Im Wald nix los! Zu viel Regen?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.865 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von larchbolete.

  • Hallo Pilzfreunde,

    zurzeit gibt es bei mir kaum Pilze im Wald. Das ist nun schon seit einigen Wochen so und immer mehr rückläufig und zwar seit den starken Regenfällen, als es in Deutschland diese schlimmen Überschwemmungen gab. Uns hat es zwar verschont, geregnet hat es trotzdem extrem viel. Vor 1-2 Wochen war es hier auch einige Tage richtig warm, also müssten die Pilze im Normalfall schiessen…

    Es gibt allerdings so ziemlich gar nichts.

    Im Sommer gab es Pilze ohne Ende.


    Inwiefern kann der Regen nun das Myzel schädigen oder das Pilzwachstum hemmen?

    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir was dazu sagen könnt.:)


    Ich bin im Raum Lörrach (südwest. Baden-Württemberg) unterwegs. Vielleicht kann mir ja auch jemand aus der Nähe sagen, ob er denn momentan Pilze findet?


    LG David

  • Hallo David,

    hier am westlichen Bodensee ist es ähnlich. Bemerkenswert z.B. ist, dass in diesem Jahr die auch in den letzten, recht trockenen Jahren an begünstigten Stellen zuverlässig Anfang-Mitte August erscheinenden Röhrlinge unserer Kalk-Laubwälder praktisch ausblieben.

    Nur so eine Idee (ohne jegliche Belege): Möglicherweise liegt die Priorität gerade bei der Regeneration der durch die Trockenheit der letzten Jahre Geschädigten Ökologie ( Mycelien, die komplexe Bodenökologie ,Versorgung der Planzen etc. ) und nicht bei der Fortpflanzung , sprich Bildung von Fruchtkörpern. In den letzten, trockenen Jahren hatten wir immer wieder auch nach überschaubaren Niederschlagsmengen viele Pilze und ein breites Artenspektrum. Im trockensten der letzten Jahre viel übrigens auch auf, dass die Fichten extrem viele Zapfen trugen (Existenzsicherung?).

    Wie gesagt, nur so eine Idee, vielleicht kann jemand mehr dazu sagen.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich dieses Pilzjahr noch entwickelt...

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    erstmal vielen Dank für deine Antwort!:)


    Nur so eine Idee (ohne jegliche Belege): Möglicherweise liegt die Priorität gerade bei der Regeneration der durch die Trockenheit der letzten Jahre Geschädigten Ökologie ( Mycelien, die komplexe Bodenökologie ,Versorgung der Planzen etc. ) und nicht bei der Fortpflanzung , sprich Bildung von Fruchtkörpern.

    Habe von dem Thema, was der Pilz unter der Erde so treibt und auf was er wie reagiert leider überhaupt keine Ahnung. Ich verstehe aber was du meinst und würde auch sagen,dass das recht plausibel klingt. Müsste es dann aber nicht schon im Sommer nichts gegeben haben?(wiegesagt, ich habe davon keine Ahnung^^)

    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich dieses Pilzjahr noch entwickelt...

    Ich auch!

    Allerdings habe ich irgendwie kein sehr gutes Gefühl…X/


    LG David

  • Hi David,


    ich hab leider auch keine plausieble Erklärung , aber kann dir zumindes bestätigen, dass im Münchner Nordern ein ähnliches Bild zu sehen ist. Anfang August hatten wir viel Regen, so dass im ersten Augustdrittel einige Pilze zu finden waren. Danach eigentich auch gefühlt optimales Pilzwetter. Aber die letzten zwei "Kontroll-Gänge" waren erfolglos. Mitte August nur noch Pilzüberreste (es scheint nichts nachgewachsen zu sein) und jetzt Ende August , fast gar kein Pilz mehr ||

    Aber ich hab keine Befürchtungen, dass es ein schlechtes Pilzjahr wird. In meine Notizen von den letzten Jahren, hatte ich schon mal den Fall, das es für eine Zeit fast gar keine Pilze gab und dann (September) irgendwann dass Pilzwachstum plötzlich angeregt wird und es wieder voll losgeht.


