Fund von Schleimpilz-Nestern

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.442 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Hallo,


    bei meiner Flechtenrunde heute habe ich eine, wie ich finde, überaus malerisches Arrangement an einen alten Apfelbaum entdeckt. :gbravo:

    Frisch gebildete, in der Sonne feucht und orange glänzende Fruktifikationen hängen über bläulich-grüner Punctelia jeckeri und Moos. Nett!


    Bild 1


    Bild 2


    Ein paar Zentimeter höher befinden sich einige etwas ältere, trockenere Sporangien:

    Bild 3a


    Wobei diese Sporangien flaschenkürbis-förmig wirken:

    Bild 3b


    Und auf der anderen Seite des gleichen Stamms finden sich reife, blau-graue Sporangien in über 2,5m Höhe.

    Leider habe ich erst zuhause gemerkt, dass unter diesem Blickwinkel schräg von unten keine Stiele sichtbar sind. :gneutral:

    Bild 4a


    Aber ein Teil Sporangien sind aufgebrochen und gibt den Blick auf das Capillitium frei.

    Bild 4b


    Bild 4c


    Auf dem Rückweg von meinem Spaziergang habe ich die Orangen nochmal kontrolliert.

    Sie haben sich in der kurzen Zeit (etwa 100 Minuten) sichtbar weiterentwickelt oder sind zumindest deutlich getrocknet.


    Die Fruktifikationen aber sind, wie ich denke, noch zu feucht, haben sich aber, wie ich finde, im Aussehen denen im Moss darüber angeglichen.

    Bild 5


    Das Grüppchen im Moos darüber scheint unverändert zu sein

    Bild 6


    Kann es sein, dass die Fruktifikationen (orange und grau) vom gleichen Myxo stammen und nur unterschiedlich alt sind?

    Könnte es sich bei den reifen Grauen um Badhamia handeln?


    Ich muss morgen wohl nochmal hin und die dann trockeneren, orangenen Fruktifikationen kontrollieren!


    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    interessanter Fund!

    Ja, ich denke dass die orangenen und die reifen Fruchtkörper von der gleichen Art sein könnten.

    Bei den reifen sieht man eindeutig, dass das eine Badhamia ist. Welche Art ist leider nur mikroskopisch abklärbar.

    Falls Du es genauer wissen willst, kannst Du mir auch von den reifen Fruchtkörpern was schicken. Dann melde Dich.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    vielen Dank für deine sehr geschätzte Meinung!


    Ich werde morgen nochmal vorbei gehen und mir die weitere Entwicklung ansehen. Vielleicht ergeben sich neue Erkenntnisse.


    Spannend!


    LG Martin


    Vielen Dank auch für dein Angebot, aber so genau muss ich das (vorerst) gar nicht wissen.

  • Hallo,


    auf der Nordseite des Astes konnte ich einen günstigeren Aufnahmewinkel wählen, unter dem man den gelblichen Hypothallus und die gelben Stiele erkennen kann.

    Deshalb könnte ich mir gut vorstellen, hier B.utricularis zu sehen:

    Bild 4d


    Die Ansammlungen aus der Südseite des Astes, die gestern noch unreif und orange waren, wirken ähnlich hinsichtlich der gelblichen Stiele, der hängenden Ausrichtung;

    auch die Farbe der Peridie passt - nur die Sporocarpien wirken runzelig.

    (Die teilweise dunklere Färbung erkläre ich mir damit, dass ich gestern noch während der Reifungsphase beim Aufnehmen der kleineren Gruppe im Moos oberhalb (Bilder 1abc) zu unvorsichtig war und die Oberfläche mit dem Handrücken berührt habe.)

    Bild 1c

    Bild 3c

    Könnte es sich hier trotz der runzeligen Fruktifikationen ebenfalls um Badhamia utricularis handeln?

    Vielleicht hängt diese Ausformung mit der höheren Temperatur während der Reife auf dieser Astseite zusammen?


    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    das sieht schon sehr ähnlich nach Badhamia utricularis aus. Diese Art hat nicht immer die langen Stielchen, wie sie oft abgebildet werden. Das Vorkommen auf dem Moos ist auch nicht so typisch für die Art.

    Es gibt allerdings auch andere Badhamia-Arten die einen Stiel haben, aber der ist meist nicht solang wie auf Deinen Fotos. Deshalb denke ich, dass Du Deinen Fund unter Badhamia utricularis ablegen kannst.


    LG Ulla