Stockschwämmchenzucht erfolgreich!

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 8.865 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nelkenschwindling.

  • Nee, Spaß! Gratulation zum Pilzzuchterfolg!

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • Hallo,

    ich will mal wieder ein bischen Buchführung machen. Soeben läuft bei mir die dritte und letzte Stockschwämmchenwelle im Garten. Habe gerade einen Teil geerntet. Ich will hier niemanden ärgern. Viele haben ja auch gar keine Möglichkeit, Pilze im Garten zu züchten. Ich will einfach Informationen zeigen, wie es funktionieren kann, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Vielleicht habe ich ja auch einfach Glück gehabt, dass es auf Anhieb so gut lief. Ich hatte hier im Forum, bevor ich die Zucht beschlossen hatte, keinen Beitrag über die erfolgreiche Zucht von Stockschwämmchen gefunden.

    Ich hatte übrigens die Körnerbrut hier bei Pilzmännchen GbR bestellt, nachdem ich mir versichern ließ, dass es sich dabei definitiv um echte Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) handelt. Ich erwähne das nur deshalb, weil ich verschiedentlich gelesen hatte, dass es im Internet Angebote für "Stockschwämmchen"-Brut gab, es sich dabei aber nicht um Kuehneromyces mutabilis handelte, sondern um "Chinesische Stockschwämmchen" (pholiota nameko). Die gibt es z.B. bei REWE immer noch im Glas zu kaufen (https://shop.rewe.de/p/rewe-be…schwaemmchen-170g/1278734). Die haben gelbe Stiele und kommen im Geschmack mit Kuehneromyces mutabilis nicht mit, jedenfalls meiner Meinung nach.

    Mein Dank gilt dem Erzeuger der Körnerbrut, die so gut funktioniert hat.

    Hier ein paar Bilder, die ich soeben gemacht habe:




    Viele Grüße, Holger

  • Wenn alles gut läuft, kann ich bald hoffentlich mit Bildern von Indoor-Stockschwämmchen nachziehen. Das Klonen über Flüssigbrut hat schon mal geklappt. Jetzt muss ich nur noch ein Paar Beutel sterilisieren und beimpfen.

  • Wow, Holger, was für ne Schau - richtig krass, wie viele das sind. Glückwunsch zur erfolgreichen Zucht!

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • Hallo Holger,

    und die anderen natürlich auch alle Hallo,

    hab mir das ganze hier nun schon einige mal durchgelesen und fands sehr interessant.

    Habe selber einen Baumstamm (Buche) am 2.Dezember 2022 mit Stockschwämmchen beimpft. Wollte die Kultur in meinem Gewölbekeller testen. Leider fand ich nirgends irgendwelche Erfahrungen. Daher blieb mir nur ausprobieren. Da das ganze in meinen Augen ziemlich gut funktioniert hat, hab ich mich entschieden mich hier an zu melden um mich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. wiess nun nur noch nicht ob ich da ein neues Thema dazu aufmachen soll oder nicht??

    Lieben Gruß schonmal und nochmal danke für eure Erfahrungen.

    Philip


    ...... werde gleich noch ein paar Bilder anhängen

  • Hallo Philip,

    habe gerade eben mal hier hereingeschaut und deinen Beitrag gesehen.

    Das freut mich ja außerordentlich, dass du mit der Zucht der Stockschwämmchen ebenfalls Erfolg hattest. Sieht alles sehr gut aus. Ich habe bisher keine weiteren Berichte hier im Forum gefunden über Erfolge mit den Stockschwämmchen. Was ziemlich verwunderlich ist, denn in älteren Pilzbüchern wurde berichtet, wie man es machen kann und dass es ziemlich einfach sein soll. Ich habe hier eine halbe Pilzbuch-Bibliothek und bin seit ca. 65 Jahren eifriger Pilzsammler.


    Ich habe schon mal so Anfang der 80er Jahre einen Versuch mit Stockschwämmchen gemacht. Damals hatte ich einen noch frischen Buchenstamm gefunden, den ich in ca. 4 oder 5 Abschnitte zersägt habe. Das Substrat habe ich in einem Laubwald aus einer abgestorbenen Birke herausgekratzt, an der zuvor regelmäßig Stockschwämmchen wuchsen. Es war ein angenehm duftenes helles weiches Material. Dann habe ich alles weiter so gemacht, wie es auf deinen Bildern zu sehen ist. Die Abschnitte gewässert, übereinander gestapelt, dazwischen jeweils das Substrat, ein Schälchen daneben mit etwas Wasser, ein Luftfeuchtemesser daneben und einen großen Foliensack über das Ganze drüber. Und alles in meiner Wohnung bei normalen Raumtemperaturen.

    Ich habe die Klötze dann in meinem weit entfernt befindlichen Garten zu etwa 2/3 oder 3/4 eingegraben.

