Großer fetter gestielter Porling auf Erde...

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.598 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von naturgucker.

  • Hallo und guten Abend.

    In einem Fichten-Birkenwald auf dem Antarsberget (Vaesternorrland, Schweden) fand ich heute etliche Porlinge, teilweise zu mehreren zusammengewachsen, mit unregelmäßig ausgebeulten Hüten bis 30 cm Durchmesser.

    Konsistenz eher weich, Poren teilweise sehr klein, weiß.

    Fruchtkörper mit dicken weißem Stiel, auf dem Boden zwischen Blaubeeren und anderer niedrigen Vegetation.

    Wer hat dazu eine Idee?

    danke sagt der Chris

  • Hallo zusammen,

    Scutiger (= Albatrellus) ja, aber S. pes-caprae wäre auf dem Hut schokoladenbraun und der Stiel wäre deutlich gelblich. Der auf dem ersten Bild sieht nach S. confluens (Semmelporling) aus, der auf dem vorletzten Bild nach S. ovinus (Schafporling).

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo


    Ich hab per Poren große + struktur an Bondarzewua montana getypt ( erste Beitrag Bild nr. 2 )

    alle vorgeschlagene Arten zu vergleichen


    Bondarzewia montana


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    Poren


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    S. pes caprae


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    Albatrellus confluens


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    Albatrellus ovinus


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    -


    LG

  • Ganz vielen Dank, liebe Leute.

    Nach weiterer Recherche handelt es sich tatsächlich um Albatrellus ovinus.

    Die Gattung Albatrellus war irgendwann klar. Aufgrund des Habitats (subrubescens = Kiefer, citrinus und ovinus = Fichte) ging es dann nur noch um die Unterscheidung von A. citrinus und A. ovinus (amyloid vs. schwach amyloid, mit KOH olivbraun vs. braun). Die Unterschiede sind demnach so marginal, daß ich sie vielleicht gar nicht immer so ganz eindeutig feststellen könnte. Im schwedischen Artportalen (wo es übrigens keinen Bondarzewia montana gibt) liegen alle Funde von citrinus im südlichen Schweden (kaum nördlicher als Stockholm), während ovinus im ganzen Land bis hinauf nach Lappland vorkommt. Daher werde ich den Pilz jetzt für mich als ovinus (Schafporling) notieren.

    Vielen Dank an beli, Schupfnudel und Oehrling sowie alle, die sich meinen Pilz angeschaut haben!

  • Bei mir kommen gerade die Schafporlinge. Hier mal zum Vergleich.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Also beim ersten hätte ich Albatrellus confluens jetzt nicht ausgeschlossen. Was lässt euch da Albatrellus ovinus vermuten?

    Beim zweiten kommt mir ausgehend vond er Hutoberflächenstruktur noch Albatrellus cristatus in den Sinn, der wirkt ja auch so etwas olivgrünbräunlich.



    LG; Pablo.

  • Servus!


    Also beim ersten hätte ich Albatrellus confluens jetzt nicht ausgeschlossen.....


    Uiuiui, vielleicht war ich doch etwas vorschnell.

    Tatsächlich bin ich mittlerweile auch eher bei confluens. Uns zwar erstens, weil ovinus doch wohl heller sein müßte (lt. Bon "kalkweiß"). Und zweitens bin ich heute über die Beschreibung im Gerhardt "gestolpert"; der schreibt zu confluens: "Stiel oft aus mehreren zusammengesetzt, strunkartig", und dieses Zusammengewachsene (was ich eingangs auch beschrieben habe) paßt gut, auf meinem 4.Bild oben ist so ein "Strunk" zu sehen. Die Hutgröße habe ich oben mit 30 cm angegeben - lt. Gerhard hat confluens Hüte bis 30 cm, ovinus nur bis 10 cm.

    Daß es sich um verschiedene Arten handelt, glaube ich nicht. Die Pilze standen zwar ein paar Meter auseinander, aber das wirkte auf mich wie zu einem einzigen Myzel gehörend.

    Also danke Pablo, daß du nochmal draufgeguckt hast.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Chris!


    Da ich bisher leider keinen der drei Schafporlinge aus eigenen Funden kenne, kann ich hier nicht wirklich was Belastbares aussagen.

    Albatrellus confluens kenne ich wenigstens ein bisschen, und Albatrellus cristatus ziemlich gut. Der wesentliche Unterschied zwischen den Schafporlingen und dem Semmelporlingen sind vor allem die Schnallenverhältnisse, also mikroskopisch. Makroskopisch geht es dann wohl vor allem nach den von dir genannten Details, aber da kann es wohl Überschneidungen geben, also ist die makroskopische Erkennung wohl Erfahrungssache.



