Borkum 2021

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.635 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Hallöö!


    Ich war ja ziemlich gespannt, in welchem Pilz-Zeitfenster ich diesmal landen würde.

    Nur leider war es zu trocken für die Pilze, um mich umfangreich zu beglücken. Das Wetter würde ich am ehesten als "gar kein Wetter" beschreiben, konturlos bedeckt, Temperatur kaum spürbar, kaum Wind. Man konnte es nicht mehr feucht nennen - trocken ist aber auch anders. Später kam auch etwas Regen auf, der mir aber freundlicherweise aus dem Weg ging.

    Zumindest schickten viele der Arten, die es so gerade vertreten konnten, zumindest mal eine Abordnung zur Begrüßung. Nur die Gelben Knollis waren wieder mal omnipräsent, wenn auch nur mit kleinen Exemplaren. Ein paar Perlis, ein paar Panther, nicht ein roter - und nach diesen etepetete Grünen hab ich erst gar nicht gefragt. Pff.

    Täublinge waren wie immer überall verstreut: Ocker- und Heringstäublinge und die übliche Mischung der roten Täublinge. Sogar ein paar rote mit dem schönen Plüsch (sind die Betroffenen vermutlich anderer Meinung.)

    Vereinzelte Birkis saßen hier und da rum, und einmal fand ich auch ein paar Butterpilze und staunte wie immer über ihr Fruchtfleisch, das wie frisch angebissener Apfel aussieht, obwohl da ein umgeschmissener angefressener Pilz am Wegesrand gammelt.

    Am 50qm-Spot bemühten sich ein paar winzige Goldgelbe Wiesenkeulen und ihre Begleiter, die ominösen Granatkirschroten Saftlinge, mir eine Freude zu bereiten. Sonst fand sich nur an der einen bewässerten Saftlingswiese ein paar Spitzgebuckelte.

    Lediglich die Kampfermilchlinge schienen vergleichsweise gut damit zurechtzukommen. Davon sah ich relativ viele, sie bemehlten fleißig den Boden unter sich, und wo man sie nicht sah, roch man sie.

    Nichts wirklich fotogenes.


    Eigentlich hatte ich im Großen und Ganzen schon die üblichen Berichte abgeschrieben, aber am Ende ergibt sich doch noch ein bisschen was.


    Die Gattung der Steinpilze schickte einen Käptn mit verwegenem Piratenhut zum Gruß, der sich ob des wohlbekannten Sammlerdrucks im Eingang eines Kaninchenbaus verstecken musste. Ich suchte ihm zum weiteren Aussporen einen angemessenen Ausguck in einer Eiche.


    Gleich nach dem großen Steini dann die kleinsten Pilze ^^


    Der Bursche hier saß vergnügt mitten in der kurzgeschorenen Wiese, wo der Käptn so unrühmlich im Kaninchenbau abtauchen musste: ein weiteres Exemplar einer Art, die ich vor ein paar Jahren schon mal gefunden und beschrieben hatte. Leider hatte ich seinerzeit das Messer nicht mitgehabt, sodass der Querschnitt fehlte und wir den Hasenröhrling nicht ausschließen konnten.


    Der Stiel ist massiv, die Röhren leicht rosa.


    Ich habe mich dieses Jahr dann auch getraut, ihn anzuknabbern. Gerade mal ein 5mm Eckchen von Hut.

    Jetzt weiß ich, dass ich einer von denjenigen bin, die die Bitterkeit vom Galli schmecken :D

    Das war bei dem Pröbchen schon deutlich wahrzunehmen, obwohl ich es auf der Zungenspitze beließ. Für ein <X reichte es nicht, eher für ein respektvolles Grinsen über eine sanfte, aber deutlich heraufziehende Bitterkeit. Der kleine Kerl da würde einem unachtsamen Sammler das Pilzgericht um die Ohren hauen.:giggle:


    Am Schwimmbad standen nicht mal die Nelkenschwindlinge, die sonst im großen Hexenkreis die Saftlinge umzingeln. Dafür begrüßte mich eine Abordnung der Schopftintlinge.

    Okay, der eine hatte wohl was lang warten müssen, bis ich da hinfand.


    Sammeldruck haben die hier wohl nicht. Blöde Passanten dafür leider schon. Die wären doch gut gewesen... :rolleyes:


    Bei diesem schönen satten Gelb des Schwefelporlings dachte ich gleich an das leckere Rührei morgens in der Pension und ich kriegte Hunger!

    Nur saß der an Eiche, also durfte das Auge hier nicht nur mitessen, sondern garantiert ganz allein schmausen.


    Borkum ist eine abwechslungsreiche Insel.

    Es gibt den Südstrand und den Nordstrand, dazwischen einen Hauptstrand, der aber so langsam verlandet, und einen FKK Strand. Dann gibts da noch einen Hundestrand und - einen Vogelstrand!

    Ein Abschnitt zwischen zwei Buhnen scheint tatsächlich bei den ansässigen Vögeln beliebt zu sein, es sich hier gemütlich zu machen.


    Die angebotenen Ferienhäuser scheinen allerdings nicht allen Vögeln zuzusagen.


    Aber jetzt! Aaaber jetzt!


    An einem toten Substamm dieser Eiche fiel mit eine regelrechte Schwellung auf, und etwas weißes schien aus der Rinde quellen zu wollen. Die bereits freiliegenden Teile des Astes waren von Weißfäule durchzogen.



    Was haben wir denn da für einen Kameraden?

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

    Einmal editiert, zuletzt von MarionS ()

  • GriasDi Marion,

    danke für den schönen Bericht.

    Der aus der Eiche quellende Porling schaut sehr interessant aus.

    An Deinen Steinpilz glaub ich nicht. Der schaut eher nach einem Fahlen Röhrling aus.

    An liabn Gruaß,

    Werner