Pilz um Keller. Was ist vor einer Kellersanierung zu tun?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.108 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo liebes Forum,


    ich wende mich mit einem für mich gänzlich neuem Thema an euch. Bis auf die Zucht von Kräutersaitling aus vorgefertigten Paketen habe ich nichts mit Pilzen am Hut. Jetzt habe ich ein Haus gekauft, Ziegelmauerwerk von 1905, hoher Grundwasserstand, Sperrbahn auf 150cm Höhe im Keller, darunter Wände feucht bis nass, vor dem Haus steht ein Laubbaum (lindenblättrige Birke?). Nachdem wir im Keller auf Anraten unseres Architekten für Durchzug gesorgt haben, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen, haben sich in einem Kellerraum diese Pilze gebildet und auf diesen Pilzkörpern weißer Schimmel (?).


    Wie ich im Forum schon lesen konnte, könnte es sich um einen Filzröhrling handeln. Sehe ich das richtig?


    Wir wollen den Keller wieder herrichten und das Mauerwerk von innen Sanieren, also alten losen Putz (und die davor angebrachten Gipskartonplatten und Latten) entfernen und mit Sanierputz neu verputzen. Neben der Frage, welche Pilzart das ist, welche Maßnahmen muss ich eurer Ansicht nach treffen, wenn ich auf der teuer sanierten Wand nachher keine Pilze mehr haben möchte? In Fachwerksforen hört man von Abflammen oder mit Essig behandeln. Wie muss ich mit den Pilzsporen umgehen?


    Danke für eure Zeit!


    Pikaf

  • Hallo Pikaf,

    Kein Bild ? Dann kann man wohl auch nichts dazu sagen.

    Gruß

    Norbert

    EDIT : Jezt Bilder da - von verschimmelten Pilzresten.

    Der Pilz ist so nicht bestimmbar , die Schimmelsporen sind allerdings problematischer als die Sporen des Pilzes.

    Da wird wohl das Myzel von aussen durch die Wand gewandert sein , kommt vor.

    Lösung kenne ich nicht , ausser von aussen isolieren und trockenlegen.

    Massnehmen von innen sind eher Kosmetik.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja das sieht sehr nach einem verschimmelten Filzröhrling aus. Das wichtigste an der Stelle ist, dass das Mauerwerk dauerhaft trocken gehalten wird. So hat kein Pilz mehr eine Chance zu wachsen.


    Essig ist übrigens Kontrainduziert, da die Säure Schimmel begünstigt. Der Filzröhrling ist unkritisch für das Mauerwerk; ist allerdings ein Indikator für weitere Feuchteschäden oder feuchte Stellen im Mauerwerk. Aus diesem Grund wäre es wichtig, wenn überhaupt, mit irgendwelchen Kalkwandfarben etc. die Wände zu streichen. Ansonsten kann ich nur dazu raten einen Baugutachter zu kontaktieren. Der kennt sich mit solchen Fällen aus und weiß, was zu tun ist.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Norbert, hallo Climbingfreak,


    danke für eure Antworten!

    Ich bin mir nicht sicher ob eine Absperrung von außen etwas bringt, da das Mauerwerk im gewachsenen Boden steht. Eine Horizontalsperre existiert, allerdings sehr hoch angebracht (das Haus hat Hochparterre, wegen der Nähe zum nächsten Gewässer) und vor dem Haus liegt die Gasleitung vom Versorger...


    Die Sanierung von Innen soll das Mauerwerk festigen, da die Fugen sehr porös sind und sich leicht entfernen lassen, und helfen die mauerwerksschädlichen Salze aufzunehmen. Auch sollen mechanische Belüfter eingesetzt werden, die den Keller selbstständig belüften.


    Wenn Essig keine gute Lösung wäre, wie steht es mit dem Abflammen? Sinnvoll oder sinnlos?

    Dann eher die Stellen mit Schimmelentferner behandeln?


    Manch einer wird sicher vorschlagen, die erscheinenden Pilze einfach zu essen, aber kann man in so einer Lage überhaupt ernten, wenn auch Schimmelsporen im Keller sind?

  • Servus,


    Pilze wachsen da, wo die Wachstumsbedingungen günstig sind. Wenn nicht diese, dann andere. Das lässt sich nur verhindern, indem man ihnen die Wachstumsgrundlage - meistens Feuchtigkeit - entzieht. Eine Lösung rein von innen kann ich mir da nicht vorstellen, weniger wegen der Pilze, als wegen des Wassers, das bekanntlich immer einen Weg findet. Das ist mMn ein Fall für einen Bauspezialisten, eine „kleine“ Lösung mit irgendwelchen Mittelchen wird sicher nicht funktionieren.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Wir wollen den Keller wieder herrichten und das Mauerwerk von innen Sanieren, also alten losen Putz (und die davor angebrachten Gipskartonplatten und Latten) entfernen und mit Sanierputz neu verputzen.

