider ist mir an den herumliegenden Eichenästen noch kein Gallertpilz aufgefallen. Was die beiden anderen Arten angeht, hat Sie Herr Armin Kaiser, damals noch Mitarbeiter für die Großpilze Baden-Württembergs, an den dort befindlichen Eichen bestimmt. Leider ist der Kontakt zu ihm etwas dürftig, vielleicht gelingt es mir ja im nächsten Jahr, ihn wieder aufzufrischen, aber irgendetwas hat ihn mal verstimmt und dann habe ich es versäumt, nach zu haken.
    Jedenfalls wirst Du selten eine Streuobstwiese finden, in der Du so viel totes Holz findest wie bei uns. Deshalb bin ich ja auch scharf darauf, dort diesen Gallertpilz zu entdecken, denn da kartiere ich besonders intensiv und nicht nur Pilze, sondern alles, von der Assel bis zum Reh, von der Flechte bis zur Orchidee.


    Es grüßt
    Horst

  • Hallo Horst!


    Prima! Hört sich gut an.
    Ja, solche wertvollen Connections sollte man pflegen, aber ich weiß schon, da passieren manchmal so Dinge, da weiß man gar nicht, dass sie passiert sind.....


    VG Ingo W

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