Hohenstein in Witten - 18.09.2021

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.630 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo zusammen,


    heute durfte ich thorben96 auf dem Hohenstein in Witten begleiten. Ich konnte vieles von im lernen und viele neue Gattungen kennenlernen, die aus Belegen auf Holz und Erde bestanden oder nadelkopfgroße sowie kleinere Pilze auf Holz, wie die Gattung Scutellina. Neben diesen kleinen Pilzen, die sehr spannend sind, aber für mich noch relativ nichtssagend sind und den vielen Inocybe, Lepiota, Clitocybe und Entoloma, bei denen ich glücklich bin, wenn ich sie einer Gattung zuordnen kann, habe ich paar "Großpilze" gefunden und fotografiert, sowie zum Teil versucht Zuhause zu bestimmen.


    In einem relativ feuchten Gebiet, in dem wir mehrere Scutellina Arten, Hymenoscyphus und andere gefunden haben, war der folgende Pilz aber ein highlight für mich. Das sollte die Becherkoralle, Artomyces pyxidatus, sein:


    In einem anliegendem und etwas trockenerem, aber nicht trockenem Streifen fanden wir diesen Hallimasch, den ich als A. gallica bestimmt habe. Ich hoffe, dass ich richtig liege. Den will ich mikroskopieren, da die Basidien ja septiert sein sollen.


    Als Thorben eine Inocybe? untersuchte und fotografierte, habe ich eine Coprinellus sp. und eine weitere Koralle, Ramaria stricta, fotografiert:


    In einem Buchen- und Eichenmischwald haben wir neben vielen Lila Lacktrichterlingen, dickblättrigen Schwarztäublinge, Ockertäublingen, Rettich-Helmlingen sowie dem Anistrichterling, diese beiden Pilze gefunden. Die Fotos habe ich aber nicht im Habitat gemacht. Das eine müsste Russula fellea sein und der Milchling L. tabidus L. subdulcis?:


    Ich danke Thorben an dieser Stelle nochmal sehr.


    LG Oliver

  • Oliver

    Hat den Titel des Themas von „Hohenstein in Witten“ zu „Hohenstein in Witten - 18.09.2021“ geändert.
  • Hallo Oliver,


    die Ramaria sollte eine Ramaria stricta sein, die in dem Gebiet sehr häufig ist.


    Das sollte die Becherkoralle, Artomyces pyxidatus, sein:

    Genauso ist das. Ich habe vorhin fertig Mikroskopiert und es handelt sich um die Artomyces pyxidatus.

    Die Sporen und Basidien werden auf der Becherfläche gebildet oder besser Kronenfläche.

    Es gibt Gleozystiden und Leptozystiden.

    Die Sporen sind amyloid und haben ein raues Ornament.

    Der Frk. verfärbt sich an der Basis mit KOH dunkelbraun/dunkelschwarz.


    Die R. fellea wäre neu für Witten Hohenstein, was fehlt sind die Mikromerkmale, aber die wirst du sicherlich irgendwann nachliefern können, der Beleg läuft ja nicht ;)

    Ich versuche die L. tabidus morgen zu Mikroskopieren, bisher wurde diese nie beachtet, aber wenn jetzt die Mikromerkmale hinzukommen, wäre das auch ein neuer Fund.


    Zum Hallimasch kann ich dir nicht viel sagen, aber irgendwann wird dieser auch noch Mikroskopiert.


    VG : Thorben

  • Hallo zusammen,

    L. tabidus hat als Habitat einen moosigen, anmoorigen bis moorigen Nadelwald, wäre im selben Habitat wie R. fellea (leicht saurer bis leicht basischer Buchenwald) also kaum zu erwarten. Ich würde hier, da die Pilze ziemlich klein sind und in der Hutmitte anscheinend einen Buckel haben, auf L. subdulcis tippen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    du hast recht, das ist keine L. tabidus, sondern wohl eher eine L. subdulcis. Ich bin wohl beim Bestimmen, bei dem ich mich sowieso nur suboptimal auf makroskopische Merkmale verlassen habe, falsch abgebogen. Stutzig machte mich schon, dass L. tabidus nicht schärflich schmeckt, was er ja soll, ich hatte aber R. fellea vorher probiert. Im welchem Habitat L. tabidus vorkommt, darauf habe ich gar nicht geachtet. Danke dir.


