Macrolepiota spec.

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dragmri.

  • Hallo Macrolepiota-KennerInnen,


    heute fand ich lichten Eichen-/Hainbuchenwald einige Riesen- und Safranschirmlinge, die ich relativ klar zuordnen konnte.

    Doch beim nachfolgend abgebildeteten Pilz bin ich mir aufgrund seiner Merkmale sehr unsicher. Könnte es Macrolepiota mastoida oder M. fuliginosa sein?


    Ein paar Merkmale, die nicht auf den Bildern zu sehen sind:

    Der Doppelring ist fest und nicht verschiebbar (vielleicht auch nur aufgrund der Trockenheit fest angeklebt)

    Geruch nicht nach Parasol, fast gänzlich geruchsneutral

    Keine Verfärbung der Stielbasis (Chlorophyllum kann es nicht sein). Der Stiel ist nach einigen Stunden etwas nachgedunkelt
    Größe des Pilz 14cm hoch, Hutdurchmesser 10 cm


    Stielnatterung ist undeutlich erkennbar, ev. unterblieb aber aufgrund der Trockenheit die Streckung des Stieles

    Auffällig sind Reste eines weissen Gesamtvelums am Hutdach. Habe ich so noch nie beobachtet.


    Das letzte Foto zeigt drei weitere deutlich kleinere Pilze, die ich an einer anderen Stelle fand, die aber sonst aber im wesentlichen die selben Merkmals zeigten.




    Danke für eure Fachmeinungen zu diesem Pilz!


    Schöne Grüße!

    Christian

  • Hallo Wolfgang,


    morgen werde ich den Pilz mikroskopieren und dann wieder berichten.

    Leucoagaricus nympharum hatte ich gar nicht auf dem Schirm, da ich diesen Pilz nur aus dem Fichtenwald und viel kleiner kenne. Allerdings war in der Nähe des Fundortes der abgebildeten Pilze bei Eichen und Hainbuchen auch eine (völlig standortfremde) Jungpflanzung mit Lärchen und Douglasien, sodass somit auch L. nympharum in Frage kommt. Danke jedenfalls für den Tipp.


    Schöne Grüße!

    Christian

  • Hallo Wolfgang,


    nun gibt es auch Mikrobilder.


    Ich habe mir nochmals die Schlüssel in Funga Nordica, Gröger und im Tintlingsartikel von Gernot Friebes durchgesehen. Leucoagaricus nympharum müsste sparrig abstehende Schuppen haben und ist denke ich aus dem Rennen. Die Sporen passen zu Macrolepiota. Am ehesten stimmen die Merkmale noch mit Macrolepiota fuliginosa überein. Insgesamt bleibt es aber nur eine Vermutung. Die Datenlage zur Unterscheidung der Arten rund um M. fulgininosa erscheint insgesamt relativ uneindeutig zu sein.......


    Sporen



    Huthaut


    LG Christian

  • Hallo Christian,

    fuliginosa wurde in der Vergangenheit unterschiedlich interpretiert. Vellinga hat eine Zeitlang den Pilz so bezeichnet, der heute rhodosperma heißt.


    Inzwischen wurde fuliginosa neu typisiert und bezeichnet eine graue Form von procera aus Süditalien.


    Daher ist dieser Name nur in Verbindung mit dem verwenden Schlüssel sinnvoll.


    Da Dein Fund offensichtlich in keine Schublade passt (auch nicht rhodosperma), bleibt nur sequenzieren oder namenlos wegwerfen.

    Gruß,

    Wolfgang

  • Hi.


    Beitragen kann ich hier auch nix, obwohl ich die Riesenschirmlinge eigentlich ganz gerne angucke. Aber da hast du schon ein sonderbares Teil gefunden. Ich wüsste den auch nicht sinnvoll einzuordnen. Falls du da nochmal hinkommst und weitere Fruchtkörper findest, würde ich mich über ein Update freuen. Alternativ, wie Wolfgang schreibt, wäre eine Sequenz auch interessant.


    M. fuliginosa würe ich da jedenfalls, unabhängig von welcher Artauffassung, auch nicht sehen.


    LG.

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  • Liebe Alle,

    ist schon ein Weilchen her, aber jetzt ist der Beleg endlich sequenziert. Es kommt dabei eindeutig Macrolepiota fuliginosa ss. Vellinga heraus, also die momentan M. rhodosperma benannte Art.

    LG

    Irmgard