Risspilz im Auwald

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.138 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ditte.

  • Hallo zusammen, liebe Ditte


    Ich habe hier einen Risspilz, dem ich nicht so richtig auf die Schlichte komme.

    Mein Verdacht ist, dass ich für den die bevorstehende Publikation brauche...


    Habitat: Auwald mit Fichten auf 1500m. In einiger Entfernung

    Auf fast kahlen, feuchtem Boden direkt neben einem kleinen Wasserlauf.

    Geruch spermatisch.





    Bei den Sporen war ich unsicher, welche ich überhaupt messen soll. Die waren extrem verschieden.

    Ich habe mich dann auf die grösseren, kräftig gefärbten konzentriert.

    Da komme ich auf: 9.6-11.4-13.3 x 6.0-6.8-8.1 µm, Q = 1.48-1.67-1.92


    Cheilozystiden mit eher dünnen Wänden, in KOH deutlich gelb, mit vielen Kristallen.

    Parazystiden zahlreich.


    Pleurozystiden ähnlich


    Cheilozystiden nur im oberen Drittel vorhanden.


    Meine Bestimmversuche enden bei I. gausapata, die aber gemäss meiner Literatur kleinere Sporen haben soll.

    Auch die Beschaffenheit der Hutoberfläche passt mir da nicht so recht.

    Eine bessere Idee habe ich im Moment nicht.


    Lg, Raphael

  • Guten Morgen Raphael, also zunächst: Inocybe gausapata ist eine ganz falsche Gruppe, das sieht man sofort, wenn man sich die Hüte der Kollektion anschaut: die Hüte sind viel zu glatt und die Farbe ist falsch. Das ist eine Art der Tardinae, und auch wenn Inocyben aus einem so hoch gelegenen Auwald oft spannend, scheint es sich mir hier, nach dem, was ich sehen kann, schlicht um Inocybe nitidiuscula zu handeln: Typisch sind Huttextur, Bückelchen und Farbe der Hüte. Was die Sporen angeht, so hat die 2-sporige Basidien drin, daher diese Größenunterschiede. Ich würde grundsätzlich nicht die gro0en deformierten Sporen messen, sondern die normalen, und davon gibts ja genug, wenn ich das so sehe. Damit reduziert sich das Mittelmaß der Sporen. Zu vergleichen wäre noch Inocybe involuta, die ich in einem solchen Habitat gefunden habe, aber da ist der Kontrast zwischen weißen Lamellen und rötlichem Stiel ein wesentliches Merkmal, das wir hier nicht haben.

    Ich war selbst gestern in einem recht hochgelegenen Auwald in den Alpen, und da sind die zur Zeit sehr zahlreich.

    Herzlich Ditte