Pareys Buch der Pilze empfehlenswert?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.236 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Hallo Zusammen,

    ich habe mir nun inzwischen eine ganz gute Pilzbibliothek zusammengekauft. Bei meinen Literaturrecherchen stoße ich immer wieder auf "Pareys Buch der Pilze", das wohl heißbegehrt und dessen Preise inzwischen astronomisch sind. Meine Frage dazu: Was ist das Besondere an diesem Buch, so dass es derart stark nachgefragt ist?

    VG
    GP

  • Hallo Großstadtpilz,


    ich bin selbst noch Neuling und besitze dieses Buch nicht. Das besondere an diesem Buch werden wohl die angeblich echt guten Aquarelle sein. Solche Aquarelle sind oft nützlicher als Fotos mMn.

    Aber der Preis ist mMn unverschämt und sollte auf keinen Fall bezahlt werden. So viel besser als der Kosmos Pilzführer oder den Führer von blv wird er bestimmt nicht sein.

    Wenn du jedoch ein Bestimmungsbuch mit Aquarellen besitzen willst, dann sind die neuen Bücher von Geoffrey Kibby zu empfehlen. Dieses ist jedoch in Englisch!

    3 von 4 Bänden sind schon raus und verglichen zu den oben genannten, ist es auch nicht günstig. Aber die sollten vollständiger und aktueller als der Parey sein. Angaben zur Essbarkeit macht er aber nicht. Ist eben nicht für Speisepilzsammler ausgelegt.


    Das nächste Mal, wenn ich so viel Geld übrig haben sollte, dann lege ich mir den ersten Band des Pilzkompendiums zu...:D


    LG

    Oliver

  • Hallo GP,

    weiß ich auch nicht. Für die Preise, die für einen Pareys mittlerweile aufgerufen werden, gibt es Besseres. Die Beschreibungen der einzelnen Arten sind sehr kurz, um nicht zu sagen, stark verkürzt, und bieten reichlich Spielraum für Fehlbestimmungen. Die Taxonomie (Einteilung der Pilze in Arten, Gattungen usw.) entstammt dem vergangenen Jahrtausend und ist nicht mehr wirklich aktuell. Für mich als älteren Herrn sind die Texte ohne Lesebrille nicht lesbar.

    Als gut empfinden wohl viele "Bilderblätterer", dass die Bilder gemalt und nicht fotografiert sind, vielleicht auch dass Mikromerkmale zumindest erwähnt werden und als "Bonbon" für Mikroskopiker am Rand der Beschreibung die jeweiligen Sporen in ihrer typischen Form abgebildet sind. Das Buch unterteilt auch konsequent größere und große Gattungen in Untergattungen und gibt Merkmale der gesamten Gattung samt Untergattungen an, was beim Bestimmen weiterhelfen kann. Bei Pilzen "ohne Hut und Stiel" ist der Pareys verblüffend schmalbrüstig aufgestellt, da bietet das vergleichbare Konkurrenzprodukt aus dem BLV-Verlag bedeutend mehr.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,


    der Parey war ein sehr beliebtes Pilzbuch, das mit dem Stand der 80er Jahre daherkommt. Mit Folgeauflagen wurden nur sehr geringe Neuerungen/Verbesserungen aufgenommen. Der Vorteil ist, dass es relativ viele Arten auf kleinem Platz vorhält und sich besonders dafür eignet, wenn man ein Buch auf die Pilzpirsch mitschleppen will. Meiner Meinung unerreicht ist bislang der enthaltene Bestimmungsschlüssel, der allein auf makroskopischen Merkmalen aufbaut und den ich nach wie vor bei meinen Kursen als Übungsschlüssel hernehme.

    Die mittlerweile aufgerufenen Preise sind m. E. indiskutabel, für 150 € sollte man sich das sicher nicht antun.

    Andres Gminder hat angekündigt, dass im nächsten Jahr ein ähnlich aufgebautes Werk im Kosmos-Verlag erscheinen soll.

    Ansonsten ist natürlich der schon erwähnte (mehrbändige) Kibby eine echte Alternative und zudem auf neuestem Stand, allerdings ohne Schlüssel.


    Beste Grüße

    Harald