    Was mir dazu noch einfällt, mein Opa hat immer gesagt "Wenn man in den Wald reingeht und kaum ein Pilz ist zu sehen kann man gleich umdrehen".

    Was er damit sagen wollte, meist erkennt man gutes Pilzwachstum sehr sehr schnell, viele verschiedene Arten sprießen. Wenn so gar nichts wächst - wie momentan - lohnt sich das mühsame Weitersuchen meist gar nicht. So stur und zielstrebig wie ich bin, habe ich meist doch noch lange weitergesucht, aber ein großes Erfolgserlebnis hatte ich nie. Mit etwas Glück findet man eine gute Stelle mit guten Wärme- und Feuchtigkeitsbedingungen die ein paar Pilze hergibt -ist aber eher Ausnahme...


    Es würde mich brennend interessieren wie es in anderen Teilen Deutschlands ist, bzw. ob jemand auch gegenteiliges nach dem vielen Regen berichten kann?


    LG Alex

  • Hi Alex,

    interessant, dass es auch in anderen Teilen Deutschlands so ist…

    Liegt möglicherweise wirklich am vielen Regen.

    Dein Opa hatte Recht, ich beobachte das auch immer wieder! Wenn man nach ein paar Minuten nichts findet, dann ist es meistens für die Katz‘…==21


    LG David

  • Hallo zusammen, bei uns im nördlichen baden-württemberg war das pilzjahr bisher sensationell gut. Es gab im Frühjahr sehr viele morcheln und maipilze. Dann ab Anfang Juli für die Jahreszeit relativ viele Steinpilze und hexenröhrlinge, und dann ab Ende Juli so viele Pfifferlinge und totentrompeten wie man sie ganz lange Zeit nicht mehr gesehen hat. Ihr habt halt jetzt eine Zeit erwischt, in der die Pilze mal eine Pause machen. Dass dieses Jahr noch massig röhrlinge kommen, glaube ich nicht, auch die pfiffischwemme ist bestimmt bald vorbei, aberdafür gibt es dann andere Arten die jetzt noch gar nicht da waren.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hi,


    hier im Rheinland sind die Pilze nach diesem fürchterlichen Starkregenereignis im Juli förmlich explodiert mit einer großen Artenvielfalt und auch großen Stückzahlen. Vor allem aber in den Parks, weniger in den Wäldern. Seitdem gab es einen permanenten Wechsel zwischen Regen und Sonne, bei eher kühlem Wetter. Jetzt finden sich hier nur noch vereinzelt Pilze. Täublinge und grüne Knollies häufiger, massenhaft Kartoffelbovisten, vereinzelt mal ein Filzröhrling. Boleten sucht man vergeblich, nachdem die Sommersteinpilze des Juli vergangen sind. Sobald man stehen bleibt, weil man einen seltenen, einzelnen Pfifferling erspäht hat, vermöbeln einen die Mücken gnadenlos. Bevor man sich fertig zur Ernte gebückt hat, ist der einzige Pilz den Heerscharen von Nacktschnecken schon zum Opfer gefallen.




    Deshalb meine nicht ganz ernst gemeinte Vermutung: das feuchte Wetter lässt die Pilze nicht so schnell wachsen, wie unsere Konkurrenz, die Schnecken. Ich habe übrigens beobachtet, dass Mistkäfer sich über Trameten hergemacht haben. Seltsam.


    LG Michael

  • Hallo David,


    in welcher Gegend um Lörrach bist du unterwegs? Semmelstoppeln und Pfifferlinge finde ich zur Zeit immer noch reichlich, für diese war das Wetter wohl ideal - denn in den letzten 5-6 Jahren waren sie rar.

    Letzte Woche fand ich einige Rotkappen und Trompetenfiffis.

    Für Steinpilze war es bis jetzt wahrscheinlich zu nass und zu kalt......

    Gerne kannst du dich bei mir per PN melden.