    Es hat prinzipiell geklappt, aber nicht sehr gut, nicht vergleichbar mit jetzt, was ich darauf zurückführe, dass ein großer Laubbaum verhindert hat, dass unten genug Regen ankam und ich wegen der Entfernung mit dem Fahrrad nicht genügend wässern konnte.


    Ich hatte mir vorgenommen, hier meinen Bericht immer weiterzuführen, habe das aber jetzt etwas zurückgenommen. In diesem Jahr hat es bei mir schon 2 Ernten gegeben. Im Unterschied zum Anfang der ganzen Sache kommen die Pilzkörper nicht mehr an allen Stämmen zugleich, sondern wenigstens teilweise zeitlich verteilt, was weniger Aufregung bei der Ernte Verursacht.


    Weiterhin viel Erfolg, Holger

  • Hey Holger,

    Vielen Dank für die Antwort.

    Ja war auch eigentlich etwas verwundert dass ich nirgends was zu dem Thema Stockschwämmchen selber züchten, und noch dazu „indoor“ bzw im Keller gefunden habe.

    Bin seit ca 3 Jahren mit mehrheitlich Fertigkulturen am pilze anbauen. Möchte auf lange sicht noch mehr selber machen sprich Substrat, Myzel usw. Zzt fehlt nur etwas die Zeit. Jedoch hat mir der Erfolg mit den Stockschwämmchen deutlich an Motivation gegeben.

    Hatte meine durchwachsenen Blöcke auch kurzzeitig bei uns im Wäldchen eingegraben. Hatte aber zweifel, da der Waldboden im letzten Sommer sehr trocken war. Und nachdem sich die ersten Köpfchen zeigten an den Stämmen und diese von irgendwelchem Geziefer angefressen wurden, habe ich sie doch alle bei mir im Keller in Erde gesetzt..

    Und das war wohl kein kompletter Fehler.

    Ich hätte da noch ein paar Fragen an dich als Profi.. 😋

    1. Brauchen die Stockschwämmchen unbedingt Licht?? Bzw wieviel??

    2. wann erntest du deine Stockschwämmchen?

    Achtest du nur auf die Hutform oder mehr auf die Farbe??

    3. erntest du immer alle auf einmal oder nur die größten/reifen??

    4. meinst ich muss die nächste fruchtung irgendwie einleiten?? Temperatur wird bis zum Sommer auf max 17 grad im Keller steigen. Luftfeuchtigkeit bleibt normal bei ca 90%. Oder würdest einfach feucht halten und abwarten??


    Vielleicht hast du mir ja die eine oder andere Antwort oder Erfahrung.

    Gruß Philip

  • Die meisten Züchter züchten auf Mischsubstrat, also auf Spänen bzw. Stroh und Zuschlagsstoffen. Auf diesem Medium sind Stockschwämmchen eher was für Fortgeschrittene, sie brauchen eine lange Reifephase vor der Fruchtung, die Fruchtung selbst hakt auch manchmal und es gibt noch viele Unbekannte in der Zucht. D.h. die sind eher unatraktiv für den "Durchschnittszüchter". Wenn man allerdings einen Garten, Holz und Zeit hat, dann sieht das anders aus.


    Ich hab übrigens gerade einen Block den ich seit fast nem halben Jahr habe reifen lassen, den werde ich die Tage in die Fruchtung schicken. Wäre mein erstes mal wildes Stockschwämmchen. Hatte ich selbst gefunden und geklont.

  • Ahhh okay.. das erklärt einiges.

    Was heisst bei dir „in die Fruchtung schicken“??

    In Erde vergraben oder was änderst du noch im vergleich zur durchwachs Phase??

    Das bezieht sich auf Indoor Zucht. Draußen ist das alles kein Thema, das regelt das Wetter/die Natuir selber. Drinnen musst das halt irgendwie simulieren. Austern bekommen z.B. einen Kälteschock im Kühlschrank für ein paar Tage, andere wiederum fruchten automatisch wenn genügend Sauerstoff ans Mycel kommt und manche brauchen Verletzungen an der Myceloberschicht. Und da hakt das Wissen bei den Stockschwämmchen etwas, was genau die optimalen Fruchtungsreize sind.

  • Hallo Philip,

    du hast Glück, dass ich gerade noch mal hier hereinschaue. Das mach ich nicht so oft, schon gar nicht, wenn nicht viel mit Pilzen los ist.

    Du irrst, wenn du sagst, ich sei ein Profi. Natürlich habe ich mich ab und zu mit den theoretischen Grundlagen ein wenig beschäftigt, habe mir auch schon mal ein inzwischen äußerst selten benutztes Mikroskop angeschafft, damit auch die braunen Sporen der Stockschwämmchen gesehen, allerdings nur ziemlich klein. Ich gehe gerne in den Wald und interessiere mich hauptsächlich für die Speisepilze, wobei sich der mich interessierende Umfang auf meiner Liste im Laufe der Zeit immer kleiner wurde, denn ich nehme nur noch, was mir besonders schmeckt. Und da sind die Stockschwämmchen ziemlich weit oben.

