Sommersteinpilz vs. Steinpilze im Herbst

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  • Hallo liebe Forumsmitglieder,

    nachdem wir letztes Jahr im Herbst so erfolgreich mit Steinpilzen waren, konnten wir es nicht abwarten wieder in unsere Jagdgründe zu fahren um nach Steinpilzen (und Flockis, Röhrlingen, ...) Ausschau zu halten.

    In besagtem Waldstück im Pfälzerwald fanden wir dann - NICHTS, genaugenommen GAR NICHTS :huh: . D.h. noch nicht einmal einen einzigen ungenießbaren, oder giftigen, oder überständigen Pilz.

    Auf dem Weg nach Hause hielten wir dann an einer Stelle an wo es im vergangenen Jahr ganze Heerscharen von Parasolen gab, dort fanden wir dann 1 Parasol sowie einen kleinen Steinpilz.


    Meine Frau treibt seitdem die Frage um ob denn die Sommersteinpilze demselben Myzel entspringen wie die Steinpilze im Herbst, oder ob das vollkommen separate Systeme im Boden sind.

    Mein Gefühl sagt mir, letzteres... Leider konnte ich Online dazu nichts finden.


    Danke vielmals für einen Fingerzeig,


    VG, Andreas

  • Servus Andreas,


    der Sommersteinpilz kann durchaus auch im Herbst wachsen, genauso wie der Fichtensteinpilz auch mit anderen Bäumen. Entscheidend sind die arttypischen Merkmale. Stielnetz im oberen Drittel, keine Rottöne unter der Huthaut beim Sommersteinpilz.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Hi Andreas


    Das myzel ist nur gleich bei der selben Art heißt Sommersteinpilze haben nur ihr eigenes Myzel. Fichtensteinpilze hingegen haben ihr eigenes. Nur die Bäume können schon mal anders sein. Ich finde im Herbst oft Fichtensteinpilze bei Eiche oder auch bei Buchen. Das kommt vor aber das Myzel macht auch mal Pause, ich habe diesen Sommer an manchen Stellen überhaupt keine Sommersteinpilze gefunden wo jedes Jahr immer welche waren. Ich denke Wetter, Trockenheit der letzten Jahre spielt auch eine Rolle. Es liegen hier bei mir 1,5 km zwischen einem Wald wo viele Pilze wachen und wo gar keine wachsen, obwohl in beiden Wäldern die letzten Jahre immer Pilze waren. Das myzel ist manchmal launisch Pilze kennen meistens keinen Kalender. Und ausserdem die Saison hat erst begonnen vieleicht kommen deine Pilze noch.


    LG Tomas

  • Hi Andreas,


    gerade dieser von Ahemi angesprochene Rot(bräunliche)ton unter der Huthaut beim Durchschneiden von Fichtensteinpilzen ist für Anfänger wie mich ein leicht zu erkennendes Unterscheidungsmerkmal.


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis) und Sommersteinpilz (Boletus aereus aestivalis ---> danke für den Hinweis!) sind zwei klar getrennte Arten, die offenbar auch nicht kreuzbar sind. Ein Mycel kann also nicht Fruchtkörper von zwei Arten hervorbringen: Die Wahrscheinlichkeit, daß das passiert, ist exakt null (also nicht asymptotisch null, sondern wirklich glatt 0%). Dennoch können Fruchtkörper beider Arten zu jeder Zeit direkt nebeneinander auftauchen.

    Denn beide können in Mitteleuropa theoretisch ungefähr von April bis Dezember Fruchtkörper bilden. Beide können mit einer ganzen Reihe von Laub- und Nadelbäumen Mykorrhiza bilden. Das Leitmerkmal für eine morphologische Trennung der beiden verschiedenen Arten ist die Oberflächenstruktur der Huthaut, die recht unterschiedlich ist. Aber auch andere merkmale wie die Farbe des Hutrandes, die Farbe des Fleisches im Schnitt unter der Huthaut, Farben von Stielnetz und Untergrund können hilfreich bei der Trennung sein, allerdings gibt es da bei jedem einzelnen Merkmal schon Übergänge.



    Lg; Pablo.

  • Hallo Andreas,

    sie lassen sich auch durch die Beschaffenheit der Huthaut unterscheiden, Sommer- und Schwarzhütiger Steinpilz mit leicht filziger Huthaut, Steinpilz und Kiefernsteinpilz mit glatter und leicht speckig glänzender Huthaut,

    ich hänge mal 4 Vergleichsbilder an,

    viele Grüsse

    Matthias