    LG Oliver

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich es nicht mehr geschafft, die vermutliche L. subdulcis zu bearbeiten.

    Ich musste vorhin feststellen, dass ich letztes Jahr eine L. subdulcis (hier) bearbeitet hatte.

    Vielleicht lässt sich dieses Jahr mit einer neuen Aufsammlung das cf. streichen ;)


    Die vermutliche Russula fellea wird noch überprüft. Ich war eine Woche vorher in der Nähe des Fundortes und hatte ähnliche Fruchtköper eingesammelt.

    Meine Vermutung ist eher in die Richtung Russula ochroleuca gegangen. Auf Guajak, Phenol und KOH gab es erst nach ca. 10min eine Reaktion und nach 20min wurde alles stärker.

    Da ich leider kein Sulfovanillin habe, kann ich nicht alle Mikromerkmale liefern.


    VG : Thorben

  • Hallo,


    ich hab die HDS in Kongorot und Sulfovanilin mikroskopiert. Wie erwartet sieht man in beiden die Pileozystiden. Epikutishaare habe ich keine gefunden, aber das liegt wohl an meinen unerfahrenen Augen. Es war viel einfacher die Pileozystiden bei diesem Fund, als bei meinem letzten zu finden. Wie bei MM beschrieben, färben sich nicht alle PileoZ schwärzlich. Die Ornamente der Sporen sind durch dünne Verbindungslinien verbunden. Also alles so, wie es sein sollte.

    Kongorot:



    Sulfovanilin:



    Und exemplarisch eine Spore. Die sehen alle so aus:



    LG Oliver

  • Hallo ihr beiden,

    wenn eure Russula fellea brennend scharf im Geschmack ist und säuerlich-fruchtig riecht, kaufe ich sie euch auch ohne Mikrodaten ab.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,

    ja das tut sie. Reagenzien verhalten sich so wie sie sollen und auch die Farbe des Stiels und der Lamellen ist dem Hut ähnlich.

    Nur für das Kartieren braucht man Mikrodaten? Ich weiß da nicht bescheid.

    Und da ich sowieso noch übe, hatte ich die Bilder parat.


    LG Oliver

  • Hallo Werner,


    das sehe ich auch so, aber mir macht es einmal Spaß noch mit dem Mikroskop zu üben und ich wusste bis dahin noch nicht, was für eine Kartierung notwendig ist. Anscheinend nicht viel, aber mehr ist besser?


    LG Oliver

  • Hallo Oliver,


    du bist schon klar im Vorteil, weil du Belege anfertigst. Und wenn du hier, was du ja gemacht hast, Merkmale zeigst, die genau die Art bestimmen, dann reicht das doch aus.

    Hier im Forum gibt es genügend Leute, die Ahnung von Russulas haben, ich kann dir da nicht wirklich helfen, nur den Tipp geben möglichst viele Merkmale herauszuarbeiten.

    Ich könnte mit dem Bearbeiten von Pilzen auch deutlich schneller sein, nur mir geht es auch darum Merkmale herauszuarbeiten.

    Na gut, bei einigen Pilzen klappt das und bei anderen Gruppen bin ich immer noch ein Hoffnungsloser Fall ^^, aber es wird versucht ;)

    Spaß beiseite, für eine Kartierung reichen die Merkmale aus und wie ich dir auch in der PN mitgeteilt habe, werde ich den Fund kartieren.

    Nur, wenn ich etwas eingebe, dann sollte das auch möglichst sicher sein.

    Die anderen Frk. aus dem Fundbereich, die ich eine Woche vorher eingesammelt habe, sind ebenfalls R. fellea.

    Es dauert noch etwas bis ich soweit bin, den Fund in das Forum zu stellen.


    VG : Thorben