    Hallo

    Ist das jetzt ernst gemeint? Zuerst muss die Ursache für die Feuchtigkeit beseitigt werden. Sonst ist doch bald alles wie vorher.

    Was sofort wichtig ist, die Gipsplatten entfernen. Dann einen erfahrenen Handwerker oder Baugutachter um Rat fragen.

    Die Sanierung ist sicherlich aufwendig und auch nicht billig.

  • Hallo Ahemi, hallo Uwe,


    keine Sorge, wir haben Architekt, Statiker und Energieberater/Gutachter an der Hand. Der Tenor war bislang, dass der Aufwand den Keller komplett abzudichten wahrscheinlich zu groß ist und mit vielen Schwierigkeiten ohne Garantie auf Erfolg einhergeht -> Kellerhöhe 1,80 -> Blockrandbebauung direkt an den öffentlichen Gehweg nach Norden + liegende Gasleitung-> nur zwei Seiten (Doppelhaushälfte) abdichten bringt nicht viel -> Mauerwerk steht auf natürlichem Boden, nicht auf Bodenplatte, dazu hoher Grundwasserdruck (Emschergebiet). Das Konzept sah vor die Lüftung zu verbessern und das Mauerwerk von innen zu sanieren/stabilisieren, so dass das Wasser nach Innen entweichen und über die Fenster ablüften kann. Dass ein Sanierputz ca. alle 10 Jahre erneuert werden muss, wissen wir auch. Neu ist, dass auf einmal Pilzkörper mit ins Spiel kommen. Deshalb meine Frage.


    Ich habe jetzt mitgenommen, dass weder Essig noch Abflammen sinnvoll sind, da sich das Mycel durch das gesamte Mauerwerk erstreckt und wahrscheinlich einfach wieder woanders zum Vorschein kommt.

    Die Vorbesitzer hatten in allen Kellerräumen Metallregale mit Holzbrettern als Ablagen installiert und vorgebaute Gipswände, die an mit Bitumen bestrichenen Latten befestigt waren, eingebaut. Die Gipsplatten und Latten haben wir entfernt. Reicht bei den Regalen eurer Meinung der Wandabstand von 2cm aus, damit die Holzablagen nicht zum Brutplatz werden, oder überwindet ein Myzel diese Strecke?

  • Hallo,

    das klingt doch vernünftig. Man kann mit so einem Keller durchaus leben. Ausreichende Lüftung sollte aber schon sein, wenn ein Schornstein bis in den Keller geht, und es da evtl, einen ungenutzen (selten genutzen) Zug gibt, könnte man den zur Passivlüftung nutzen - das ist wirksamer als Fensterlüftung.

    2 cm Wandabstand für Holz finde ich etwas knapp. Ich würde da eher so an 10 cm denken.


    Die vorherige Verkleidung der Wand, dürfte die Sache nur verschlimmert haben, da die Feuchtigkeit gar nicht mehr von der Wand wegkam.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für deine Rückmeldung.

    Es gibt tatsächlich einen Kamin. Der ist aber mal im Spitzboden abgebaut worden, endet also da. Ich gebe das mal an die Bauleute weiter.

    Auch gibt es sogar eine Heizung im Durchgangsraum im Keller, wo die Vorbesitzer ihre Waschmaschine und den Trocker hatten. Die haben sogar ihre Wäsche im Keller an Wäscheleinen getrocknet. Im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll... :/ Wobei es im Raum bei der Heizungsanlage sehr warm ist. Die Heizungsrohre sind nicht gedämmt.


    Jetzt kommt mir gerade der Gedanke, dass man den Keller im Sommer heizen könnte um die Feuchtigkeit rauszubekommen.


    Sorry, ist etwas OT in diesem Forum.

  • Ich habe jetzt mitgenommen, dass weder Essig noch Abflammen sinnvoll sind, da sich das Mycel durch das gesamte Mauerwerk erstreckt und wahrscheinlich einfach wieder woanders zum Vorschein kommt.

    Du musst unbedingt unterscheiden zwischen den Pilzkörpern, die vom Myzel von draußen kommen und eventuellen Schimmelpilzen. Die Sporen von Schimmelpilzen können extrem gesundheitsschädlich sein.