    LG, Pablo.

  • Hallo


    so kompliziert ( so verschiedene Meinungen ) kann nicht sein . Bin siecher das jeder von Mitglieder welche diese Pilz kommentieren haben kann diese Pilz in Natur ( aus Hand ) in weniger Sekunden erkennen . Internetbilder sind immer Kompliziert - besonderes für mich .

    Also , ich kenne aus eigene Erfahrung alle Albatrellus gruppe

    Beispiel

    A. citrinus


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    A. cristatus


    -


    -


    A. confluens


    -


    A. ovius


    -


    A. subrubescens ( Unterscheid A. subrubescens VS ovinus ab und zu manchmal Makroskopisch nur per Hutschuppen möglich , subrubescens Hut schuppen ovinus Hut glatt


    -


    S. pes caprae


    -


    Hab auch live A. obducta an Lärche gesehen aber leider hab kein Fotos ( vielleicht ich schaffe Fotos noch dieses Jahr )


    Hab gemeint das gefragte Pilz wegen Porengroße - Struktur B. montana ist aber ohne zweifeln ich liege falsch .


    Bin noch immer wegen Poren verwirrt ( per Bild ich kann sehr wenig schätzen , zb. große usw. )


    Mir per Bild gefragte Pilz schaut wie ein Großporen , Falsch oder richtig ???? ich kann nicht bessere schätzen


    Wenn Poren in Natur wirklich so groß sind , dann A. confluens und auch A. ovinus sind raus , beide haben feinere Poren


    Ich glaube auch wie Naturgucker das nur um ein Art gehet , nicht 2 verschiedene , aber welche genau ? Glaube auch das in Natur ich kann diese Pilz sofort erkennen


    LG

  • Vielen Dank, beli 1.

    Von deinen Fotos her bin ich spontan bei confluens.

    Kann es sein, daß zB durch Alter oder Witterung die Poren größer werden? Ich hatte an demselben Pilz (!) auch kleine Poren, was mich sehr verwundert hatte. Ich habe die großen genommen weil sie - was von mir wohl eher dumm war - besser zu fotografieren waren.

    Also danke nochmal, Grüße an alle

    Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Chris!


    Genau, die Porengröße variiert erstens mit dem Alter, zweitens der Wuchsgeschwindigkeit der Fruchtkörper, drittens mit der Ausrichtung des Hymenophors (komplett horizontal = feinere Poren als bei schräger Ausrichtung), viertens mit dem Verhalten des hymenophors bei der Auffaltung des Hutes, fünftens dürften auch Witterungseinflüsse zumindest geringe Auswirkungen haben...

    Auch die Porengröße ist abhängig von diversen Faktoren und sollte darum immer in einem für eine Art möglichen Spektrum betrachtet werden und nicht absolut genommen.



    Lg; Pablo.

  • Servus beinand',

    ich bin da ganz beim Beli,

    A. confluens hat eine ganz andere, sehr konstante, eben semmelfarbige Hutfarbe. In der Tat ist der in der Hand makroskopisch sicher von den Schafporlingen zu trennen. Zudem sind oft mehrere Fk zu großen komischen Gebilden verwachsen. Schwieriger wird's dann bei den Schafporlingen, erst recht, wenn Kiefer und Fichte als Mykorrhizapartner infrage kommen. Hier im Voralpenland ist alles A. citrinus oder deutlich seltener A. confluens. Dss sind zwei total unterschiedliche Schwammerl, eigentlich nicht zu verwechseln. Ganz typisch für A. citrinus sind neben dem gelblichen Ton auch die schwarzen Flecken am unteren Stielteil.

    Soweit man das anhand dieser Fotos erkennen kann, würd ich auch A. ovinus vermuten und beim ersten auch noch A. confluens ins Spiel bringen. Die Fotos sind aber leider nicht aussagekräftig genug.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • A. confluens hat eine ganz andere, sehr konstante, eben semmelfarbige Hutfarbe. In der Tat ist der in der Hand makroskopisch sicher von den Schafporlingen zu trennen. Zudem sind oft mehrere Fk zu großen komischen Gebilden verwachsen.

    Hallo Werner, genau diesen unregelmäßige Verwachsen-Sein trifft ja auch die von mir gezeigten Pilze zu. Im vorletzten Bild habe ich mal Unter- und Oberseite nebeneinander gelegt. An der Unterseite sieht man, daß das drei Stiele miteinander fast verwachsen sind, zwei nahe parallel zueinander und der andere etwas abstehend. Im Text hatte ich das auch beschrieben, "teilweise zu mehreren zusammengewachsen, mit unregelmäßig ausgebeulten Hüten". Das wäre dann doch confluens - oder kriege ich hier was durcheinander?