Hallo liebes Forum,
ich verfolge die Diskussionen hier schon länger, bin aber eher der passive Mitleser Jetzt ist mir zum ersten Mal aber etwas passiert, was mich bewegt, Euer geballtes Wissen abzurufen. Ich suche seit 20 Jahren Pilze, aber eigentlich nur Steinpilze und Ziegenlippen/Maronen, von allem anderen lasse ich die Finger. Ich suche aber mehr als dass ich wirklich konsumiere - und wenn, dann nehme ich zwei Steinis mit und mache was Frisches damit. Maronen, Ziegenlippen & Co trockne ich hingegen im Backofen als Würzpilze für Bigos.
Jetzt war ich die vergangenen zwei Wochen wieder suchen (Grünau; viel Kiefernwald, die gefundenen Pilze aber stets unter Buchen und Eichen an Plätzen, wo der Kiefernwald sich mit jungen Laubbäumen durchmischt) und habe mal ein paar Pilze gesammelt und dann beschlossen, alle zu trocknen. Auf den Fotos ist es teils im Korb (Handy-Kamera...) nicht genau zu erkennen, die haben aber alle weißes Netz auf den Stielen. Ich MEINE, es sind alle Steinis (also außer die offensichtlichen Ziegenlippen und Maronen-artigen). Wenn ich unsicher bin, weil das Netz nicht eindeutig weißlich und deutlich eng strukturiert oben nahe der Kappe ist, lass ich die lieber stehen, um Verwechslungen zu verhindern. Auf den Fotos sind zwei Körbe zu sehen, mehr habe ich nicht mitgenommen an zwei verschiedenen Tagen.
Ich habe sie getrocknet und bin jetzt etwas am Rätselraten. Das mag daran liegen, dass ich den Kardinalsfehler gemacht habe, die Steinis einfach genauso zu behandeln wie die anderen, wie ich es gewohnt bin: Ab in den Ofen und bei 75° trocknen, bis sie wirklich ganz trocken und verschrumpelt sind. Maronen und Ziegenlippen werden ohnehin sofort schwarz und winzig, bin ich so von der Oma und Co gewohnt, geschmeckt hat es trotzdem immer. Jetzt habe ich gelesen, dass das Quatsch ist, man solle Steinis insbesondere nur bei 45° oder so trocknen. Und jetzt richtig dumm von mir: Ich habe sie, statt sie nur zu bürsten, diesmal kurz abgespült und sofort getrocknet, dann in den ofen - ich wollte sicher gehen, dass sie sauber sind. Ich weiß, macht man eigentlich auch nicht. ich Dummi dachte, "sind ja eh gleich im Ofen"...
MEINE FRAGE: Auf den Bildern der getrockneten Pilze sieht man, dass die vermeintlichen Steinis teils (beileibe nicht alle, aber viele), einen weiß gewordenen Schwamm zeigen. Aber nur die Unterseite ist so weiß geworden, der Schwamm ist innen dunkelbraun getrocknet. Es ist so scharf abgegrenzt (sieht man auf einigen Fotos ganz gut), dass es IMO kein Schimmel sein kann. Es breitet sich auch in den zwei Wochen nach der Trocknung nicht aus, bleibt genau so. Ist das normal? Ich tippe auf eine chemische Reaktion durch zu hohe Hitze? Oder sind es einfach zwei Steini-Typen, die sich beim Trocknen verschieden verhalten? Denn einige sehen so aus, andere sind auch an der Unterseite des Schwamms so dunkelbraun-schwärzlich wie diese hier innen.
Vielleicht ist das ja völlig normal, aber ich frage lieber sicherheitshalber nach, denn wie gesagt habe ich Steinis bisher immer direkt gegessen, nie getrocknet. Übrigens war diese 50/50-Verteilung weißliche Schwamm-Unterseite vs. durchweg dunkel in beiden Pilzladungen zu beobachten - die ja unabhängig an verschiedenen Tagen gesammelt und verarbeitet wurden.