Gutes Pilzbuch zur schnellen Bestimmung gesucht

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.718 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wujekpiotr.

  • Moin Zusammen,


    ich gehe schon seit Kindestagen Pilze sammeln und habe so meine Pappenheimer die ich sicher bestimmen kann. Leider ist diese Pilzmenge die ich identifizieren kann sehr überschaubar. Ich habe mein Wissen als Kind von Papa, Onkeln, Tanten, etc. in Polen vermittelt bekommen. Da war es früher üblich nur einige wenige Arten zu sammeln, da es damals (und auch heute noch) in der Region um Danzig herum sehr viele und auch große Wälder gab und gibt und entsprechend auch sehr viele Pilze. Man hat dann die Pilze körbeweise aus dem Wald getragen und für den Winter eingelegt, gebraten, eingefroren, etc. und brauchte nicht das Wissen um hunderte genießbarer Arten.

    Entsprechend beschränkt sich mein Pilzwissen auf wenige geläufige Arten (Steinpilze, Maronen und einige ihrer Unterarten, Birkenpilz, Rotkappe, Butterpliz, Grünling, Goldröhrling, Parasol, Reizker, Krause Glucke, Flocki, Hexe, Pfifferling). Jedesmal wenn ich durch den Wald renne laufe ich an so vielen Pilzen vorbei wo ich mir denke "wäre schön wenn man die auch essen könnte!" Leider traue ich mich nicht die mitzunehmen da es mir an Grundwissen und Bestimmungshilfen fehlt.

    Entsprechend suche ich ein empfehlenswertes Pilzbuch in dem die in Deutschland geläufigen/häufig vorkommenden Arten beschrieben werden und in welchem Anhand von guten Fotos und beschriebenen Erkennungsmerkmalen eine Bestimmung schnell möglich ist. Auch ein Vergleich mit giftigen Doppelgeängern wäre gut.

    Mir geht es dabei nicht darum das dieses Buch für mich die neue Bibel wird und ich mich genau darauf verlasse was da drin steht. Eine Pilzbestimmung von für mich neuen Pilzen die ich dann zum ersten mal sammeln würde, würde ich immer in der ersten Zeit über einen Pilzsachverständigen hier im Raum Verden/Bremen machen lassen und natürlich auch hier bei euch im Forum nachfragen. Jedoch will ich mit dem Buch entweder vorab oder dann auch im Wald eine erste Bestimmungs- und Orientierungshilfe haben wollen um einfach für mich neue, essbare Arten schnell identifizieren zu können um diese dann zu Hause genauer zu untersuchen bzw. dem Pilzsachverständigen vorzulegen.

    Könnt ihr da ein gutes Buch empfehlen der die häufigsten Arten so beschreibt? Ich habe gelesen das es mehrere Tausend Arten in Deutschland gibt. Die alle will ich gar nicht wissen. die gängigsten sagen wir mal 250 Arten würden ja schon reichen. Gerade bei den Lamellenpilzen bin ich mir immer sehr unsicher und auch bei den Morcheln, Bovisten, und Pilzen die an Bäumen wachsen hab ich Null Erfahrungen. Ein Punkt der mich immer wieder ärgert. Ich sehe in den Wäldern hier südlich von Bremen of Panther-/Perlpilze. Nur traue ich mich nicht diese zu sammeln auf grund eben der Verwechslungsgefahr.


    Vielen dank schon mal.


    Gruß aus dem Norden

    Piotr

  • Hallo Piotr,


    Also ich habe gute Erfahrungen mit den Pilzführern von KOSMOS gemacht. Da sind wirklich viele Arten drin, aber trotzdem nicht alle. Und ich glaube die haben auch eine „abgespeckte“ Version für die Speisepilz-Sammler.

    Achja, und vom Grünling würde ich die Finger lassen. Der kann böse Krankheiten auslösen…

    Liebe Grüße,

    Corne

  • Moin!


    ich empfehle dir nur zwei Bücher


    Handbuch für pilzsammler von gminder

    Pilzberater für unterwegs von Björn wergen


    😬
    damit ist der Anfang schon mal abgesichert 👍


    Alex

  • Hallo und vielen Dank für die Infos. Die Bücher mahen auf den ersten Blick einen guten vernünftigen EIndruck.

    Das mit den Grünlingen ist mir bewusst das die mittlerweile als giftig deklariert sind. Da ich aber bereits als Kind bis vor einigen Jahren Unmengen davon gegessen habe und nie was hatte denke ich das die Pilze für mich unbedenklich sind. Hier in Deutschland finde ich bisher keine aber in Polen wen ich dort zu Besuch bin bei meiner Familie gibts die immer zu essen bzw. sammel ich die dort öfter. Nach den Warnungen der letzten Jahre esse ich die aber nicht mehr über mehrere Tage hintereinander und in allzu großen Portionen.


