Hallo liebe Pilzfreunde,
den folgenden Täublingsfund konnten wir in einem reinen Nadelwald machen. Wir sind bei unserer Bestimmung relativ schnell bei Russula mustelina gelandet, allerdings stören uns die bei unserem Fund etwas grell anmutenden Hutfarben, die wir bei Vergleichsbildern im Netz zur Art nirgends finden konnten.
Fakten zum Fund:
- Geruch: Unbedeutend / pilzig
- Geschmacksprobe: Mild, angenehm
- Hutoberseite: In der Hutmitte gelblich, in Richtung Hutrand leuchtend rötlich und für Täublinge sehr, sehr große Hutdurchmesser
- Stiel: Bei einem (wahrscheinlich eher jungen) FK voll, bei den anderen deutlich hohl.
- Lamellen: Sehr spröde. Es reichte fast das Ablegen auf einen harten Untergrund, dass die Lamellen splitterten
Chemische Reaktion der Stielrinde mit Guajak - tiefes blau nach ca. 16 Sekunden
Chemische Reaktion mit Eisensulfat (obere Hälfte vom Stiel- und Hutfleisch) - Fleisch: Sehr dezentes rosa - Lamellen: Kräftiger und eher orange als rosa verfärbt)
Weitere Bilder vom Fund:
Huthaut nur am Hutrand abziehbar. Hutfleisch direkt unter der Huthaut deutlich rosa verfärbt:
Teilweise waren die FK komplett mit Moos bedeckt und schoben das komplette Erdreich samt Moos einfach weg:
Was für uns für Russula mustelina spricht: Die Größe & das "wegschieben des Bodens" mit dem großen Hut & die damit typische, sehr schmutzige Oberseite, die milde Geschmacksprobe, die sehr spröden und im alter braunfleckigen Lamellen, der teilweise hohle Stiel und auch die chemischen Reaktionen sollten ungefähr so zu Russula mustelina passen.
Was uns zweifeln lässt: Die wie gesagt bei unserem Fund m. E. zu grellen Hutfarben, die nicht wirklich bis zur Hälfte (eher nur zu knapp einem Drittel / Viertel) abziehbare Huthaut.
Vielleicht hatte ja jemand Russula mustelina schon mal mit so grellen Hutfarben und kann uns die Zweifel nehmen? Oder sind wir vielleicht komplett auf dem falschen Dampfer unterwegs und haben eine Art übersehen, die besser passt?
Herzlichen Dank schonmal an jeden, der sichs anschaut!
Viele Grüße