Röhrling im Garten gefunden. Welcher ist das??

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.996 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sauerländer.

  • Hallo Pilzprofis,

    ich brauche bitte mal Eure Meinung/ Wissen :)


    Folgend aufgeführte Röhrlinge ploppen gerade in meinem Garten (Rand-Berlin) auf. Und obwohl ich seit meiner Kindheit Pilzsammlerin bin… habe ich so einen noch nie gesehen.


    - die Kappe ist samten, trocken wie bei einer Marone, aber rötlicher

    - der „Schwamm“ ist gelblich

    - Stamm erinnert an Marone

    - kurzzeitig bläuliche Färbung bei „Verletzung“ (verschwindet nach ein paar Minuten wieder)

    Irgendein Hexenröhrling? Aber auch da hatte ich keine genaue Passung gefunden…


    Ich freue mich auf Eure Meinungen/ Euer Wissen und sage schon mal „danke schön“ :)

  • Hi und willkommen im Forum.


    Das ist meiner Meinung nach der Bubalinus-Röhrling (Hortiboletus bubalinus). Bissl blass geraten ist er außen am Stiel und ungewöhnlich madenfrei, aber ich würde meinen der passt trotzdem am besten.


    LG,

    Schupi

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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    aus meiner Sicht ist das ein Hortiboletus - Gartenröhrling und würde hier am ehesten H. bubalinus sehen. Ein Filzröhrling im weiteren Sinn ist das in jedem Fall.


    Ach so, fast vergessen: (welcome)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi.


    Der Eichenfilzröhrling gefällt mir hier nicht so, da meine Exemplare sowohl im Fleisch als auch an den Poren immer deutlich schwächer blauen. Die karottenroten Punkte sind auch nicht zu sehen, auch wenn ich die nicht in jeder Kollektion habe. Generell ist das aber hier bei mir der häufigste Röhrling und der schaut im Schnitt bei mir +- so aus:



    Im Vergleich dazu H. bubalinus, der auch oft diesen ausblassenden Hutrand hat wie hier im Eingangspost zu sehen. Die rötliche Zone meine ich oben auch zu erkennen, auch wenn die nicht immer so ausgeprägt ist:



    So aus Interesse, gibt's überhaupt mikroskopische Merkmale die zu trennen? Ich habe das immer rein makroskopisch gemacht bisher, da ich dachte, dass die sich im Mikro nix nehmen.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    doch die Sporenlänge ist bei riefen Sporen von H. bubalinus größer.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Hallo


    Bin bei Hortiboletus engelii , hab schon ähnliche mit so komische Stiel - Farbe Struktur gefunden


    Gefragte Pilz


    -


    Mein Fund zu Vergleichen in etwas ältere Stadium als gefragte Pilz


    -


    -


    LG

  • Hi.


    Danke Stefan.


    beli 1

    Hast du ein Schnittbild von deinen Mumien? ;) Und bei deinen sieht man auch gut dass die gequetschten Röhren kaum blauen im Gegensatz zu den Exemplaren hier im Post. Von daher würde ich bei deinen schon H. engelii vermuten (ohne Schnittbild halt...) aber eben nicht bei denen im Ausgangspost.



    LG.

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  • Hallo Stefan,

    das ist schon richtig, nur gross sind die Unterschiede nicht und lässt jeder den Pilz aussporen? Ich denke viele werden ein Stück Röhren quetschen und dort ihr Glück proboeren,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hi beli. Zugegebenermaßen würde ich den in dem Zustand wohl gar nicht mehr bestimmen und auch nicht mehr viel aufs Verfärbungsverhalten geben. So würde ich höchstens sagen, dass deiner was anderes ist mMn.


    Was die Sporengrößen angeht, weist Pablo hier im Forum ja immer drauf hin, dass das auch in die Irre führen kann, gerade wenn die Größenbereiche überlappen. Ich denke als zusätzliches Merkmal bei wackeligen Kollektionen kann man das aber sicher mal mit angucken wenn man eben auch einen Abwurf macht.


    Ich habe jetzt die Maße gefunden auf die Schnelle, dort wird H. engelii wiederum mit längeren Sporen angegeben? Ist aber trotzdem arg eng beieinander. Man findet aber auch diverse andere Werte online...

    H. bubalinus: 11,5-12x4,5-5 Qav=2,4

    H. engelii: 12-13,5x5-5,5 Qav=2,4


    LG.

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  • Hallo Ihr Lieben,

    vorab: Wow! Tausend Dank für die vielen Antworten und das herzliche Willkommen heißen!! :Kuschel:


    Bei den Vorschlägen sehe ich auch ganz viel Ähnlichkeit. Nur haben „meine“ diesen Rotstich im Stiel so gar nicht… da kommt die „Mumie“ schon gut nah ran. Aber vielleicht auch immer unterschiedlich stark ausgeprägt…?