    LG

    Piotr

  • Das mit den Grünlingen ist mir bewusst das die mittlerweile als giftig deklariert sind. Da ich aber bereits als Kind bis vor einigen Jahren Unmengen davon gegessen habe und nie was hatte denke ich das die Pilze für mich unbedenklich sind.

    Hallo Piotr,

    das klingt für mich eher wie Russich Roulette und nicht nach einem sicheren Umgehen mit einem manchmal tödlichen Pilz, Gleiches gilt auch für den Kahlen Krempling.

    In Deutschland ist der Grünling übrigens nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt und darf nicht gesammelt werden,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Pjotr, die Bücher sind allesamt gut. Allerdings hast du die Namen durch die Leerzeile jeweils dem falschen Titel zugeordnet.
    Die Bücher haben jeweils einen anderen Fokus. Rita Lüder ermöglicht den Blick auf die Systematik, Kosmos enthält viele Arten. Gminder ist auch gut.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • So habe mich nun auf vier Bücher eingeschossen und will mir davon zwei kaufen.


    Zum einen möchte ich eins in den Wald mitnehmen um eine erste grobe Bestimmung zu machen und vor allem um zu wissen essbar oder nicht. Dazu schwanke ich zwischen:

    - Handbuch für Pilzsammler: 340 Arten Mitteleuropas sicher bestimmen Extra: Mit ausgewählten Rezepten zu den beliebtesten Speisepilzen von Andreas Gminder oder

    - Grundkurs Pilzbestimmung: Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene von Rita Lüder


    Dazu möchte ich mir dann noch die etwas umfangreichere Variante für zu Hause holen um dort etwas genauer in die Bestimmung (und Essbarkeit falls im ersten nicht eindeutig zugeordnet) zu gehen. Hier wären es dann:

    - Der große BLV Pilzführer: Der BLV-Klassiker – vollständig aktualisiert und noch benutzerfreundlicher (Natur) von Ewald Gerhardt oder

    - Der große Kosmos Pilzführer: Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern von Hans E. Laux


    Bei mir geht es vor allem darum gute Speisepilze zu kennen und zu finden. Ich will mich gar nicht so sehr mit dem gesamtthema Mykologie befassen. Ich will einfach neben den 20-30 Pilzen die ich sicher kenne und sammele neue entdecken die in der Küche verarbeitet werden können. Gerade bei den Lamellenpilzen ist mein Wissen hier stark begrenzt (Parasol, Pfifferling, Hallimasch, Reizker) und ich würde hier gerne neue essbare Arten kennenlernen.


    ich würde mich freuen wenn die unter euch die die vier Bücher kennen eine Empfehlung geben könnten welches der jweils beiden empfehlenswerter ist und warum.

    Danke


    Gruß

    Piotr

  • Hi Piotr,


    spannend im Zusammenhang mit Speisepilzen ist auch, wenn man "altes Wissen" hat, was inzwischen alles nicht mehr als verzehrbar gilt. Mir fällt da auf Anhieb der jetzt als giftig deklarierte Kahle Krempling und der als nur mit Vorsicht nutzbare Grünling ein, der z.T. auch als giftig eingestuft wird. Auch bei den gilbenden Champignons gibt es die Empfehlung zu nur sehr defensivem Gebrauch, wegen Schwermetallanreicherungen. Sich in dieser Hinsicht mit neuer Literatur zu befassen ist deshalb auf jeden Fall sinnvoll.


    LG Michael


    Edit: ich lese gerade, dass das hier im Thread schon thematisiert wurde.

  • Moin,


    habe mich nun für den Kosmos Pilzführer von Laux und Grundkurs Pilzbestimmung von Rita Lüder entschieden.

    Beim Kosmos Pilzführer im Vergleich zum BLV hab ich keine großen Unterschiede festgestellt. Die Bilder fand ich im Kosmos etwas besser. Ansonsten nehmen sich die Bücher auf den ersten Blick nicht viel.

    Beim Grundkurs von Lüder im Vergleich zum Handbuch von Gminder fand ich die Unterschiede schon größer. Gminder hat die Wäldertypen/Böden schöner und umfangreicher dargestellt und auch der Bestimmungsschlüssel ist etwas einfacher und übersichtlicher aufgebaut. Jedoch sind bei Lüder die Erläuterungen zu den Gattungen und dann auch zu den einzelnen Arten deutlich detailierter. Auch die Bilder und Zeichnungen sind umfangreicher. Der Bestimmungsschlüssel ist im Endeffekt genauso feingliedrig und führt einen bis zum eigentlichen Pilz, jedoch ist er im Aufbau etwas unübersichtlicher da fast im Fließtext geschrieben.

    Ich freu mich auf die Leseabende und das Bestimmen im Wald vor Ort.


    LG

    Piotr