Hallo zusammen, am Samstag gab es wieder ein APV-Treffen in der Eifel, im Blick waren insbesondere auch die Kalkgebiete. Mit dem bestimmen komme ich gar nicht nach, hier mal Zwischenstände, insbesondere mit Cortinarien, zu denen auch eine Bestimmungsanfrage gehört.
01 Cortinarius splendens (Zwei Funde, einer ausschließlich unter Laubbäumen)
KOH 10% dunkelrot
02 Cortinarius largus (Kalklaubwald, öfter, teil in großen Hexenringen)
03 Cortinarius flavovirescens im Jungstadium. Hier waren wir etwas zu früh dran, dennoch war ein deutlicher Mehlgeruch und -geschmack sowie die Farben auch wegweisend. Da müssen wir wohl in einer Woche nochmal wiederkommen, um die Fruchtkörper in ihrer vollen Pracht zu bewundern:
KOH 10%
04 Cortinarius infractus (zügig bitterer Geschmack, Kalklaubwald)
Eigentlich noch nicht in bestimmungsfähigem Zustand, aber sehr wahrscheinlich 05 Cortinarius rapaceotomentosus, da von der Stelle wohl bekannt und Klumpfuss mit braunem Hut. Auch da müssen wir wohl in einer Woche nochmal wiederkommen.
Vom Nächsten 06 Cortinarius varius habe ich leider nur leidliche Studioaufnahmen, da wir den so im Vorbeigehen (die Bäuche knurrten) noch entdeckt und mitgenommen haben. Chromgelbfärbung im Fleisch mit 10% KOH
Ansonsten gabs einige Telamonien (5 Arten, die sich gut dokumentieren ließen habe ich eingesteckt, aber schon an der ersten verzweifle ich. Ich habe mit Funga Nordica geschlüsselt und komme trotz sorgfältigem Schlüsseln nicht zum Ziel. Ich lande regelhaft in Telamonien und dort in Key L, komme dann aber entweder zu Cortinarius turgidus, der zwar makroskopisch und von der Ökologie einigermaßen passt, aber weder von den Sporen noch vom "sparse veil". Biege ich vorab im Schlüssel ab, lande ich noch bei Cortinarius alborufescens, der von den Sporen gar nicht passt.
Mit Telamonia in Flandern lande ich noch bei Cortinarius tabularis, da passen dann die Sporen ganz gut (Der Weg im Schlüssel geht eben auch über die Sporen), aber so recht zufrieden bin ich damit auch nicht. Der Pilz weißt keinerlei Blautöne auf (wohl nicht unbedingt ein Muss) und die Lamellen stehen beim Bildvergleich bei meinem Fund weiter auseinander. Auch die Hutstruktur mag nicht recht passen. Also irgendwie stecke ich da in der Sackgasse. Vielleicht habt ihr noch eine Idee:
Hier mal die Infos zum Pilz:
Vorkommen im Laubwald (Fundort nicht zwingend reiner Kalk), verschiedene Hotspots mit immer wieder unterschiedlichen Laubbäumen, insbesondere Hainbuchen, aber auch Eichen, Buchen in der unmittelbaren Umgebung. Keine Birken, keine Hasel oder so.
Fruchtkörper fleischig, hell, weiß mit zarter hellbräunlicher Note (siehe Bilder). Auffällig das Universalvelum mit ausgeprägtem Gürtel (an torvus erinnernd) und gut sichtbarer Bänderung. Lamellen einen hellbraunen, fast schon leicht oranglichen Ton, breit, eher etwas auseinander. Velum weiß bei ganz jungen Fruchtkörpern.
KOH 10%-reaktion schwarzbraun
Gruppe in altem Zustand:
Sporen 7,5-8x5,5-6µm grobwarzig
Für hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
Vielleicht reiche ich später noch andere Telamonien nach, mal sehen wie es zeitlich passt.
LG Sebastian