    Die anderen Pilze sind harmlos, zeigen aber eine sehr schlechte Qualität der Kellerwände.

  • Reicht bei den Regalen eurer Meinung der Wandabstand von 2cm aus, damit die Holzablagen nicht zum Brutplatz werden, oder überwindet ein Myzel diese Strecke?

    Warum Holzablagen, gibt doch auch günstige Regale aus Kunststoff. Den Abstand würde ich deutlich größer gestalten. Ich hatte auch mal eine Mietwohnung mit einem leicht feuchten Keller, sind alles Erfahrungswerte.

  • Naja, die sind halt drin. Abbauen müssen wir sie eh, um die Wände machen zu können. Die Frage ist nur, ob wir sie danach wieder einbauen. Die sehen aus als wäre sie schon von Anfang an da. Es stehen sogar Schränke im Keller, die bestimmt schon Jahre da lagern. Die sehen noch top aus. Die sind aber wahrscheinlich so voll mit Formaldehyd, dass sich da kein Pilz drauf verirrt, oder?

  • Das heißt du würdest den Schimmelbereich behandeln?

    Das gehört dazu. Nimm aber etwas für Profis, nicht Schimmelentferner für die Dusche. Und für gute Lüftung sorgen, die Schimmelentferner sind auch nicht ohne! Beim Wände und Schränke entfernen sicherheitshalber eine Maske aufsetzen (kennen wir ja zur Zeit :)). Je weniger Schimmelsporen du einatmest, umso besser!

  • Hallo, also wenn der Spitzboden unbewohnt und nicht gedämmt ist, und wenn der Schornstein nicht oben verschlossen ist, dann würde das immer noch gehen. Einfach unten die Reinigungsklappe auflassen. Und darauf vertrauen, dass die vermutlich unter den Dachziegeln angebrachte Diffusionsfolie tatsächlich diffusionstauglich ist.




    LG, Bernd

  • Hallo Pikaf,

    ich lebe in einem sanierten Hausschwammhaus. Deine Pilze sind harmloser als der Hausschwamm, das ist die gute Nachricht für dich. Der Hausschwammbefall wurde fachmännisch beseitigt, alle befallenen Teile (Fußboden über dem Keller und eine Fachwerkwand herausgerissen und ersetzt und horizontale Sperren eingebaut.

    Auch bei unserem Haus war eine nachträgliche Abdichtung gegen Feuchtigkeit nicht möglich, da das Haus am Hang liegt und mit der Rückseite in den Felsen gebaut wurde, der teilweise in den Keller hineinragt.

    Man kann aber gut mit einem feuchten Keller leben, wenn man einiges beachtet.

    Kein Holz, Papier o.ä. im Keller lagern oder verbauen, nicht heizen, ständig lüften. Kein Rigips! Man kann auch unverputztes Mauerwerk aushalten.

    Sanierputz hat wenig Zweck, der sah nur zwei Jahre gut aus und ist zumindest an den feuchteren Stellen wieder abgefallen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Danke für eure Antworten!

    Der Hausschwammbefall wurde fachmännisch beseitigt, alle befallenen Teile (Fußboden über dem Keller und eine Fachwerkwand herausgerissen und ersetzt und horizontale Sperren eingebaut.

    Hallo Wutzi, worauf habt ihr beim Fußbodenaufbau geachtet? Den machen wir nämlich auch neu und ich bin mir nicht sicher ob es eine gute Idee ist die alten Holzdielen als Untergrund zu behalten, da man nicht sehen kann, wenn sie weggammeln. Wir planen einen Estrich mit Fußbodenheizung. Wurden irgendwelche Sperren in den neuen Fußboden eingebaut, dass Feuchtigkeit nicht hoch ins EG dringt? Bei uns sind die Außenmauern im EG auch nicht wasserdicht.


    Hier den habe ich heute im Keller gefunden:

  • Hallo Pikaf, da könnte ich jetzt einen Roman schreiben. In zwei Kellerräumen, die direkt in den Felsen hineinragen, konnte keine Sperre eingebaut werden. Dort wo es ging, wurden Sperren eingebaut. Felsenseitig nicht, da ist der Keller feucht, an diesen Wänden haben wir keinen Putz an den anderen Kellerwänden nur Rotputz. Mit Kunststoffregalen auf Abstand ist der eine Keller normal nutzbar, im anderen ist die Heizung, die anderen Kelleräume sind gefliest. Die Etage darüber ist normal bewohnbar mit Holzfußböden etc. Du solltest dort wo kalte und feuchte Ecken sind, kein Holz verbauen. Fliesen auf Fußbodenheizung ist doch perfekt.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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