Dänemark Pilzwoche

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.381 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jürgen.

  • Hallo,


    in der vergangenen Woche war ich in Dänemark zur Pilzwoche.

    Unter anderem wurden dann in der Umgebung Blavand bis hoch nach Hostrup und Blabjerg Touren angeboten.


    Für Leute die das erste mal in Pilze gehen wird auch eine halbstündge Einleitung durchgeführt.


    Die Plantagen wurden vor 150 Jahren angefangen anzupflanzen um gegen die Dünen vorzugehen, da diese oft ins

    landesinnere wanderten und Dörfer untergruben. Hier hat sich die Kiefer als Baum bewährt. Daher ist diese vor

    allem in der Gegend um Blavand/Oksböl zu finden.

    Die Vegetation reicht dann von Heidewiesen bis zu Weissmooskiefernwälder.

    Allerdings werden diese auch beforstet, so dass die einzelnen Forste in der Plantage unheinheitlich sind und sich

    dann doch Forste mit Fichten neben angepflanzten Kiefern finden.

    An den Rändern der Plantage zu den Übergängen der Dünen kann aber die Ausbreitung der Kiefern gut nachvollzogen werden.


    Wiese mit Heidekraut und Bienenkörbe.

    Der Honig von hier ist fantastisch.


    Übergang zur Plantage.

    Zwischen dem Heidekraut verstecken sich die Täublinge.


    Für ein Spaziergang immer zu empfehlen.


    Die typischen Kiefernwälder wie in Brandenburg auch.


    Leider hat das Wetter nicht mitgespielt, so das die meisten überaltert oder schimmlig waren.

    Und zudem die Auswahl an verschiedenen Arten sehr übersichtlich gestaltet ist.

    In Massen:

    - grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma Fasciculare)

    - gefleckter Rosasporrübling (Rhodocollybia Maculata)

    - Samtfußkrempling (Tapinella Atrotomentosa)

    - Pfifferlinge (Cantharellus cibarius)

    - rötlicher Lacktrichterling (Laccaria laccata)

    - olivbrauner Milchling (Lactarius turpis)

    - rotbraune Milchling (Lactarius rufus)

    - Apfeltäubling (Russola paludosa)

    - Nadelholz hörnling (Calocera furcata)


    ein paar Röhrlinge

    - Kuhröhrling (Suillus bovinus)

    - Moorröhrling (Suillus flavidus)

    - Braunkpappe (Imleria badia)

    - Sandröhrling (Suillus variegatus)

    - Birkenröhrling (Leccinum Scabrum)


    Direkt nörlich über Blavand ist ein Militärgelände, auf dem darf man zwar tagsüber raus, sollte die Wege wegen Munition nicht verlassen.


    Das Militärgelande im Hintergrund von Leuchturm in Blavand aus.


    In der Gegend dann weiter nördlich waren an den Suchstellen, dann Mischwälder mit Eichen und Birken.

    Hier wurden dann auch ein netzstieliger Hexenröhrling und mehrere Semmelstoppelpilze gefunden.

    Sollen aber auch gute Stellen für Steinpilze sein.


    Einer der Treffpunkte:

    Die roten Pfosten markieren öffentliche Wälder in denen darf rund um die Uhr gesucht werden.


    Seltener gesehen, stellen mit reinem Buchenbestand.

    Soll es im Osten Dänemarks mehr geben.

    Die meisten Fruchtköper sind vom Ockerfarbenen Täubling.


    Mischwald bei Blabjerg.


    Wer nach Fundstellen für bestimmte Pilze sucht, sollte mit der Dänischen Datenbank zurecht kommen.

    Danmarks officielle database for svampefund

    Leider sind viele Beschreibungen entsprechend auf dänisch.


    Über die Suche UTM fields findet man aber für eine Gegend heraus, welche Pilze dort möglich sind.


    Meine Highlights:


    1) Coprinopsis lagopus (Hasentintling)


    2) Aureoboletus projectellus

    Ribbestokket rørhat (Aureoboletus projectellus)

    Wurde zum ersten mal vor 4 Jahren in Dänemark gefunden und ist jetzt an der Stelle häufiger anzutreffen.




    3) Pseudohydnum Gelatinosum (Zitterzahn)



    4) Krause Glucke (Sparassis crispa) an Fichte:



    5) Baeospora myosura (Mäuseschwanzrübling)



    6) Nyctalis asterophora (Stäubernder Zwitterling)


    7) Hygrocybe, Art jetzt nicht genau bestimmt.

    In der nähe zu Skallingen gefunden.


    hoffe das ich Euch einen Eindruck von der Gegend vermitteln konnte.

    mfg Mario

  • 2) Aureoboletus projectellus

    Ribbestokket rørhat (Aureoboletus projectellus)

    Wurde zum ersten mal vor 4 Jahren in Dänemark gefunden und ist jetzt an der Stelle häufiger anzutreffen.

    Hallo Mario,


    die Art wurde schon 2014 auf Bornholm nachgewiesen. Auch in Ost- und Norddeutschland werden immer mehr neue Fundstellen bekannt. Es dürften recht rasch noch mehr werden, da die Art diese Woche als "Falsche Rotkappe" in den überregionalen Medien publik gemacht wurde.


    Grüße, Jürgen