Hallo zusammen, hallo Ditte,
was Risspilze angeht geht es hier gerade richtig zur Sache, man weiß gar nicht, welchen man zuerst bearbeiten soll. Viele sind mir zwar mittlerweile bekannt, aber immer wieder gibt es welche, da komme ich nicht weiter oder zumindest nicht zu einem halbwegs sicheren Ergebnis. Statistische Messungen hab ich noch nicht immer gemacht, v.a. nicht bei den Zystiden, aber wenn das relevant wird kann ich das jederzeit nachliefern.
Nr. 1. Diese sehr kleine, bis 2 cm Durchmesser und 2,5 cm Länge erreichende Inocybe fand ich auf einem Friedhof unter Linden zwischen Schotter. So rein makroskopisch und auch wegen der Sporen dachte ich erst an javorkae. Jedenfalls bis ich die Sporen gemessen habe, weil mit einer Durchschnittslänge von gerade mal 9,6 µm (8,5-10,5(11) x 5,5-6(6,5) µm) ist das schon arg klein für javorkae und dann fehlt auch noch der schwarze Rand an der Stielknolle im Schnitt, bisschen viel auf einmal. Ansonsten würde die ja ganz gut passen, schuppiger Hut, sehr klein, mind. bis zur Mitte bereifter Stiel (wobei teils schwer erkannbar, nach unten fand ich meist nur noch haarartige Elemente), Geruch spermatisch, sonst keine Auffälligkeiten bei Farbe oder Verfärbungen.
Sporen:
Pleuros:
Cheilos:
links 3x Pleuro, rechts 2x Cheilozystide:
Noch mehr Pleuros:
Kaulos relativ spärlich vorhanden:
Dann Nr. 2, eine glattsporige Art aus einem Mischwald, unter verschiedenen Weiden, Birke und Fichte. Bis ca. 4 cm Hutdurchmesser bei sehr alten Exemplaren.
Stiel nur oben mit Kaulozystiden, Geruch normal spermatisch, Sporen (8,3)8,5-9,5(10,5) x 4,7-5,5 µm. Vielleicht I. fuscidula, aber da scheinen mir die Zystiden zu wenig dick. Zystiden in KOH nicht verfärbend, ansonsten wenig auffälliges, was wahrscheinlich das Problem ist wieso ich auf nix sicheres komme.
Sporen:
Cheilos:
Pleuros:
Kaulos von ganz oben am Stiel:
Nr. 3 ist schließlich noch ein Einzelexemplar unter Linde und Hainbuche, 4 cm Hutdurchmesser, Geruch spermatisch, Stiel nur im oberen Drittel bereift, Kaulos dort aber sehr zahlreich. Dachte makroskopisch wiederum erst an fuscidula wegen des gestreifen Huts, aber die Sporen sind in den allermeisten Fällen über 10 µm lang: 9,5-11,5 (5)5,3-5,7(6) µm, was da ein bisschen groß wäre. Dafür sind die Zystiden breiter als bei der vorherigen Art. Vielleicht lässt sich was dazu sagen, Einzelexemplar sind sowieso immer so ne Sache.
Sporen:
Cheilos:
Pleuros:
Kaulos:
Danke im Voraus und viele Grüße,
Matthias