    An der Stelle wo ich die Pilze gefunden haben, bilden sich nun einige Kolonien… also gut weitere Beobachtungsmöglichkeit, wenn’s interessiert…


    Sind sich eigentlich alle einig, dass es was „Essbares“ ist? Mal unabhängig von der Qualität als Speisepilz…
    und keine Angst: ich werde aufgrund einer „Ferndiagnose“ nicht reinbeißen ;)


    Lg Terra

  • An der Stelle wo ich die Pilze gefunden haben, bilden sich nun einige Kolonien… also gut weitere Beobachtungsmöglichkeit, wenn’s interessiert…

    Hallo Terra,

    natürlich ist es interessant zu sehen was da weiter wächst.

    Sind sich eigentlich alle einig, dass es was „Essbares“ ist? Mal unabhängig von der Qualität als Speisepilz…
    und keine Angst: ich werde aufgrund einer „Ferndiagnose“ nicht reinbeißen ;)

    Es ist einfach schön zu sehen das man sich heutzutage anhand von Fotos traut Filzröhrlinge näher zu benamen, früher hätte sowas als komischer Rotfussröhrling abgelegt.

    Unbestimmte Röhrlinge haben im Kochtopf nichts zu suchen,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Schupfnudel

    Hi beli. Zugegebenermaßen würde ich den in dem Zustand wohl gar nicht mehr bestimmen und auch nicht mehr viel aufs Verfärbungsverhalten geben. So würde ich höchstens sagen, dass deiner was anderes ist mMn.


    LG.

    wenn ich hab richtig verstanden du meinst das mein oben gezeigte Pilz "Mumie" kein H. engelii ist , oder ?


    LG

  • Hi beli,

    wenn ich hab richtig verstanden du meinst das mein oben gezeigte Pilz "Mumie" kein H. engelii ist , oder ?

    doch, das kann schon H. engelii sein. Er ist mir aber zu alt um das sicher sagen zu können. :)

    Und du krauchst ja auch manchmal in Kroatien und Co. durchs Gestrüpp - da gibt's sicher auch wieder Pilze, die ich nicht kenne. Ich bin da einfach vorsichtig. :)


    Beim ersten würde es mich halt wundern, wenn das H. engelii wäre, da ich den so nicht kenne. Aber wir haben ja noch den ein oder anderen Filzröhrlings-Joker im Forum - schauen wir mal ob sie noch eine Einschätzung abgeben. Das Maß der Dinge bin ich da ja sicher nicht - nur interessierter Filzröhrlings-Fan. :giggle:


    LG.

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  • Hallo Terra,

    grundsätzlich ist die Reihenfolge so, dass man erst klärt, welcher Art der Pilz angehört, und danach eine Einschätzung zur Essbarkeit abgibt. Bei als solchen erkannten Gartenröhrlingen (Hortiboletus) darf man ebenfalls grundsätzlich davon abweichen, da hierzulande bisher keine giftigen Gartenröhrlinge bekannt sind. Hier im Forum sollte allerdings niemand eine Einschätzung der Essbarkeit konkreter Pilze abgeben, da niemand außer dir wissen kann, wie frisch der Pilz noch ist.

    Ziemlich einig sind sich die Leutchen zumindest, dass es Gartenröhrlinge (Hortiboleten) sind. Nun wäre es ein leichtes, sich ein Pilzbuch zu schnappen und den Speisewert von Hortiboleten bzw. Filzröhrlingen im Allgemeinen nachzuschlagen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • "Der Bubalinus, das unbekannte Wesen"?


    Über dessen Eigenheiten wurde ja schon jüngst einiges geschreiben. Und da ich dieses Jahr immer mal wieder Exemplare fand, bei denen ich gerätselt habe, ob er es sein könnte, habe ich mal nach Vergleichen gesucht und bin auf diesen Artikel gestoßen, der verschiedene Bubalinus-Kollektionen in Italien zu einer Art Artbeschreibung zusammenführt:


    (PDF) Additional data and iconography concerning Xerocomus bubalinus from Central and Northern Italy


    Um den Zusammenhang mit den hier vorgestellten zu ziehen: Aufmerksam wurde ich durch die Formulierung im Ausgangsbeitrag, dass er nur kurz blaute. Das ist genau der Fall gewesen bei einigen Exemplaren, die ich fand, die von der Stielfärbung sehr genau zu den Abbildungen in diesem Beitrag aus Italien passten, nur wirklich kurz, wenige Minuten blauten, das vor allem über den Röhren, kaum bis gar nicht orange bzw. Karottenpünktchen an der Stielbasis zeigten und im Stiel deutlich eher pinke Töne und weder das kräftige, dunkle Rot des 'gemeinen' Rotfußes noch das eher düstere Moment des 'falschen' zeigten. Letzteres fehlt allerdings denen hier im Ausgangsbeitrag doch arg. Vielleicht ist's 'das Alter': "stipe surface almost entirely reddish-pink, at least till maturity" (Quelle s.o.)



    Im Unterschied zu meinen Funden dieses Aussehens haben solche mit eher ausgeprägten 'Karottenzonen' eher gar nicht geblaut.


    Aber vielleicht ist das ja auch viel zu einfach und soooo leicht wollen die uns das gar nicht machen. (siehe auch diesen Beitrag von Schupfnudel: Filzröhrlinge... ... oder auch der Beitrag von Pablo (Beorn) in einem anderen Forum: Röhrling im Park- Steinpilz? Blau im Anschnitt? Neue Bilder - Pilzbestimmung - 123Pilzforum )