    LG

    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Hallo zusammen,

    Also vielleicht mach ich auch grob was falsch, aber in meinem Fichtenwald (nördliches Baden-Württemberg) in dem es letztes Jahr massig Steinis und Flockis gab hatten wir dieses Jahr noch keine Röhrlingsschwemme, war eigentlich alle 1-2 Wochen da. Ich hoffe mal dass die dieses Jahr wie letztes Mitte bis Ende September kommt, aktuell gibts dort nur vereinzelze Perlpilze und Täublinge.

    Viele grüße

  • Das ist hier im Bereich Esslingen/Göppingen auch so. Hier findet man wenn überhaupt nur keine Pilze. Pfifferlinge gab es ein Korb voll, aber Nacktschecken haben den ganzen Nachwuchs niedergefressen.


    Steinpilze und alles andere aber auch Herbsttrompeten wuchsen all die Jahre die ich nun sammle perfekt und zuverlässig, dieses Jahr.. Nix. Die Wälder sind komplett Pilzleer. Selbst die Pilze die unter der Erde wachsen, haben sich sehr rar gemacht. Leider.


    Verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Entweder kommt die riesen schwemme im Herbst oder das Wetter war den Pilzen zu merkwürdig... Mal sehen.

    Hier ist jedenfalls genauso nix los.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten!:)

    Ja, vergangener Herbst und dieser Sommer waren wirklich sehr erfolgreich!

    Habe im Sommer Sommersteinis und Pfiffelinge ohne Ende gefunden, dazu viele Perlpilze und Täublinge, verschiedene Filzröhrlinge, Brätlinge usw.==roeessbar

    Mit Morcheln hatte ich im Frühling leider kein Glück, genauso wie es mit den Austern im Winter war:D

    Habe auch zum ersten Mal Maipilze gefunden und probiert und finde die einfach unglaublich lecker!


    Es scheint ja wirklich bei allen nix zu geben.

    Wirklich schade.?(

    Scheint ja bei den meisten auch seit diesen starken Regenfällen so zu sein…


    LG David

  • Hallo,


    momentan sieht es bei uns (Westerwald/Rheinland-Pfalz) nicht schlecht aus. Bis Mitte August war es sehr mager, nun sieht es mit Pfifferlingen und Semmelstoppel sehr gut aus.



    Vereinzelt Steinpilze und es kommen langsam Parasolpilze, die sonst eigentlich früher dran waren. Regen hatten wir in den letzten Wochen ausreichend, von dem Starkregen Mitte Juli wurden wir zum Glück verschont. Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, ging es bei uns mit den Steinpilzen meistens erst im September los. Mal abwarten ...


    Gruß

  • Hallo zusammen, bei uns im nördlichen baden-württemberg war das pilzjahr bisher sensationell gut. Es gab im Frühjahr sehr viele morcheln und maipilze. Dann ab Anfang Juli für die Jahreszeit relativ viele Steinpilze und hexenröhrlinge, und dann ab Ende Juli so viele Pfifferlinge und totentrompeten wie man sie ganz lange Zeit nicht mehr gesehen hat. Ihr habt halt jetzt eine Zeit erwischt, in der die Pilze mal eine Pause machen. Dass dieses Jahr noch massig röhrlinge kommen, glaube ich nicht, auch die pfiffischwemme ist bestimmt bald vorbei, aberdafür gibt es dann andere Arten die jetzt noch gar nicht da waren.

    FG

    Oehrling

    hallo Oehrling,

    ich wohne in Meckesheim, ca. 20 km südlich von Heidelberg-also auch im nördlichen Baden-Württemberg-und bei uns war es alles andere als sensationell gut. Hier im Kraichgau ist relativ wenig Regen gefallen, unser Wald ist seit meinen regelmäßigen Kontroll-Wanderungen, seit Juni wie leergefegt. Letzte Woche gab es Unmengen Brennende Rüblinge und Saitenstielige Knoblauchschwindlinge, so langsam erscheinen mal Grünblättrige Schwefelköpfe. Vorgestern hatte ich das erste Mal Pfifferlinge in meinem Hauswald gefunden. Die haben anscheinend wirklich ein gutes Jahr.