    Zu deinen Fragen:

    Frage 1: Brauchen die Stockschwämmchen Licht? Das kann ich nicht sagen. Meine Fundstellen waren eigentlich immer schattig, aber nie dunkel. Gefragt habe ich mich das auch schon mal, nachdem ich die Stämme anfangs im Keller überwintert hatte.

    Frage 2: Wann ernte ich die Stockschwämmchen? Das läßt sich nur sehr schwer sagen. es geht ein bißchen nach Gefühl, je nachdem wie viele gleichzeitig da sind, wie viel Zeit ich habe, wie viele Schnecken gerade ihr Unwesen treiben usw. Nach der Farbe allein kann man schlecht gehen, weil sie sehr von der Feuchtigkeit abhängt. Bei großer Feuchtigkeit ernte ich sie evtl. früher als normal. Ich habe auch festgestellt, dass man schlecht einzelne Pilze, die schon ein bisschen größer sind, ernten kann, weil sich das ungünstig auf die nebenstehenden Pilze auswirkt, die dann nicht mehr so richtig wachsen wollen, so dass man dann gleich alle nehmen sollte.

    Frage 3: Mal so, mal so, siehe Frage 2.

    Frage 4: Ich weiß nicht, wie du da etwas einleiten willst. Ich gehe davon aus, dass bei mir alles so ablaufen sollte wie in der freien Wildbahn. Nur bei großer Trockenheit und Hitze helfe ich ab und zu ein klein wenig mit Feuchtigkeit nach.

    Manchmal geht es sehr zeitig im Frühjahr los und dann kommt noch mal Frost (war dieses Jahr so der Fall), dann decke ich meine "Beete" ein wenig ab. Dasselbe, wenn es im Spätherbst noch mal losgeht (das war im vergangenen Jahr Anfang November der Fall).


    Gruß - Holger

  • Hallo miteinander,

    Habe nun letzte Woche auch noch den letzten Abschnitt meines durchwachsenen Stammes aus unserem Wäldchen nach Hause in den Keller verpflanzt, da sich an dem im Waldboden garnichts regte.. bin nun mal gespannt was er im Keller macht.. könnte aber meinen schon kleine Köpfchen zu sehen.. 🤔😋👍

    Werde mich melden wenns eindeutiger wird.

    Grüße aus BaWü

  • Hallo miteinander,

    Habe nun letzte Woche auch noch den letzten Abschnitt meines durchwachsenen Stammes aus unserem Wäldchen nach Hause in den Keller verpflanzt, da sich an dem im Waldboden garnichts regte.. bin nun mal gespannt was er im Keller macht.. könnte aber meinen schon kleine Köpfchen zu sehen.. 🤔😋👍

    Werde mich melden wenns eindeutiger wird.

    Grüße aus BaWü

    Wenn du möchstest das der erfolgreich fruchtet, musst du die Luftfeuchtigkeit in den Griff kriegen! Gerade die jugnen Pilze brauchen sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sonst sterben die schnell ab.

  • Hallo miteinander.

    Nach einer Pause zeigen meine Stockschwämmchen im Keller wieder leben.. 🤗

    Habe ihnen nun wieder eine Lichquelle installiert, da sie dass wohl brauchen.

    Bis jetzt kommen auf einem der vier Stämme Pilze. Bei den anderen sieht es aber auch schon nach kleinen Pilzen aus. Bin gespannt.

  • Hallo PhilSa,

    herzlichen Glückwunsch, das sieht ja gut aus. Zufällig bin ich mal wieder hier vorbei gekommen, habe mich wochenlang nicht mit Pilzen beschäftigt, da es so trocken war. Ich hatte dieses Jahr schon 3 Schübe bei der Stockschwämmchenzucht. Aber ich konnte mich nicht so sehr daran erfreuen wie die Jahre zuvor. Der erste Schwung im zeitigen Frühjahr hate noch mal Frost abbekommen und war deshalb nicht sehr ergiebig. Die nächsten zwei Schübe wurden duch den vielen Regen von fetten Nacktschnecken zum großen Teil vernichtet. Es war ziemlich ekelig. Ich habe alle paar Stunden ausgeräumt, aber bin nicht dagegen angekommen, so dass ich es schließlich aufgegeben habe.

    Nachdem es gestern hier zum ersten mal wieder geregnet hatte (14 mm), habe ich heute mal einen Blick riskiert und da kommen schon wieder winzige Pilzköpfchen, aber einige davon sind auch schon wieder angefressen.