weißer Ritterling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.875 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Mykophile,


    ich habe im Wald auf einem schmalen Streifen zwischen Teich und Wassergraben eine große Zahl weißer Pilze gefunden. Natürlich bin ich mit weißen Pilzen und gleichzeitig weißen Lamellen hoffnungslos überfordert. Aufgrund des Habitus war ich zunächst hin- und hergerissen, ob ich in Richtung Trichterlinge oder eher in Richtung Ritterlinge ermitteln soll. Ausgebuchtet angewachsenen Lamellen lassen mich jetzt klar zu den Ritterlingen tendieren. Aber da finde ich nichts, außer dem weißen Erdritterling (Tricholoma Albidum) der makroskopisch meinem Fund nahe kommt. Ich übersehe da sicherlich etwas Entscheidendes, denn der ist ja, nach dem was ich herausgefunden habe, eher selten. Außerdem stimmen da die Bäume nicht. Es fanden sich v.a. Buchen, anderes habe ich nicht mitgeschnitten. Sporenabwurf habe ich keinen gemacht, keinen Fruchtkörper mitgenommen.


    Der Stiel ist faserig gebrochen, auch der Hut fühlte sich weich und wenig widerstandsfähig an. Die Lamellen bei Reiben eher schmierig. Auffällig der deutlich mehlig-gurkige Geruch, wie beim Maipilz. Probiert habe ich mit dem bleiweißen Trichterling im Kopf nicht, mache ich aber sowieso sicherheitshalber nur bei Täublingen. Die Pilze wirkten irgendwie "verwässert", vielleicht wegen der hohen Niederschläge der letzten Tag. Ich hatte aber den Eindruck, das gehört eher zur Eigenart.


    Wenn jemand Ideen hat, gerne her damit.

    Vielen Dank und LG

    Michael




  • Hallo Phillip,


    danke für den Vorschlag. Ich habe den noch nicht gerochen, weiß aber auch nicht, wie der beschriebene "Lerchensporn" riechen soll. Den Geruch fand ich schon eindeutig "mehlig-gurkig", aber Nasen sind ja bekanntlich sehr unterschiedlich. Das beschriebene wässrige Hutfleisch würde natürlich sehr gut passen. Auch die Ökologie an Bächen würde passen. Die Pilze wuchsen allerdings zwar zahlreich, aber definitiv nicht büschelig.


    LG Michael

  • Hi.


    Der Hut scheint ja radialfaserig zu sein (zumindest auf dem ersten Bild), das kenne ich vom weißen Büschelrasling nicht und der wächst eben auch zumeist büschelig, deine scheinen ja eher gesellig zu sein. Von daher würde ich wohl auch bei den Ritterlingen suchen, habe aber zu wenig Ahnung von den weißen um da eine Art vorzuschlagen.


    LG,

    Schupfi

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
    93 Chibs - APR-Gebühr 2024 = 83 Chibs

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich sehe hier auch einen weißen Ritterling. Welcher das nun ist, kann ich schlecht sagen, denn die meisten riechen immer iwie streng nach Gas oder parfümiertem Bahnhofsklo, oder süßlich. Mit deutlichem Mehlgeruch ohne "unangenehme" Nebenkomponente, fällt mir spontan keiner ein.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi Stefan,



    Mit deutlichem Mehlgeruch ohne "unangenehme" Nebenkomponente, fällt mir spontan keiner ein.

    ich habe auf 123Pilze gefunden, dass Tricholoma Albidum mehlig riechen soll. Ich habe mit dem Geruch in der Nase recherchiert und nicht andersherum geschaut, ob der vermutete Pilz so riechen soll. Deshalb glaube ich meiner Nase da so hartnäckig.

    Hier Tricholoma albidum ! Die Weiße sehr seltene ! hat Pablo beschrieben, dass T. columbetta im Anschnitt mehlig riechen kann. Ich habe am Anschnitt gerochen.


    LG Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich hatte Tr. columbetta auch schon in der Hand. Im Anschnitt riecht der leicht mehlig, zumindest bei meinen bisherigen Funden. Unverletzt roch der nach gar nix.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Für einen der "Gasritterlinge" (album, lascivum, stiparophyllum, inamoenum) scheinen mir hier die Lamellen zu gedrängt zu sein. Also zu viele Lamellen, die den Stiel erreichen, das sind bei den "Riecholomas" weniger bzw. die Lamellen weiter entfernt stehend.

    Allerdings kann zumindest Tricholoma lascivum auch mal mehlartig riechen, wenn die fruchtkörper frisch, unverletzt und noch nicht in der Stinkephase sind.

    Eventuell gibt es aber auch noch eine weitere, unbeschriebene Art mit reinem Mehlgeruch (hatte sowas schon mehrfach in der Hand, sieht aus wie lascivum, riecht aber anders).


    Tricholoma columbetta wäre aber wegen den Lamellen und dem Habitus, sowie der Huthautstruktur hier schon die bessere Option. Was ich bisher von der Art in der Hand hatte, riecht zumindest im Anschnitt schon deutlich mehlartig. Man kann sich hier noch mal alle Stielbasen aufmerksam angucken, T. columbetta entwickelt dort gerne blaue Flecken, ähnlich wie einige der Röter.



    LG; Pablo.